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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.H. Scheer
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Die Fälle werden völlig ausreichend sein, um eine Durchleuchtung sämtlicher Belegschaftsmitglieder im Sweet-Water-Werk zu rechtfertigen.“
    „Ein verdammter Plan“, schluckte Hannibal.
    „Mittel zum Zweck“, knurrte ich ihn an. „Die infizierten Personen können innerhalb von drei Wochen einwandfrei geheilt werden. Wir haben das Mittel.“
    „Einverstanden“, sagte der Chef plötzlich. „Aber nur dann, wenn die Monster durch die Röntgenschirme einwandfrei erkannt werden können.“
    Der Röntgenschirm war sehr groß, modern und von bestechender Schärfe. Der gesamte Körper erschien.
    Das Skelett aus MA-Metall war überscharf erkennbar, aber sonst fehlte alles. Pumpen, Kraftstation und mechanische Nerven-Impulsleiter saßen an Stellen, wo ein Mensch entschieden anders gebaut war. Es genügten einige kurze Blicke, um den wesentlichen Unterschied festzustellen. Dafür brauchte man kein Röntgenologe zu sein.
    „Danke!“ knarrte der Alte, und das Licht blendete auf. „Das genügt. Es war nicht anders zu erwarten. Versuchen Sie nun, die einzelnen Funktionen des fremden Gehirns festzustellen. Das wäre alles. Kommen Sie.“
    Ich gab Brille und Bleischürze ab und folgte ihm. Hinter uns blieben erregt diskutierende Mediziner zurück.
    General Reling steuerte eben auf den kleinen Wagen zu, als ein maskierter Kollege auftauchte. Er hielt eine umfangreiche Mappe in der Hand. Ein kurzes Nicken, und schon begann er leise zu sprechen. Wir verstanden keinen Ton.
    „Faul – oberfaul!“ flüsterte Hannibal. „Was mag das nun wieder sein?“
    Wir erfuhren es gleich. Reling zeigte ein ziemlich starres Gesicht, als er mir einige Fotografien in die Hand drückte.
    „Sehen Sie genau hin. Den Planeten kennen Sie.“
    Ich sah den leuchtenden Ball inmitten der tiefen Schwärze des Alls. Oftmals hatte ich ihn durch die Teleskope der Mondobservatorien gesehen.
    „Venus, wie? Haben wir dort etwa auch eine Expedition gelandet? Ich dachte, der Planet wäre vorläufig tabu. Wir wissen, daß es dort metabolische Lebewesen gibt, die uns schon allerhand zu schaffen machten. Sie verstehen eine ganze Menge von der Raumfahrt.“
    „Unwichtig. Wir haben gehörig aufgeholt, und die Venusianer werden sich hüten, nochmals auf die Erde zu kommen. Seit Monaten wurde kein fremdes Raumschiff mehr geortet. Die Untertassen sind verschwunden. Sehen Sie auf die Bilder. Fällt Ihnen nichts auf?“
    Doch, da sah ich es. Etwas war auf der sonnennahen Welt geschehen. Die unglaublich dichte Wolkendecke des Planeten war an drei Stellen aufgerissen, und zwar so aufgerissen, daß man bei den Ausschnittsvergrößerungen einwandfrei die Oberfläche erkennen konnte. Die Elektronen-Teleskope auf Luna hatten tadellose Aufnahmen geliefert.
    Durch eines dieser gewaltigen Wolkenlöcher erkannte ich klar eine Sumpffläche von unübersehbaren Ausmaßen. Nur störte etwas den erregenden Anblick! Es war der kochende Schlammkrater innerhalb des Sumpfgeländes.
    Ich sah den Alten stumm an, und er nickte bedächtig.
    „Ja, Sie denken richtig! Venus ist mit atomaren Waffen von verheerender Wirkung angegriffen worden, aber nicht von uns. Ich gebe zu, daß wir uns mit einem ähnlichen Plan trugen, jedoch ist uns jemand zuvorgekommen. Mir scheint, als wäre den Unbekannten das intelligente Leben auf Venus in irgendeiner Form als störend erschienen. Man hat sehr rasch und hart zugeschlagen. Bitte keine Fragen mehr. Die Auswertung der Meßergebnisse läuft bereits. Steigen Sie ein.“
    Wir schwangen uns in den kleinen Wagen. Reling fuhr ihn selbst. Das „Zentrum“ schien noch größer zu sein als angenommen. Wir fuhren wenigstens drei Meilen weit, bis wir wiederum vor einer bewachten Panzerschleuse ankamen. Uniformierte Agenten der GWA nahmen Haltung an. Wir traten ein.
    Ich sah das mächtige Gebilde unseres positronischen Robotgehirns, das man demnach ebenfalls unter die Oberfläche der Erde gebracht hatte. Der relativ kleine Raum wurde von Schalttischen und Bildflächen beherrscht. Es waren nur wenige Wissenschaftler und passive Offiziere anwesend.
    Unser physikalisches As, Professor Scheuning, saß weiter vorn. Seine Hände waren etwas verkrampft, und das schmale Gesicht erschien grünlichblaß im Licht der Kontrollampen.
    Reling grüßte kurz. Er verlor kein überflüssiges Wort. Ein Mathematiker des Zentrums gab ihm flüsternde Informationen. Ich sah den Alten nicken.
    „Hallo, Gedächtnis!“ klang seine tiefe Stimme auf. Er stand direkt vor den

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