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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zo­gen sich schwei­gend zu­rück. Erst wei­ter vorn be­gan­nen sie er­regt zu dis­ku­tie­ren.
    Ich be­ob­ach­te­te den Chef mit wach­sen­der Auf­merk­sam­keit. Was, bei al­len Hei­li­gen, hat­ten un­se­re ope­ra­tiv ver­än­der­ten Ge­hir­ne mit dem Ro­bot zu tun?
    Re­ling schi­en mei­ne un­aus­ge­spro­che­ne Fra­ge zu ah­nen, denn plötz­lich ge­fror sein Blick.
    »Da­mit Sie klar se­hen, Kon­nat, ich ha­be Sie des­halb zu­rück­ge­ru­fen, weil ich Sie hier brau­che. Drei wei­te­re Frei­wil­li­ge ha­ben die Ope­ra­ti­on nicht über­stan­den. Ent­we­der ist die Tech­nik des Chir­ur­gen noch nicht ein­wand­frei, oder es gibt un­ter hun­dert­tau­send Fäl­len nur einen Mann, der die­se Tor­tur ge­sund über­ste­hen kann. Sie wer­den wahr­schein­lich die ein­zi­gen Aus­nah­men blei­ben. Nur Sie konn­ten für den Pro­be­ab­schuß des Ro­bots ein­ge­setzt wer­den. Ge­ra­de noch recht­zei­tig konn­ten un­se­re Fach­leu­te fest­stel­len, daß die­se Ma­schi­nen mit ei­ner rein me­cha­nisch wirk­sa­men An­la­ge zur Wil­lens­be­ein­flus­sung aus­ge­rüs­tet sind. Das heißt al­so, daß die­ses Ge­rät als zu­sätz­li­che Ro­bot-Waf­fe an­zu­se­hen ist, das uns bei der Mond­ak­ti­on viel ge­kos­tet hat. Nun wis­sen wir, warum un­se­re hoch­wer­ti­gen Spe­zi­al­sol­da­ten un­be­greif­lich lan­ge mit der Feu­e­r­er­öff­nung ge­war­tet ha­ben. Es han­del­te sich zwar nur um Au­gen­bli­cke, aber sie ge­nüg­ten den Kampf­ma­schi­nen, um ihr ei­ge­nes Feu­er ver­nich­tend zu kon­zen­trie­ren. Die Män­ner wur­den von dem me­cha­ni­schen Hyp­no­se­ge­rät in einen ge­wis­sen Un­tä­tig­keits­bann ge­schla­gen, der schließ­lich zu ih­rer Ver­nich­tung rühr­te. Mit Hil­fe der mar­sia­ni­schen Strahl­waf­fen wä­ren wir mit den zwei­hun­dert Ro­bots ziem­lich schnell fer­tig ge­wor­den. So muß­ten mehr als fünf­zehn­tau­send Män­ner ihr Le­ben las­sen, und wir zer­bra­chen uns die Köp­fe, warum sie nicht recht­zei­tig schos­sen. Sie stan­den hilf­los vor den me­tal­li­schen Mons­tren. Al­so wa­ren nur Sie fä­hig, den Ver­suchs­ro­bot zu tes­ten. Noch Fra­gen?«
    Ich fühl­te mich wie be­täubt. So war das al­so! Das hat­te uns noch ge­fehlt.
    »Ja«, sag­te ich schließ­lich be­drückt. »Sa­gen Sie, Chef, hat denn der Ro­bot den Ver­such un­ter­nom­men, uns eben­falls zu be­ein­flus­sen?«
    Er lach­te mit ei­nem deut­lich spür­ba­ren Un­ter­ton der Ver­zweif­lung.
    »Kon­nat, Jun­ge, ha­ben Sie ei­ne Ah­nung! Wir in der Schalt­zen­tra­le spür­ten es durch die Be­ton­mau­ern hin­durch. Ich hät­te noch nicht ein­mal auf den Feu­er­knopf des Ener­gie­ge­schüt­zes drücken kön­nen, selbst wenn Sie nicht in der Schuß­li­nie ge­stan­den hät­ten! Durch Ih­re ers­ten Schüs­se ist das po­sitro­ni­sche Ge­hirn er­wacht. Da die an­de­ren Waf­fen nicht mehr ge­braucht wer­den konn­ten, setz­te der noch ak­ti­ve Teil den Hyp­no­se­strah­ler in Tä­tig­keit. Wir wol­len das Ding ein­mal so nen­nen. Hät­te ich an­de­re Män­ner in den Stand ge­schickt, wä­ren sie nun tot. Sie wa­ren mei­ne gan­ze Hoff­nung. Den­ken Sie doch nicht im­mer, ich ver­an­laß­te et­was oh­ne trif­ti­ge Grün­de. Ich konn­te Sie ein­fach nicht zum Mars rei­sen las­sen, ob­wohl ich auch dort Män­ner mit ei­nem ver­än­der­ten Ge­hirn ge­braucht hät­te.«
    »Ent­schul­di­gung, Chef«, sag­te ich lei­se.
    Er nick­te ab­we­send. Ich fühl­te äu­ßerst hef­tig das Ei­gen­ar­ti­ge der Si­tua­ti­on.
    »Schon gut. Ihr Ein­satz ist vor­be­rei­tet. Ei­ne brand­hei­ße Sa­che, denn dies­mal sind wir auf der Er­de. Hier kön­nen wir nicht ein­fach C-Bom­ben wer­fen, was auf dem so gut wie un­be­wohn­ten Mond ei­ne re­la­tiv harm­lo­se Sa­che ge­we­sen wä­re. Utan, ha­ben Sie sich ver­letzt? Schmer­zen?«
    Er nann­te un­se­re ech­ten Na­men, die nur er und das ›Ge­dächt­nis‹ kann­ten. Das kam nur sel­ten vor.
    »Okay«, lis­pel­te der Klei­ne. Sein Bio­ge­sicht ver­zog sich zu ei­nem strah­len­den Fern­sehlä­cheln. »Die Knie sind et­was auf­ge­schun­den, und der Kopf brummt. Das ist al­les. Soll es wei­ter­ge­hen?«
    »Ich muß

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