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Vollendung - Thriller

Vollendung - Thriller

Titel: Vollendung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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küsste sie wieder. »Ich rufe eine Schwester, sie soll schauen, ob du …«
    »Lass mich nicht allein, Sam.«
    »Ich muss, Cathy. Dir kann nichts passieren. Das Krankenhaus wimmelt vor FB I -Agenten. Schlaf einfach eine Weile, und ehe du dich’s versiehst, bin ich wieder hier.«
    Cathy wandte den Kopf ab.
    »Ich werde diesen Kerl für dich erwischen«, sagte Markham und drehte ihr Gesicht sanft mit einem Finger an ihrem Kinn wieder zu sich. »Das verspreche ich dir, Cathy. Ich nehme die Sache jetzt persönlich.«
    Cathy lächelte matt – die Sedativa taten ihre Wirkung.
    »Danke, Sam«, flüsterte sie.
    Markham legte ihr die Hand an die Wange. Und als er sah, dass sie wieder eingeschlafen war, ging er zu Bill Burrell auf den Flur hinaus.
    »Geht es ihr gut so weit?«, fragte der SAC .
    »Ja. Sie ist bald wieder okay.«
    »Wir kümmern uns jetzt um sie.«
    »Ja.«
    »Wo ist die DVD ? Ich möchte sie sehen.«
    »Die Kriminaltechnik hat sie – sie untersuchen das Papier, das Klebeband nach Spuren, aber sie werden nichts finden, fürchte ich. Dafür ist er zu schlau. Trotzdem werden sie alles durch den Computer laufen lassen, um zu sehen, ob wir durch digitale Verstärkung etwas feststellen. Sie machen Ihnen eine Kopie, die können Sie sich dann kurz ansehen.«
    »Gut. Jetzt sagen Sie mir, dass Sie noch mehr für mich haben, Sam.«
    »Irgendetwas wird sich an diesem Wochenende tun – schon bald, vielleicht in den nächsten Stunden. Wenn es nicht sogar schon passiert ist.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Durch die DVD . Sie war dazu gedacht, uns zu verwirren, das ja, aber sie bedeutet auch eine Herausforderung seitens des Täters – kommt her und versucht mich aufzuhalten.«
    »Sind Sie sich sicher?«
    »Ja, das bin ich. Aber ich brauche einen Internetzugang – ich muss auf der Stelle hier im Krankenhaus an einen Computer.«
    »Wozu?«
    »Das erkläre ich Ihnen unterwegs. Aber ich sage Ihnen Bill, ich habe das sehr schlechte Gefühl, dass der Michelangelo-Mörder vorhat, seine nächste Statue heute Nacht zu enthüllen. Und wenn ich dahinterkomme, wo das sein wird, könnten wir vor ihm dort sein.«
33
    D er Bildhauer rangierte seinen großen weißen Transporter rückwärts aus dem Kutschhaus, wendete und fuhr langsam die von Bäumen gesäumte, unbefestigte Zufahrt hinunter. Dies hier war der einzige Bereich seines Familienbesitzes, den der Bildhauer nie pflegte – er hielt es für das Beste, ihn von Gras bewachsen und überwuchert zu belassen, falls unerwünschte Besucher zufällig falsch von der gepflasterten Einfahrt vor dem Haus abbogen. Etwa auf halber Strecke hielt er an und stieg aus, um den schweren Baumstamm aus dem Weg zu räumen, der als zusätzliche Sicherung dort lag. Er brauchte ihn allerdings hinterher nicht wieder an seinen Platz zu legen – es war schon spät, und er musste sich um diese Uhrzeit keine Sorgen mehr wegen unerwünschter Besucher machen.
    Kurz darauf war der Bildhauer wieder in seinem Transporter und fuhr weiter. Durch die Lücke in der alten Steinmauer, die seinen Familienbesitz umgab, gelangte er auf die dunkle Straße. Es gab nur wenige Laternen hier und keine Gehsteige; die meisten Häuser in East Greenwich, der wohlhabenden Nachbarschaft des Bildhauers, standen, wie sein eigenes, von der Straße zurückversetzt unter Bäumen. Viele der Grundstücke waren auch von den Feldsteinmauern umschlossen, die sich meilenweit durch das umliegende Waldland schlängelten. Tatsächlich war ihnen der Bildhauer als Junge oft stundenlang mit seinem Vater gefolgt – manchmal waren sie dabei ihren Nachbarn begegnet und hatten mit ihnen geplaudert. Aber diese Zeiten waren vorbei, und der Bildhauer und sein Vater sprachen nie mit ihren Nachbarn.
    Der Bildhauer erreichte die Hauptstraße, auf der er einige Zeit würde fahren müssen. Die Gesamtdistanz war kurz, und er würde das meiste davon zur Sicherheit auf Nebenstrecken fahren, aber hier, im Licht, mit gelegentlichem Gegenverkehr, war er am verwundbarsten und am ehesten der Gefahr ausgesetzt, von der Polizei entdeckt zu werden. Das ließ sich jedoch nicht vermeiden, und deshalb war der Bildhauer mit einem angemessenen Vorrat an geladenen Waffen unter dem Beifahrersitz ausgerüstet – seiner 45er Sig Sauer und dem doppelläufigen Gewehr, das seiner Familie seit Jahrzehnten gehörte. Außerdem hatte er seine Betäubungswaffen dabei – sowohl die Pistole als auch das Scharfschützengewehr, das er bei Tommy Campbell benutzt hatte;

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