Vollmachten unbegrenzt
Krankheitssymptomen zur Erde zurück. Völlige Apathie bis zum Tode, Zerstörung des gesamten Nervenzentrums. Heute ist bekannt, daß es sich um den Einfluß einer unbekannten Strahlwaffe handelt. Bezeichnung der Waffe ist ,Rotes Leuchten’. Aus den marsianischen Unterlagen geht hervor, daß es sich um ein typisch denebisches Vernichtungsinstrument für organische Wesen handelt. Die Berechnung ergibt unter Berücksichtigung aller Werte, daß es auch auf dem Mars eine geheime Schlaf-Siedlung der Deneber geben muß. Aus den Marsunterlagen geht die Tatsache nicht hervor, jedoch kann mit hundertprozentiger Gewißheit angenommen werden, daß die Überlebenden der marsianischen Flotte nicht mehr darüber informiert waren. Mars war bereits tot. Die Explosionen auf Venus sind mit 99,6prozentiger Gewißheit von Denebern verursacht worden. Vor 187 000 Jahren hatte sich das dortige Intelligenzleben in einem noch primitiven Zustand befunden. Siehe Erde. Venus erscheint den heranwachsenden Denebern als urwüchsige Welt, die sich nicht so gut zur Besiedlung eignet wie die ausgereifte Erde mit dem erträglichen Klima und der dichten Sauerstoffhülle. Eine Invasion wird geplant.
Berechnungen aller Gesamtergebnisse weisen darauf hin, daß die denebischen Keimlinge noch nicht völlig ausgereift sein können. Wahrscheinlich schon biotechnisch geboren, aber noch keineswegs handlungsfähig im Sinne einer wissenschaftlich-militärischen Strategie. Da auch Mars radioaktiv verseucht wurde und gleichartige Teilchen mit langen Halbwertszeiten zur Anwendung kamen, dürfte der Tiefschlaf ebenfalls 187 000 Jahre angehalten haben. Endprodukt:
Einige wenige Deneber in erwachsener, handlungsmäßig aktiver Form haben die damals noch urtümliche Erde in einem relativ hohen Entwicklungsstadium vorgefunden. Die Raumfahrt hat begonnen, der Mond ist besetzt, Mars wurde bereits angeflogen. Größte Überraschung auf Seiten der erwachten Deneber. Damit ist die gute Sauerstoffwelt, die mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit als neue Heimat der Deneber vorgesehen war, plötzlich gesperrt.
Die Logik einer raumfahrenden Rasse muß die Gefahr eines hochtechnifizierten Planeten in erster Linie in dessen Raumschiffwerken sehen. Einsickerung denebischer Intelligenzen auf der Erde hat bereits stattgefunden. Eine Zentrale muß mit hundertprozentiger Sicherheit existieren. Die Gefahr Venus ist bereits durch denebische Raumschiffe ausgeschaltet worden, unter Umständen auch durch ferngesteuerte Raumwaffen. Auf Terra wird der Versuch gemacht, die führenden Positionen in Wirtschaft, Politik und Streitmacht durch halborganische Lebewesen zu übernehmen. Siehe Baneman. Erster Stoß richtet sich auf die Raumschiffwerke von Sweet-Water. Sofortiges Eingreifen erfor derlich. Hinsichtlich des Endergebnisses kann es sich bis jetzt nur um wenige wirklich handlungsfähige Fremde handeln.“
Damit beendete das Robotgehirn seine wesentlichen Ausführungen.
Der Alte legte eine Pause von einer halben Stunde ein, in der uns von dem physikalischen Forschungsteam unter Professor Scheuning eine neuartige Schutzkleidung gegen die Strahlung „Rotes Leuchten“ vorgeführt wurde. Es war vorgesehen, einige Spezialdivisionen damit auszurüsten.
Nach der sogenannten Pause ging es wieder los. Diesmal traktierte uns das positronische Gehirn mit ausgesprochenen Detailangaben.
Die Sache dauerte etwa fünf Stunden. Dann wurden wir einfach ins Bett geschickt, und ein GWA-Arzt verpaßte uns eine Schlafinjektion. Das geschah alles noch im unterirdischen Zentrum.
Nach genau zwölf Stunden erwachten wir so frisch, als lägen nicht größte körperliche und geistige Anstrengungen hinter uns.
Eine halbe Stunde später, kurz nach dem erfrischenden Massagebad, kam der Befehl. Letzte Einsatzbesprechung beim Alten, Informationen über Mitarbeiter, Nachrichtenwesen, Truppeneinheiten von Armee und Raumwaffe und Bereitstellung der wissenschaftlichen GWA-Teams.
Wir fuhren zur neuen Residenz des Chefs. Neuerdings lag sie nicht mehr im HQ-Turm, sondern 3000 Meter unter der Erde.
3. Kapitel
Unser Chefbiologe verschwand mit seinem engeren Stab. Der Alte hatte den sofortigen Einsatz jener biologischen Geheimwaffe angeordnet, die ehemals in den Teufelsküchen der GWA-Labors ausgebrütet worden war. Ich hatte ihren Einsatz erneut gefordert, um zu der Röntgenuntersuchung zu kommen.
Die Infizierung ausgesuchter Werksangehöriger sollte durch einen GWA-Arzt erfolgen. Er saß, als Werksmediziner
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