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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.H. Scheer
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Aufnahmegeräten des Riesenrobots.
    „Ich höre!“ kam es kalt und monoton aus den Lautsprechern.
    „General Reling, Chef der Geheimen Wissenschaftlichen Abwehr, spricht“, leitete er das unumgängliche Zeremoniell ein.
    „Identifizieren Sie sich, bitte.“
    Aus der Stahlwand unterhalb der Lautsprecher glitt eine Plattform hervor. Es war ein ähnliches Ding wie draußen beim Einlaß-Robot.
    Reling wurde von dem Robot als Chef der GWA und damit als fragungsberechtigt anerkannt. Es dauerte etwa 10 Minuten, bis er mit der eigentlichen Arbeit beginnen konnte.
    „Empfangsbereit, Sir. Ich bitte um Ihre Fragen.“
    Reling hatte die Notizen vorbereitet. Die schwenkbaren Aufnahmemikrophone des Robotgehirns hatten sich in seine Richtung gewandt.
    „Gedächtnis, wir wünschen einen lückenlosen Bericht über die Geschehnisse auf Lima, verbunden mit den Endergebnissen über die Wahrscheinlichkeitsquoten hinsichtlich der Invasion erdenfremder Intelligenzen, Anzahl dieser Wesen, Begründung über ihr Auftauchen, voraussichtliche Pläne. Dazu eine Erklärung über die Geschehnisse auf Venus.“
    Der Robot registriert mit lichtschnellen Impulsen. Ich wußte, daß in den vielen hundert Meter langen Speicherbänken Daten freigegeben wurden, die mit größter Präzision ein Endergebnis von verblüffender Logik ergeben mußten. Es war eine Sache der Mathematik, und die hatte sich in solchen Fällen als nahezu unfehlbar erwiesen.
    Das Gehirn blendete den Raum ab. Eine riesige Bildfläche begann zu leuchten. Dann kam mit der kalten, mechanischen Stimme, die sich niemals eine Schwankung im Tonfall erlaubte, die Antwort.
    „Die Detonationen auf Venus sind augenblicklich von untergeordneter Bedeutung. Ich beginne mit der zeitlich richtigen Einführung.“
    Ein Bild von betäubender Wucht sprang auf den großen Schirm. Es war farbig und derart plastisch, daß man sich in die Handlung versetzt glaubte.
    Ich sah ein stark menschenähnliches Wesen von zwergenhaften Formen. Der haarlose Schädel war dominierend.
    „Sie sehen einen Magnetbildfilm aus dem Archiv der unterlunaren Marssiedlung ,Zonta’ auf dem irdischen Mond. Berechnungen ergeben mit hundertprozentiger Gewißheit, daß der Film zirka 187 000 Jahre alt ist. Keine Verfallserscheinungen. Der Spezialprojektor stammt ebenfalls aus den Archiven.“ Ein neues Bild. Eine Metropole unter einem glasklaren Himmel.
    „Mars vor 187 000 Jahren irdischer Zeitrechnung. Die Atmosphäre war noch dichter. Bewässerungsschwierigkeiten. Der Raumflughafen von Topthar. Hohe Technifizierung. Überlichtschnelle Raumfahrt. Die Erde stand damals in einer zwischeneiszeitlichen Epoche mit leichtem Rückgang der Gletscher. Säugetiere hatten sich bereits entwickelt. Der Mensch existierte in einer primitiven Form.“
    Der Ausschnitt über den Mars war nur kurz. Es hätte mich brennend interessiert, mehr davon zu sehen. Ein anderes Bild kam auf.
    „Die atlantische Landverbindung, gemeinhin Atlantis genannt. Kolonie der Marsianer. Aus dem Film geht mit hundertprozentiger Gewißheit hervor, daß eine Besiedlung der jungen Erde ernsthaft erwogen wurde. Die Flucht der Mars-Atmosphäre in den Raum hatte begonnen. Kälteeinbrüche.“
    Wieder tauchten die Zwerge auf. Riesenhafte Gebäude unter einem wolkenlosen Himmel. Raumhäfen. Dazwischen hochgewachsene, klotzig gebaute Wesen mit breiten Gesichtern und stumpfen Augen.
    „Der Mensch“, erklärte der Robot gefühllos. „Einige Stämme hatten eine geistige Reife erlangt, die sie in der Form von Halbsklaven für die marsianischen Kolonisten nutzbar machte.“
    Wieder hätte ich mehr sehen mögen, doch der Film wechselte erneut. Der Mond erschien.
    „Luna besaß noch die Reste einer Sauerstoffatmosphäre, die jedoch nicht mehr atembar war. Die ersten Ringgebirge entstanden durch ungehinderten Meteoreinfall. Luna galt als kosmisches Außenfort des Mars. Starke Bewaffnung. Sie sehen die Anlagen von Zonta.“
    Die unterlunare Riesenstadt erschien. Einige Bauten tief unter der Kruste des Mondes erkannte ich wieder. Panzerkuppeln schoben sich über den Boden. Seltsam geformte Geschützrohre ragten in die hauchdünne Atmosphäre. Marsianer in Raumanzügen erschienen. Ein titanisches Raumschiff landete auf einer weiten Ebene.
    Dann folgten die Szenen Schlag auf Schlag. Sie waren nahezu unfaßlich und von bedrückender Form.
    Plötzlich tauchte das Bild eines hochgewachsenen Wesens auf. Es war tot.
    „Der Angehörige einer Raumschiffsbesatzung. Das Fahrzeug wurde

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