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Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Titel: Vollendet - Der Aufstand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Shusterman
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über die Anklagepunkte gegen dich.« Die Journalistin blickt kurz in ihre Notizen. »Diebstahl von Staatseigentum, gemeint ist dein Körper; Verschwörung zur Ausübung terroristischer Straftaten; Verschwörung zum Mord. Und all diese Anschuldigungen wurden fallen gelassen. Hat das etwas mit deinem Gesinnungswandel zu tun?«
    »Ich will nicht bestreiten, dass man mir einen Handel angetragen hat« , erwidert Risa, »aber dass diese Anklagen fallen gelassen wurden, ist nicht der Grund, warum ich heute hier bin.« Dann tut sie etwas sehr Unspektakuläres, etwas, das nur jemandem auffällt, der sie gut kennt.
    Risa schlägt die Beine übereinander.
    Connor hat das Gefühl, dass aus der Kabine des Jets sämtliche Luft entwichen ist. Fehlt nur noch, dass die Sauerstoffmasken von der Decke baumeln.
    »Wenn du das schlimm findest, dann hör dir erst mal das an.« Starkey scheint sich köstlich zu amüsieren.
    »Risa, würdest du sagen, dein Sinneswandel hat persönliche Gründe, oder ist es für dich eine Gewissensfrage?«
    Da Risa sich für die Formulierung ihrer Antwort Zeit nimmt, sind die Worte, die sie spricht, umso niederschmetternder. »Weder noch« , sagt sie. »Nach allem, was ich erlebt habe, hatte ich keine andere Wahl. Für mich ist es eine Frage der Notwendigkeit, die Umwandlung zu unterstützen.«
    »Stell das ab«, befiehlt Connor.
    »Da kommt aber noch mehr – das solltest du dir wirklich bis zum Ende anhören.«
    »Ich sagte: Stell das ab!«
    Starkey macht den Fernseher aus. In Connors Innerem schließt sich eine Feuerschutztür, um alles abzublocken, was zu heiß ist – aber dafür ist es zu spät. Das Feuer wütet bereits in ihm. In diesem Moment wünscht er sich, er wäre vor einem Jahr umgewandelt worden. Er wünscht sich, Lev hätte ihn nicht gerettet. Dann müsste er die Gefühle nicht ertragen, die ihn in diesem Moment durchfluten.
    »Warum hast du mir das gezeigt?«
    Starkey zuckt mit den Schultern. »Ich dachte, du hättest ein Recht darauf, es zu wissen. Hayden weiß es, aber er hält es vor dir geheim. Ich glaube, das ist falsch und dir gegenüber nicht fair. Wenn du weißt, wer dein Freund und wer dein Feind ist, macht dich das nur stärker, stimmt’s?«
    »Ja, klar«, murmelt Connor abwesend.
    Starkey packt ihn bei der Schulter. »Ist schon okay, Mann, du wirst darüber hinwegkommen. Wir sind alle hier, um dir zu helfen.« Dann geht er. Seine Aufklärungsmission ist erfüllt.
    Connor sitzt noch eine Weile reglos da. Er muss die Kraft aufbringen, diese Last zu tragen, doch er hat das Gefühl, innerlich zerfetzt zu sein, und er weiß nicht, wie er diese Nacht überstehen, geschweige denn, wie er sich in den kommenden Tagen um Hunderte Kids kümmern soll. Seine pathetischen Pläne, der Geschichte auf den Grund zu gehen und der Umwandlung ein Ende zu setzen, detonieren in einem einzigen verzweifelten Gedanken.
    Risa. Risa. Risa.
    Connor ist am Ende. Hat Starkey wirklich nicht geahnt, wie sehr ihn das mitnehmen würde? Entweder ist er dümmer, als Connor dachte … oder aber viel, viel schlauer.

42.
    Starkey
    Jeeves bringt Starkey eine Liste von den Umwandlungsverfügungen aus der näheren Umgebung. Nur drei Kids auf der Liste gelten als rettbar und keins von ihnen ist ein Storch. Aber der Tag ist gekommen, an dem sich das ändern soll. Denn auf der Liste steht ein Storch, ignoriert und vergessen.

    Jesus LaVega
    287 North Brighton Lane

    Connor hat kein Monopol auf die Rettung von Wandlern. Es ist höchste Zeit, dass Starkey die Sache selbst in die Hand nimmt.
    »Hey, wir retten zu Abwechslung mal Jesus und nicht er uns«, sagt einer, als Starkey im Storch-Club von seinem Plan erzählt. Einer der Jungs pocht ihm auf den Kopf. »Das wird Chesus ausgesprochen, du Idiot.«
    Egal, wie der Name ausgesprochen wird: Jesus steht eine Heimsuchung durch Yolos bevor.

    Um elf Uhr abends, einen Tag bevor die JuPos Jesus abholen sollen, stürmen Starkey und neun Mitglieder des Storch-Clubs das Haus in der North Brighton Lane. Sie sind bewaffnet, denn Starkey hat das Schloss zum Waffenlager geknackt. Und sie haben Autos, weil der Verantwortliche für die Fahrzeuginstandhaltung ein loyales Mitglied des Storch-Clubs ist.
    Sie klopfen nicht, sie klingeln nicht, sondern sie brechen gleichzeitig durch die Vorder- und die Hintertür ein, wie ein Sondereinsatzkommando, das eine Rauschgiftbande hochnimmt.
    Eine Frau kreischt und scheucht zwei kleinere Kinder in ihr Zimmer. Starkey sieht niemanden, der im Alter ihres

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