Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vollendung - Thriller

Vollendung - Thriller

Titel: Vollendung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
seiner Freunde, wonach Banfords Heroinkonsum vor seinem Tod langsam Ausmaße à la Trainspotting angenommen hatte. Und seine Freunde hatten den Verdacht, dass er außer einer monatlichen Zuwendung von seinen Eltern und den Einnahmen aus einer Reihe von Teilzeitjobs, aus denen er jeweils schnell wieder rausflog, auch noch angefangen hatte, sich anderweitig Mittel zu besorgen, um seinen Drogenkonsum zu finanzieren, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    » Gabriel Banford?« , sagte Cathy ungläubig.
    »Ja. Banfords Freunde sagten gegenüber der Polizei aus, Gabe habe häufig mit älteren Männern im Series X angebandelt, unter der Voraussetzung, dass er für seine Dienste bezahlt werde. Es gab auch ein zweideutig formuliertes Inserat unter Männer suchen Männer auf Craigslist, das die Polizei zu Banford zurückverfolgen konnte, als sie sich seinen Computer ansahen.«
    »Aber warum glauben Sie, dass er Verbindung zum Michelangelo-Mörder hatte?«
    »Obwohl er in der Nacht, in der er starb, eine hohe Konzentration von Heroin in seinem Blut hatte, ergab die Autopsie, dass sein Tod nicht durch eine Überdosis Heroin verursacht wurde, sondern durch Epinephrin – besser bekannt als Adrenalin.«
    »Adrenalin? Ich verstehe nicht.«
    »Lassen Sie mich zu Ende erzählen. Banford lebte mit zwei Mitbewohnern in der East Side von Providence – beide hatten entweder teil an seinem wachsenden Drogenkonsum oder schauten zumindest weg. Banford setzte sich seinen Schuss zumeist in seinem Zimmer, wo er nach Aussage seiner Mitbewohner – und ich zitiere aus dem Polizeibericht – »meistens einfach dasaß und zu Musik und Kunst- DV D s chillte.« Dort, in seinem Zimmer, entdeckte ihn auch einer seiner Mitbewohner am folgenden Tag, als er nicht an sein Handy ging. Die Polizei fand neben Heroin eine Reihe Spritzen und weitere Betäubungsmittel – Kokain, etwas leichtes LSD , ein wenig Pot –, aber keine Fingerabdrücke außer denen von Banford und seinen Mitbewohnern, die beide Alibis für den Todeszeitpunkt des Jungen hatten. Und so schrieb die Polizei Banfords Überdosis Epinephrin entweder einem Selbstmord oder einem fehlgeschlagenen Drogenexperiment zu. Laut Autopsiebericht war das Epinephrin selbst von einer extrem hohen Konzentration, ließ sich jedoch zu keiner legalen Quelle zurückverfolgen. Wahrscheinlich wurde es in einem Heimlabor hergestellt – was möglich ist, wenn man über das nötige Know-how verfügt.«
    »Aber was hat das mit dem Mord an Tommy Campbell zu tun?«
    »Die Autopsien sowohl von Campbell als auch Wenick wurden gestern abgeschlossen. Und obwohl die inneren Organe entfernt worden waren, gelang es den FB I -Labors, in einigen Gewebeproben Campbells Spuren hochkonzentrierten Epinephrins sowie eines Diazepam-Ketamin-Mixes nachzuweisen, wobei Letzterer möglicherweise als Beruhigungsmittel verwendet wurde. Deshalb gilt als offizielle Todesursache Campbells jetzt ein Herzmuskelinfarkt, hervorgerufen durch eine Überdosis hochkonzentriertes Epinephrin.«
    »O mein Gott.«
    »Ja. Merkwürdig, nicht wahr?«
    »Aber könnte das nicht einfach nur Zufall sein, Sam? Ich meine, brauchen Sie, wenn ich Sie recht verstanden habe, nicht mehr Beweise, um den Michelangelo-Mörder mit Banford in Verbindung zu bringen als nur das Epinephrin und die Tatsache, dass er schwul war? Und warum hat die Polizei nicht von Anfang an die Möglichkeit untersucht, dass Banford ermordet worden sein könnte?«
    »Sie konnten nur auf dem aufbauen, was sie im Schlafzimmer des Jungen vorfanden. Keine Fingerabdrücke, keine Anzeichen eines Kampfes, nichts Verdächtiges in seinen E-Mails oder auf seinem Computer – nichts, was darauf hinwies, dass sich unter Berücksichtigung von allem, was sie über Banfords Leben wussten, etwas Ungewöhnliches ereignet hatte. Banfords Freunde erzählten der Polizei, dass er häufig davon gesprochen hatte, sich umzubringen, und alle Anzeichen in seinem Schlafzimmer schienen genau darauf hinzudeuten oder höchstens noch auf eine versehentliche Überdosis – die Art, wie er aufrecht unter der Decke im Bett saß, der DV D -Player, der noch lief, das offene Buch auf seinem Nachttisch. Und was die Möglichkeit der Beteiligung einer fremden Person angeht: Banfords Mitbewohner sagten aus, als sie später am Abend nach Hause gekommen seien – und als Banford, ohne dass sie es wussten, bereits tot in seinem Zimmer saß –, sei die Wohnungstür wie immer verschlossen gewesen, und alles wirkte wie sonst

Weitere Kostenlose Bücher