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Vollendung - Thriller

Vollendung - Thriller

Titel: Vollendung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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sich Sam Markham wirklich freute, sie wiederzusehen. Und da sie erneut in seiner Nähe war, wurde sie plötzlich von Dankbarkeit erfüllt – und zugleich von Schuldgefühlen, wenn sie an die Umstände dachte, die sie zusammengeführt hatten.
    »Tut mir leid, dass ich zu spät komme«, fügte Markham an. »Aber ich musste noch ein paar Schriftstücke abholen und bin kurz hängen geblieben.«
    »Wahrscheinlich gar nicht so schlecht. Der gröbste Berufsverkehr dürfte inzwischen vorbei sein.«
    »Ja, ich hab letzte Woche regelmäßig im Stau gestanden.«
    »Wo genau sind Sie denn jetzt, Sam? Ich dachte, Sie arbeiten in Boston?«
    »So ist es. Das FB I -Büro Boston ist für Operationen in Massachusetts, Rhode Island, Maine und New Hampshire zuständig, aber wir unterhalten kleinere Satellitendienststellen über die einzelnen Staaten verteilt. Die nennen sich Resident Agencys. Eins davon ist in Providence, und dort haben sie mir ein eigenes Büro und einen Computer zur Verfügung gestellt, sodass ich vor Ort arbeiten kann – dann bin ich gegebenenfalls schneller irgendwo. Ich muss jedoch immer noch Bill Burrell im Bostoner Büro Bericht erstatten und bin in der letzten Woche ständig für Besprechungen und um Beweismittel durchzugehen hin und her gependelt.«
    »Verstehe.«
    »Das Bostoner Büro liegt mitten in der Innenstadt, und es ist räumlich und technisch viel besser ausgestattet als die Außenstelle in Providence. Die Gesamtheit unserer Operationen dort macht es erforderlich – wir decken alles von Korruption und organisiertem Verbrechen bis Betrug und Gegenspionage ab. Burrell wurde im letzten Herbst als Leiter eingesetzt, und er soll auch am Neuaufbau ihrer Abteilung für Gewaltverbrechen mitwirken. Mich hat man aus Quantico heraufgeschickt, für ein Seminar über die neuesten forensischen Techniken, die am National Center for the Analysis of Violent Crime entwickelt werden.«
    »Das ist dann wohl der Ort, wo sich die ganzen Profiler herumtreiben, oder?«
    »Eigentlich existiert so etwas gar nicht. Es gibt beim FBI keinen Job, der sich Profiler nennt – das ist nur ein Begriff, der sich irgendwie etabliert hat.«
    »Verzeihung. Das muss dann wohl an meiner Fernsehbildung liegen.«
    »Nein, nein.« Markham lächelte. »Sie müssen sich nicht dumm vorkommen – es ist nur eine von vielen falschen Vorstellungen, die über das FBI in Umlauf sind. Die Verfahren, die unter ›Profiling‹ bekannt geworden sind, werden normalerweise von Supervisory Special Agents wie mir am NCAVC in Quantico angewandt, es war also eigentlich nur Zufall, dass ich in der Nähe war, als dieser Michelangelo-Mörder sein spektakuläres Debüt auf der öffentlichen Bühne gegeben hat.«
    »Ja. Er hat wirklich alles durcheinandergebracht, nicht wahr? Das ganze Land. Man kann keinen Fernseher einschalten oder auch nur seine E-Mails nachsehen, ohne auf ein Bild des Bacchus zu stoßen – und man kann die Skulptur inzwischen nicht einmal mehr betrachten, ohne an Tommy Campbell und diesen armen kleinen Jungen zu denken. Heißt das, der Michelangelo-Mörder hat bekommen, was er wollte, Sam? Heißt das, er hat in gewisser Weise gewonnen?«
    »In dem Sinn, dass er die Leute auf das Werk von Michelangelo aufmerksam macht? Ja, ich würde sagen, das hat er.«
    Cathy schwieg gedankenverloren, während Sam Markham auf den Interstate Highway fuhr.
    »Ich weiß, welche Belastung das Ganze für Sie ist«, sagte Markham und warf einen Blick auf die Skyline von Providence. »Und ich kann Ihnen nicht sagen, wie dankbar ich bin, dass Sie sich bereit erklärt haben, mir bei dieser Telekonferenz heute zur Seite zu stehen.«
    »Ich hoffe nur, ich kann Ihnen tatsächlich helfen«, sagte Cathy und seufzte. »Wie ich Ihnen am Telefon schon sagte, habe ich mir in der vergangenen Woche das Hirn zermartert, um auf weitere Einsichten über Die im Stein schlafen zu kommen, aber ich habe das Gefühl, in einer Sackgasse angelangt zu sein.«
    »Die Einblicke, die Sie mir bisher geliefert haben, waren bereits eine unschätzbare Hilfe, Cathy, um ein Bild von diesem Kerl zu bekommen. Und auch Ihr Umgang mit der Presse war mehr als bewundernswert. Aus diesem Grund nehme ich Sie heute mit nach Boston. Deshalb werde ich Bill Burrell bitten, Sie als offizielle Beraterin zu diesem Fall hinzuzuziehen.«
    »Wie bitte?«, sagte Cathy, und ihr Mut sank schlagartig. »Sie meinen, ich soll für das FBI arbeiten?«
    »Das ist genau das, was ich meine, Cathy. Und natürlich nicht

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