Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vollendung - Thriller

Vollendung - Thriller

Titel: Vollendung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
umsonst. Das FBI ist bereit, über ein Beraterhonorar mit Ihnen zu verhandeln.«
    »Aber Sam, ich …«
    »In den elf Tagen, seit wir zusammen nach Watch Hill gefahren sind, ist viel passiert, Cathy – besonders im Hinblick auf das sich abzeichnende Profil des Täters. Ich habe Ihnen am Telefon von der Ziege erzählt – wie der Michelangelo-Mörder an die untere Hälfte seines Satyrs gekommen ist?«
    »Ja.«
    »Nun, seit unserem Gespräch über Die im Stein schlafen und unserer Schlussfolgerung, dass der Michelangelo-Mörder höchstwahrscheinlich Ihr Buch als Sprungbrett für seine Morde benutzt hat, haben sich Sullivan und ihr Team die Studentenverzeichnisse vorgenommen. Nun können Sie sich zwar an keinen früheren Studenten erinnern, der körperlich und psychisch dem Profil entsprechen würde, das wir bisher für den Täter erstellt haben, aber Sullivan und ihre Leute haben von Anfang an die Möglichkeit berücksichtigt, dass er indirekt mit Ihnen verbunden ist – vielleicht auf dem Weg über einen Ihrer Studenten. Sie haben sich deshalb auf alle männlichen Studenten konzentriert, die in den drei Jahren vor der Veröffentlichung Ihres Buchs und den bald darauf folgenden Mitteilungen Ihre Seminare besucht haben. Diese Mitteilungen – Sie müssen verzeihen – trafen kurz nach dem Tod Ihrer Mutter ein, wie Sie sagten, richtig?«
    »Ja.«
    »Und Sie sagten, dass Sie erst ein Jahr nach der Veröffentlichung begannen, Ihr Buch zur Pflichtlektüre zu machen – also im Herbst darauf, ja? Fast ein Jahr, nachdem Sie die Zitate und das Sonett erhalten hatten.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Das bedeutet dann, auch wenn der Mörder Ihr Buch in einem Kontext gelesen haben muss, der nichts mit Ihren Vorlesungen zu tun hatte, musste er damals trotzdem ein Einheimischer gewesen sein – ein Student oder etwas anderes – und vertraut genug mit dem Campus, dass er Ihnen die Zettel unterschieben konnte, ohne entdeckt zu werden. Nur zur Sicherheit berücksichtigte Sullivan zusätzlich Ihre Kurslisten für die zwei darauffolgenden Jahre – was uns theoretisch den brauchbarsten Querschnitt an männlichen Studenten liefern musste, aus dem wir beginnen konnten, Verbindungen zu möglichen Verdächtigen herzustellen. Da Ihre Kurse zu dieser Zeit nur aus Studenten, die Kunstgeschichte als Hauptfach belegt hatten, sowie Studenten im Abschlussjahr bestanden, und da Sie nur zwei Kurse pro Semester gaben, ist der Kreis der potenziellen Verdächtigen, die direkt mit Ihnen Kontakt gehabt haben könnten, ziemlich klein. Und er wird noch wesentlich kleiner dadurch, dass die große Mehrheit Ihrer Studenten weiblich ist.«
    »Sam, bitte erzählen Sie mir nicht, dass dieser Psychopath tatsächlich in einem meiner Seminare vor mir saß.«
    »Nein, nein«, sagte Markham und hob die Hand. »Aber höchstwahrscheinlich jemand, der ihn kannte.«
    »Was soll das heißen?«
    »Sagt Ihnen der Name Gabriel Banford etwas, Cathy?«
    »Gabriel Banford? Ja, natürlich. Gabe Banford. Ich erinnere mich an Gabe. Er war Student bei uns – Himmel, das muss jetzt sieben, acht Jahre her sein. Ich erinnere mich eigentlich nur wegen seines tintenschwarzen Haars und seiner Klamotten an ihn – ein bisschen extremer als die üblichen Gothics, die manchmal die Kunstfakultät überschwemmen. Eine dieser verlorenen Seelen – hochintelligent, soviel man hörte, aber ohne Richtung. Ich hatte ihn kurz in seinem ersten Studienjahr in einem meiner Kurse, aber er ist schließlich ausgestiegen und im Herbst darauf auf die Rhode Island School of Design gewechselt. Seine Eltern waren nicht glücklich darüber – daran erinnere ich mich genau. Janet hat mir später davon erzählt – sie sagte, sie hätten versucht, der Fakultät die Schuld an dem Abbruch zu geben oder so. Er hatte wohl ziemlich schwere psychische Probleme, und später kam auch noch ein Drogenproblem dazu. Ich weiß das alles natürlich nur aus zweiter Hand, von Janet. Ich sage es nur ungern, aber ich hätte ihn wahrscheinlich schon vergessen, wenn sie mir nicht erzählt hätte, was danach aus ihm geworden ist – nachdem er die Designschule ebenfalls geschmissen hatte und sich mit den falschen Leuten einließ.«
    »Dann wissen Sie also, wie er starb?«
    »Sie müssen mir verzeihen, Sam, aber all das ist etwa zu derselben Zeit passiert, als meine Mutter … Ich war nicht ganz bei mir, als Janet es mir erzählt hat. Aber es war Selbstmord, wenn ich mich recht erinnere, oder? Eine Überdosis?«
    »So

Weitere Kostenlose Bücher