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Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Titel: Vollendet - Der Aufstand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Shusterman
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Teenager keinen Job, keinen Unterricht und zu viel Zeit haben. Glauben Sie mir: Ich habe Angst und die sollten Sie auch haben.«
    Hayden klickt weitere Berichte an: immer wieder wütende Kids, die Reformen einfordern und, als diese Reformen nicht kommen, auf die Straße gehen, Flashmobs bilden, Autos in Brand setzen, Fenster kaputt schlagen, ihrer kollektiven Wut freien Lauf lassen. Mitten im Heartland-Krieg ruft Präsident Moss, wenige Wochen vor seiner Ermordung, zusätzlich den Notstand aus und verkündet eine Ausgangssperre für Jugendliche unter achtzehn Jahren. »Wer dabei erwischt wird, dass er gegen diese Ausgangssperre verstößt, wird in ein Jugendgefangenenlager gebracht.«
    Es gibt Berichte über Jugendliche, die von ihren Eltern verlassen oder aus dem Haus geworfen werden. »Streuner« werden diese Kids in den Nachrichten genannt. Wie herrenlose Hunde. Dann folgt ein verwackeltes Video von drei Jugendlichen, die in die Hände klatschen. Ein plötzlicher weißer Lichtblitz und das Bild wird eingefroren. »Offenbar haben diese brutalen Selbstmordattentäter ihrem Blut etwas zugesetzt, sodass durch Händeklatschen eine Detonation ausgelöst wird.«
    »Heilige Scheiße!«, ruft Hayden. »Die ersten Klatscher!«
    »Das war alles während des Heartland-Kriegs«, überlegt Connor. »Das Land war zerrissen zwischen Abtreibungsgegnern und Abtreibungsbefürwortern. Aber die Probleme der Jugendlichen, die schon da waren, wurden komplett ignoriert. Ich meine, keine Schulen, keine Arbeit, keine Zukunft – die sind völlig durchgedreht!«
    »Nach dem Motto: Erst alles kaputt machen und dann von vorne anfangen.«
    »Kein Wunder.«
    Plötzlich begreift Connor, warum er in der Schule nie etwas darüber gehört hat. Als das Bildungssystem neu aufgebaut wurde, sollten die Schüler nicht erfahren, dass die Jugend den Staat fast gestürzt hätte. Sie sollten nicht wissen, wie viel Macht sie in Wahrheit hatten.
    Über diverse Links gelangen Connor und Hayden zu einem Bild, das im Gegensatz dazu bekannt und vertraut ist: allgemeines Händeschütteln bei der Unterzeichnung des Umwandlungsabkommens. Im Hintergrund steht der Admiral als jüngerer Mann. Im zugehörigen Artikel heißt es, die Armeen der Abtreibungsgegner und der Abtreibungsbefürworter hätten Frieden geschlossen und nun könne man auf eine Normalisierung der innenpolitischen Lage hoffen – kein Wort von den Aufständen der Jugendlichen. Doch nur wenige Wochen nach dem Abkommen wurde die Nationale Jugendbehörde gegründet, aus den Gefangenenlagern für Streuner wurden Ernte-Camps und die Umwandlung ermöglichte einen neuen … Lebensstil.
    Connor trifft die Wahrheit so plötzlich und brutal, dass ihm fast schwindlig wird. »Mein Gott! Mit dem Umwandlungsabkommen wurde nicht nur der Krieg beendet – damit wurde auch die Terrorgeneration unterworfen!«
    Hayden lehnt sich zurück, weit weg vom Bildschirm, als könnte der jeden Moment klatschen und in die Luft fliegen. »Der Admiral muss das gewusst haben.«
    Connor schüttelt den Kopf. »Als sein Komitee das Umwandlungsabkommen in den Raum stellte, glaubte es nicht, dass es wirklich angenommen werden würde. Wurde es aber – weil die Leute mehr Angst vor ihren Teenagern hatten als vor ihrem Gewissen.«
    Und Janson Rheinschild musste irgendwie in diese Sache verwickelt gewesen sein, ehe das Proaktive Bürgerforum ihn vom Erdboden verschwinden ließ.

40.
    Starkey
    Mason Starkey weiß nichts von Janson Rheinschild, der Terrorgeneration oder dem Heartland-Krieg. Es interessiert ihn auch nicht. Der einzige Aufstand, der ihn interessiert, wird vom Storch-Club ausgehen.
    Ein komplizierter Mischmasch aus egoistischen und altruistischen Motiven treibt ihn an. Er will die Storche zum Ruhm führen, doch alle sollen wissen, dass es sein Werk war. Ehre, wem Ehre gebührt, Anerkennung für den Zauberer, dessen Illusionen am Ende Realität werden.
    Starkey hofft auf einen geräuschlosen Putsch, ist aber zu allem bereit. Entweder wird es kultiviert vonstattengehen, und Connor sieht ein, dass er einem Fähigeren Platz machen muss … oder sie walzen ihn eben platt. Starkey wird, falls es so weit kommt, keine Schuld treffen. Immerhin weigert sich Connor, obwohl er immer so fair tut, Storche vor der Umwandlung zu retten.
    »Wir retten Kids aus den Familien, in denen wir den wenigsten Widerstand befürchten müssen«, hat ihm Connor erklärt. »Es ist nicht unsere Schuld, dass die Storche in größeren Familien leben, in denen es

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