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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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›Gebetsmobil‹ explodierte kurz nach einem Aufprall, als Funken auf eine Ölpfütze übersprangen und den Benzintank in Brand setzten. Der Fahrer, der Geistliche Will Jones, konnte wenige Minuten vor der Explosion bewusstlos aus dem Wagen gezogen werden. Er und einige Umstehende wurden mit dem Rettungsdienst in die Notaufnahme eines Krankenhauses gebracht. Ihr Zustand ist kritisch, aber nicht lebensbedrohend.
    »Oh, Gott sei Dank«, seufzte Cook. »Jonesy ist noch am Leben.«
    »Ich hoffe, er ist nicht so blöd zu glauben, dass er jetzt Geld von mir erwarten kann«, knurrte Carl Lee.
    Zeugen gaben an, sie hätten vor der Explosion des Lkws zwei Priester aus der Fahrerkabine springen und davonlaufen sehen. Kurz darauf wurden diese beiden Männer von einer Überwachungskamera erfasst, als sie einen nahe gelegenen Supermarkt betraten. Einer von ihnen plünderte die Kasse. Die Polizei wertet im Augenblick die Bänder aus und plant, sie im Fernsehen zu zeigen. Nun zu den politischen Ereignissen:…
    »Verdammt!«, stieß Carl Lee zwischen den Zähnen hervor und stellte das Radio ab. »Es wird nicht lange dauern, bis sie uns auf dem Video erkannt haben.« Er zerrte sich den Priesterkragen vom Hals und warf ihn aus dem Fenster.
    »Ich kann nicht fassen, dass du das getan hast«, sagte Cook entsetzt. »Du bist ein Umweltverschmutzer. Dafür wird man zu einer empfindlichen Geldstrafe verurteilt und kommt in den Knast.«
    Carl Lee ignorierte ihn. »Zieh dein Westernhemd an und setz deinen Cowboyhut auf. Sieh nach, ob du irgendetwas finden kannst, was ich über dieses blöde Hemd ziehen kann.
    Und gib mir die falschen Zähne und die Brille.«
    Cook taste auf dem Boden vor dem Rücksitz nach der Tasche, in die sie ihre Habseligkeiten gestopft hatten, und schüttelte betrübt den Kopf, als er seinen großen Cowboyhut hervorzog. »Total zerdrückt«, klagte er.
    Maggie saß auf dem Sofa im Wohnzimmer und hatte ihre Beine auf die alte Truhe gelegt, als Zack von seinem Rundgang im Garten zurückkam. Das Haus war dunkel; nur die Nachtleuchten, die Zack besorgt hatte, spendeten in jedem Raum ein wenig Licht.
    »Geht es dir gut?«, erkundigte er sich und setzte sich neben Maggie.
    Sie nickte, aber es war gelogen. Ihre Gedanken schwirrten wie ein Kreisel in ihrem Kopf herum.
    »Hast du geweint?«
    »Das hilft bei Stress.«
    »Sex tut das auch.«
    Sie hörte an seiner Stimme, dass er lächelte, aber das änderte nichts daran, dass sie plötzlich ein leichtes Flattern im Magen spürte. »Und Schokolade auch. Und sie klaut dir nicht die Decke und schnarcht nicht.« Maggie schniefte.
    »Deshalb bin ich ein großartiger Bettgenosse. Ich bin heißblütig und brauche keinen Berg Decken. Und wie man mir gesagt hat, schnarche ich nicht.«
    Maggie beschloss, diese Bemerkung zu ignorieren, obwohl das leichte Flattern in ihrem Magen sich plötzlich in ein gewaltiges Beben verwandelte. Er saß zu dicht neben ihr. Eigentlich sollte ihr das ein Gefühl der Sicherheit geben, aber stattdessen steigerte sich ihre Unruhe.
    »Einer meiner Freunde hat eine Tochter in Mels Alter«, erzählte Zack. »Anscheinend ist es völlig normal, dass Teenager hin und wieder rebellieren.«
    Maggie sah ihn an. »Sie hat sich in Gefahr gebracht. Wir beide wissen, was hätte passieren können.«
    »Aber es ist nichts passiert. Es geht ihr gut.«
    »Ich war zu nachsichtig mit ihr. Ich hätte schon lange die Zügel anziehen sollen, aber ich wollte nicht so sein wie meine Eltern. Sie waren sehr streng, und deshalb war ich lieber bei meinem Großvater.« Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Er hat mir immer alles verziehen.«
    »Wie alt warst du, als er starb?«
    »Siebzehn. Ich stand kurz vor dem Schulabschluss. Meine Großmutter hatte ich damals bereits verloren, und obwohl ich darüber sehr traurig war, war es nicht zu vergleichen mit seinem Tod.« Sie hielt inne. »Er war mein bester Freund«, fügte sie hinzu.
    Zack nickte nachdenklich. »Ich habe kurz nach meinem Eintritt in das FBI einen wichtigen Menschen verloren. Es war sehr schwer für mich, und ich habe diese Zeit nur überstanden, indem ich mich in meine Arbeit gestürzt habe.«
    »Und ich habe mich zur Bewältigung meiner Trauer auf Carl Lee eingelassen«, erklärte sie.
    »Du hast den Teil der Geschichte ausgelassen, der sich in der Scheune deiner Eltern abgespielt hat«, meinte Zack.
    Maggie hob den Kopf. »Wovon sprichst du?«
    »Er ist zum Haus deiner Eltern gefahren und hat seinen Wagen in der Scheune

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