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Vollidiot

Vollidiot

Titel: Vollidiot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Jaud
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notgeile Hausfrau, die angeblich in meiner Umgebung wohnt. Und das dritte Mal versau ich irgendwie vom Timing und komme auf ein Schnellkochtopfset für 179 Euro. Ich wusste gar nicht, dass ich so potent bin! Danke, WMF! Wenn ich mal irgendwann keinen hochkriegen sollte, dann denk ich auf jeden Fall an euch! Kurz blitzt der Gedanke an ein viertes Mal auf, doch die 60-Jährige, mollige Sekretärin mit der Rufnummer 0059 vier Mal die 88 überzeugt mich nur bedingt. Game over. »Operation Bungalow Storm« completed. Ich bin sehr zufrieden. Mit einem Zeitaufwand von einer schlappen Viertelstunde habe ich mich selbst in einen Zustand gerubbelt, bei dem ich mit einer nackten Shakira bei einer Honigmilch über die Entschuldung von Dritte-Welt-Staaten diskutieren könnte.
    Trotzdem bin ich ein wenig nervös, als ich mich mit meiner vom Buffet geklauten Weinflasche und in einem frischen Hemd dem Bungalow 79 B nähere. Genau genommen bin ich sogar sehr nervös. So in etwa hab ich mich gefühlt, als ich mich mit 13 zum ersten Mal mit einem Mädchen auf ein Eis getroffen habe und ihr ein Bussi auf die Stirn geben durfte, nachdem ich das Eis bezahlt hatte. Glaube ich. Oder? Ach nee ... sie ist ja vorher abgehauen. Was man sich so alles zusammenreimt, wenn ein paar Jahre vergangen sind. Aah ... hier ist Bungalow 75 und da 76 ... Mittlerweile ist mir richtiggehend schlecht. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das wegen der Beck's und der Whis-keys ist oder weil ich so aufgeregt bin. Könnte auch sein, dass ich ganz einfach verliebt bin! Bungalow 78.
    Bungalow 79 und ... 79 B.
    Ich spüre, wie sich mein Puls langsam vom Fatburningin den Cardiobereich hocharbeitet. In einem Bungalowfenster flackert eine Kerze. Das muss es sein. Ich klopfe an die angelehnte Tür.
    »Hallo? Wohnt hier 'ne Katze?«
    »Is' offen ...«
    Zwei Reihen Ikea-Teelichter entlang dem kleinen Gang weisen mir den Weg in ein kleines, süß eingerichtetes Wohn-Schlafzimmer. Ich muss an 30 C denken. Der blöde fiese Zwerg hätte mir die Nummer wirklich aufschreiben müssen! Das Zimmer ist gemütlich eingerichtet. Es duftet nach Vanille, heißer Dusche und warmer Frau. An einer Wand hängt das obligatorische Che-Guevara-Poster, auf schwarzer Satin-Bettwäsche liegt das Katzenkostüm. Nur Aneta kann ich nirgendwo sehen.
    »Wo bist'n du?«
    »Einfach weiter ... auf'm Balkon!«
    Ich schiebe mich durch einen 70er-Jahre-Raumteiler und stehe auf einem winzigen Balkon mit zwei putzigen Bistrostühlen und einem Mosaik-Tischchen, auf dem bereits eine Flasche Wein steht. Leider geht der Balkon nicht auf den Atlantik, sondern auf eine vierspurige Umgehungsstraße, über die gerade ein britischer Reisebus donnert.
    Aneta hat ihre braunen Beine auf die weiß verputzte Balkonmauer gelegt, streicht sich eine Locke aus der Stirn und reicht mir ein übervolles Weinglas. Mein Gott, diese Lippen sind phantastisch. Sie könnte mal eben eine Titelseite auf der Vogue haben und das ohne Make-up.
    »Schön, dass du da bist!«
    »Schön, dass ...«
    Was sagt man, bitte schön, auf einen solchen Satz? Scheiße, bin ich nervös.
    »Schön, dass ... na ja ... dass wir jetzt alle hier sind! Hier ... Wein! «
    »Ah ... unser Tischwein. Lecker!«
    »Na ja ...«, sage ich und setze mich direkt neben Aneta, die schon wieder kein Zirkuszelt anhat. Obenrum trägt sie so gut wie nichts, ich denke aber, man könnte es als bauchfreies Mini-Shirt bezeichnen. Aber das ist mir, dank meines heldenhaften Triple-Sex-Akts, ziemlich egal. Ich spüre einen gewissen Druck, über die kanarische Infrastruktur zu sprechen. »Herrlich«, sage ich und lasse dann meinen Blick zustimmend über die Umgehungsstraße schweifen.
    »Das ist die FV 2!«, informiert mich das Bond-Girl.
    »Für was stehen die Buchstaben?«, frage ich nach einer Weile.
    »Ffffvvvvumgehungsstraße!«
    Wir schauen uns kurz an, dann müssen wir beide lachen. Fvumgehungsstraßen sind wirklich sehr nützlich. Sie schaffen Arbeitsplätze, bringen die Urlauber problemlos in ihre Pauschalhotels und Aneta und mich schneller in eine entspanntere Stimmung.
    »Mal anstoßen?«
    »Klar!«
    Sie schenkt mir wieder ein, hebt ihr Glas und schaut mir in die Augen. Glitzerfunkelbitzel! Mein Herz klinkt sich aus und rastet in der Magengegend wieder ein. Bitte nicht. Zu spät – passiert!
    »Auf was?«, fragt sie, und man könnte den Ton durchaus als lasziv deuten.
    »Auf ... den Club?«, taste ich mich vorsichtig vor.
    »Ganz bestimmt nicht!«
    »Dann ... sagen wir, auf

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