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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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sich ihr Leben wirklich immer nur um eine hormongeplagte Dreizehnjährige drehen?
    Also gut, sie war ein Nervenbündel. Aber wer wäre das nicht an ihrer Stelle? Ein Irrer war hinter ihr her, und ihre Tochter trieb sie in den Wahnsinn. In ihrer Küche kochte eine Voodoohexe Kräuter und Innereien, und in ihrem Hühnerstall rannte aus ihr unbekannten Gründen eine schwarze Henne herum. Sie hatte einen Stall voll Kaninchen, die sich mit Lichtgeschwindigkeit vermehrten. Gerade als sie gedacht hatte, alle Tiere kastriert zu haben, waren zwei oder drei weitere aufgetaucht, die genauso aussahen wie die anderen. In ihrem Garten stand eine schielende Ziege, die ihr im wahrsten Sinne des Wortes die Haare vom Kopf fressen konnte. Und ihre Praxis deckte kaum die laufenden Kosten.
    Und zu allem Überfluss war nun auch noch ein äußerst attraktiver FBI-Agent in ihr Haus gezogen, der sie nackt gesehen hatte. Ebenso wie sie ihn, rief sie sich ins Gedächtnis und verdrehte die Augen. Sie musste sich von ihm fernhalten, sonst würde sie keinen klaren Gedanken mehr fassen können. Also keine Tagträume mehr von seinem Körper. Keine heißen Küsse und keinen leidenschaftlichen Sex. Maggie war sich sicher, dass sie das schaffen würde. Immerhin war sie ein disziplinierter Mensch. »Maggie?«
    Das sanfte Flüstern ließ sie zusammenzucken, und beinahe wäre ihr die Schüssel mit dem Eis aus der Hand gerutscht. Als sie sich umdrehte, sah sie Zack an der einen Spaltbreit geöffneten Tür stehen und hereinspähen.
    »Was?« Das war nicht gerade die intelligenteste Frage, die ihr jemals über die Lippen gekommen war.
    Er kam herein und schloss die Tür hinter sich. »Geht es dir gut?«
    »Hm.« Schon wieder eine einsilbige Antwort. Niemand hätte daraus geschlossen, dass sie unzählige Jahre auf dem College und an der medizinischen Fakultät der Universität verbracht hatte.
    Er ließ sich neben sie auf das Bett sinken. »Ist das das berühmte, einzigartige Schokoladeneis, von dem ich gehört habe? Die Sorte, die besser als Sex sein soll?«
    »Ja. Es schmeckt unvergleichlich.«
    Er grinste. »Darf ich probieren?«
    »Was? Du glaubst also, du könntest einfach so in mein Schlafzimmer marschieren und mir mein Eis wegessen?« Sie seufzte, schaufelte einen Löffel voll aus der Schüssel und führte ihn an seinen Mund. Dann wartete sie, bis er das Eis genüsslich hinuntergeschluckt hatte. »Und?«
    »Es schmeckt gut, aber nicht überragend.«
    Maggie zuckte die Schultern. »Eine Person weniger, mit der ich es teilen muss.« Sie bemerkte den gedankenvollen Ausdruck in seinen Augen. »Was ist los?«
    »Heute Nachmittag haben sich östlich von Atlanta auf der 1-20 einige Unfälle ereignet. Wegen des Nebels und Regens sind etliche Wagen aufeinandergeprallt«, berichtete er. »Ein Sattelschlepper ist umgekippt, sein Tank ist explodiert, und einige Leute mussten ins Krankenhaus gebracht werden.«
    »Was ist mit dem Fahrer passiert?«
    »So wie es aussieht, wird er es überleben. Ich habe dir bisher noch nichts davon erzählt, weil ich nicht wollte, dass du dir auch darüber noch Sorgen machst. Soeben habe ich jedoch herausgefunden, dass es offensichtlich eine Verbindung zwischen diesem Mann und Stantons Kumpel Raymond Boyd gibt.«
    »Befand sich Carl Lee auch in dem Lkw?«
    »Ja. Er und Boyd waren als Priester verkleidet und sind kurz nach dem Unfall von einer Überwachungskamera aufgenommen worden, als sie einen kleinen Supermarkt überfallen haben. Die Polizei hat das bestätigt. Und seitdem hat man von ihnen nichts mehr gesehen oder gehört.«
    Maggie versuchte nicht, ihre Enttäuschung zu verbergen.
    »Es tut mir leid, Maggie. Ich wünsche mir sogar noch mehr als du, dass Stanton geschnappt wird.« Er seufzte ungeduldig. »Ich wäre am liebsten jetzt dort draußen und würde alles dafür tun, verstehst du? Anstatt Informationen aus zweiter Hand zu erhalten – dieses Mal auch noch später, als ich sie eigentlich hätte übermittelt bekommen sollen«, fügte er hinzu. »Wir haben wirklich gute Leute auf ihn angesetzt, aber Stanton geht ihnen immer wieder durch die Lappen.
    Wie ich bereits sagte, ist er entweder sehr schlau, oder er hat viel Glück.«
    Maggie stellte die leere Schüssel auf ihren Nachttisch, zog sich ein Kissen vom oberen Teil des Betts heran und stopfte es sich unter ihr Kinn. Eine Weile herrschte Schweigen, als beide ihren Gedanken nachhingen. »Ich kann es dir nicht übelnehmen, dass du frustriert bist, Zack. Du bist daran

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