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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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uns wei­te­re In­for­ma­tio­nen ver­mit­telt. Dies­mal trak­tier­te uns das po­sitro­ni­sche Ge­hirn mit aus­ge­spro­che­nen De­tail­an­ga­ben. Nichts, aber auch gar nichts wur­de ver­ges­sen. Je­des Er­geb­nis war durch Un­ter­la­gen und Kom­bi­na­tio­nen mit drei­fa­chen Si­cher­heits­fak­to­ren un­ter­mau­ert. Das ›Ge­dächt­nis‹ hat­te groß­ar­ti­ge Ar­beit ge­leis­tet. Es führ­te nur an, was es auch ein­wand­frei be­le­gen konn­te.
    Ich be­gann den Au­to­ma­ten zu has­sen und zu­gleich zu be­wun­dern. Wir wä­ren in un­se­rer Pla­nung jetzt schon weit im hin­ter­tref­fen ge­we­sen, wenn wir den Groß­ro­bot nicht be­ses­sen hät­ten.
    Die Un­ter­rich­tung dau­er­te et­wa fünf Stun­den. Dann wur­den wir zu Bett ge­schickt. Ein GWA-Arzt gab uns ei­ne Schla­f­in­jek­ti­on. Das ge­sch­ah al­les noch im un­ter­ir­di­schen Zen­trum.
    Nach ge­nau zwölf Stun­den er­wach­ten wir so frisch, als lä­gen nicht größ­te kör­per­li­che und geis­ti­ge An­stren­gun­gen hin­ter uns.
    Ich sah ei­ni­ge Zeit stumm auf Han­ni­bal. Er lag mit an­ge­zo­ge­nen Bei­nen auf dem Rücken und starr­te ge­gen die fla­che De­cke. Dann dreh­te er den Kopf.
    »Großer, ich gä­be et­was da­für, wenn ich jetzt die Bio-Mas­ke ab­zie­hen könn­te.«
    »Huh …?« stieß ich an­züg­lich her­vor. Der Klei­ne nick­te be­däch­tig.
    »Dann hät­test du einen gu­ten Grund, dich über mein Af­fen­ge­sicht zu amü­sie­ren oder we­nigs­tens ei­ni­ge iro­ni­sche Be­mer­kun­gen zu ma­chen. Das fehlt mir, weißt du!«
    Ich lach­te nicht, denn sei­ne Wor­te ver­rie­ten mir sei­ne Ge­müts­ver­fas­sung. Wa­ren wir schon so­weit?
    »Ge­hen wir«, sag­te ich lei­se. »Der An­ruf wird bald kom­men.«
    Ei­ne hal­be Stan­de spä­ter, kurz nach dem er­fri­schen­den Mas­sa­ge­bad, kam der Be­fehl. Letz­te Ein­satz­be­spre­chung beim Al­ten, In­for­ma­tio­nen über Mit­ar­bei­ter, Nach­rich­ten­we­sen, Trup­pen­ein­hei­ten von Ar­mee und Raum­waf­fe und Be­reit­stel­lung der wis­sen­schaft­li­chen GWA-Teams.
    Es ging al­so los. Ah­nungs­los wa­ren wir zum Glück nicht mehr. Der aus­ge­stor­be­ne Mars hat­te uns so­zu­sa­gen einen letz­ten Lie­bes­dienst er­wie­sen. Wir hat­ten das zu vollen­den, was den selt­sa­men Zwer­gen des Ro­ten Pla­ne­ten nicht ge­lun­gen war.
    Mir schwin­del­te, wenn ich an die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten des ehe­ma­li­gen Mars­reichs dach­te und Ver­glei­che zu un­se­ren zog. Wir wuß­ten nicht ein­mal, wie die ge­fun­de­nen Ener­gie­strah­ler funk­tio­nier­ten! Da­bei wa­ren die­se Kon­struk­tio­nen die Stan­dard­waf­fen der mar­sia­ni­schen Raum­ar­mee ge­we­sen.
    Al­ler­dings hat­ten wir ei­ne ge­wal­ti­ge Chan­ce, die den Mar­sia­nern nicht zu Sei­te ge­stan­den hat­te: Das Son­nen­sys­tem De­neb war aus­ge­löscht, und auf dem Mond herrsch­te Ru­he. Nur auf dem na­hen Mars schie­nen sich noch ei­ni­ge Ge­fah­ren­her­de zu be­fin­den. Mars war ei­ne Welt oh­ne je­de Mög­lich­keit zur Fa­bri­ka­ti­on ent­schei­den­der Waf­fen und Aus­rüs­tun­gen. Erst we­ni­ge De­ne­ber wa­ren aus dem lan­gen Bioschlaf er­wacht, die Nach­kom­men­schaft noch im Kind­heits­sta­di­um. Wir wuß­ten, daß auch die­se In­tel­li­gen­zen Jah­re zur Rei­fe be­nö­tig­ten. Das hat­ten uns die mü­he­voll zu­sam­men­ge­tra­ge­nen Mar­s­er­geb­nis­se ge­zeigt.
    Wir wa­ren seit ei­ni­gen Wo­chen ei­ne wirk­lich ge­ein­te Er­de. Der kal­te Krieg mit dem Großasia­ti­schen Staa­ten­bund war über Nacht bei­ge­legt. Wenn ein gan­zer Pla­net mit ei­ni­gen Mil­li­ar­den Men­schen und ei­ner star­ken Wirt­schaft ge­schlos­sen han­delt, dann darf man die­sen Fak­tor nicht un­ter­schät­zen. Wis­sen­schaft­lich-tech­nisch wa­ren wir zwei­fel­los un­ter­le­gen, aber auch ein Stein­zeit­mensch hät­te einen Sol­da­ten des 21. Jahr­hun­derts bei Aus­nut­zung der rich­ti­gen Ge­le­gen­heit be­sie­gen kön­nen.
    Wenn wir die Frem­den erst ein­mal ge­fun­den hat­ten – wenn wir ent­schei­dend han­deln konn­ten, dann muß­ten die er­folg­ver­spre­chen­den Mög­lich­kei­ten aus­ge­nutzt wer­den.
    Das war

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