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Vollendung - Thriller

Vollendung - Thriller

Titel: Vollendung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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auch.«
    »Dann war es vielleicht tatsächlich Selbstmord – oder eben eine unbeabsichtigte Überdosis.«
    »Vielleicht«, sagte Sam Markham. »Aber in der Beweismittelliste vom Tatort gab es zwei interessante Details, die bisher niemandem aufgefallen sein dürften oder zumindest als irrelevant eingestuft wurden. Das erste war die DVD , die in seinem Zimmer gefunden wurde und die er mit einiger Sicherheit zum Zeitpunkt der Überdosis angesehen hat – eine DVD , die nach Aussage seiner Mitbewohner in dem Buchladen gestohlen wurde, in dem Banford kurz gearbeitet hatte, ehe man ihn eine Woche vor seinem Tod hinauswarf. Die Polizei fand nichts ungewöhnlich daran, dass sich die DVD neben anderen Dingen, die er aus dem Buchladen entwendet hatte, in seinem Zimmer befand – es war immerhin das Zimmer eines früheren Kunstgeschichte- und Designstudenten, der sich seinen Freunden zufolge selbst immer noch der von Drogen erleuchteten Intelligenz zurechnete.«
    »Was für eine DVD war es?«
    »Eine Dokumentation mit dem Titel Michelangelo: Ein Selbstporträt. «
    »Du meine Güte«, sagte Cathy – und dann begriff sie plötzlich. »Sam, Sie sagten, es gab ein zweites Detail. Bitte erzählen Sie mir nicht, dass Sie von dem Buch gesprochen haben, das offen auf dem Nachttisch lag.«
    »Doch, Cathy. Gerade in diesem Frühjahr veröffentlicht. Die erste Ausgabe von Die im Stein schlafen. «
    In Cathys Kopf begann sich alles zu drehen, aber aus ihrer Verwirrung tauchte eine offenkundige Ungereimtheit in der Argumentation des FB I -Agenten auf.
    »Warten Sie mal. Was Sie da sagen, ergibt keinen Sinn. Angenommen Banford hat den Michelangelo-Mörder tatsächlich im Series X oder über Craigslist irgendwie kennengelernt – wie um alles in der Welt könnte dieser Psychopath Banford mit mir in Verbindung gebracht haben? Woher sollte er wissen, dass er mein Seminar besucht hat? Ich meine, der Junge war nicht einmal ein ganzes Semester lang bei uns und hatte die Brown University zum Zeitpunkt seines Todes schon seit mehr als zwei Jahren wieder verlassen?«
    »Dessen bin ich mir bewusst, ja.«
    »Und warum sollte der Michelangelo-Mörder mein Buch aus dem Laden gestohlen haben, in dem Banford arbeitete? Warum sollte er es in Banfords Zimmer zurückgelassen haben?«
    »Ich habe nie behauptet, dass der Mörder das Buch gestohlen hat.«
    »Dann wollen Sie also sagen, Banford hat auch das Buch gestohlen?«
    »Genau das will ich sagen.«
    »Sam, bitte, ich bin ganz verwirrt. Soll das also heißen, dass Gabriel Banford möglicherweise das Buch und die DVD für den Täter gestohlen hat?«
    »Nein, Cathy«, sagte Markham und nahm den Blick zum ersten Mal, seit sie losgefahren waren, von der Straße, um sie anzusehen. »Was ich sage, ist Folgendes: Ich halte es für sehr gut möglich, dass der Mörder Banford erst mit Ihnen in Verbindung brachte, nachdem er ihn kennengelernt hatte. Er könnte ihn im Series X entdeckt oder über das Internet mit ihm Kontakt aufgenommen haben, oder vielleicht hat er ihn sogar in der Buchhandlung zum ersten Mal gesehen. Banford könnte dem Michelangelo-Mörder aus allen möglichen Gründen aufgefallen sein – vielleicht weil er sich sexuell von ihm angezogen fühlte, vielleicht weil Banford exemplarisch die kulturellen Exzesse für ihn verkörperte, die er so verachtet. Wir werden es möglicherweise nie erfahren, da der Club inzwischen seit drei Jahren geschlossen und Banfords Computer längst zerstört ist. Aber wenn ich richtigliege, dann wollte der Michelangelo-Mörder Banford so oder so töten. Ich glaube, er hatte, aus welchen Gründen auch immer, diesen Jungen ausgewählt, um sich ein perverses Verlangen zu erfüllen – vielleicht sogar ein sexuelles am Anfang –, aber erst durch Sie und Ihr Buch gelangte er zu einem größeren Verständnis der wahren Natur dieses Verlangens – das durchaus in seiner Homosexualität wurzelte. Vielleicht fand er durch Ihr Buch eine Parallele zwischen seiner Beziehung zu Banford und der von Michelangelo und Cavalieri. Und so waren Sie es, Cathy, die ihm half, seinen Blick auf seinen höheren Zweck zu richten.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Ich habe mir in der vergangenen Woche nicht nur die ländliche Gegend um Burrillville angesehen, sondern auch einen genaueren Blick auf das Anwesen der Campbells in Watch Hill und auf den Wald um den Blackamore Pond in Cranston geworfen. Erst dachte ich, es könnte einen Zusammenhang geben, weil Campbell und Wenick nahe einer

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