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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.H. Scheer
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Radar-Objekttastern in Höhe des Northe-Plate River im Kreuzverfahren erfaßt worden.
    Ich war froh, daß der Alte über das Space-Department und das Armee-Oberkommando unsere Ankunft avisiert hatte. So entgingen wir den lästigen und zeitraubenden Bodenkontrollen. Immerhin hängten sich zwei Plasmajäger der planetarischen Raumabwehr hinter uns.
    Dann kamen die drei Gürtel der Bodenabwehr mit feuerklaren Raketenbatterien.
    Nahe des oberen Sweet-Water tauchten schließlich die Mammutanlagen auf. Sie lagen eingebettet zwischen himmelragenden Bergen. Hallen und nochmals Hallen, große und kleine, flache und hochgebaute. Ganz rechts das Atomkraftwerk zur eigenen Energieversorgung. Weiter südlich, aus unserer Höhe noch gut erkennbar, ein kleiner Raumhafen als Testgelände.
    Vor den Ausläufern der Berge die neuerbaute Stadt mit etwa 45 000 Einwohnern, die Soldaten der Wacheinheiten nicht gerechnet. „Spacetown“ hatten sie die supermoderne Ansiedlung mitten im Laramie-Becken genannt.
    Ich ließ auch noch den größten Triebwerksprüfstand der Welt überfliegen. Das Ding hielt einen Schub von hunderttausend Tonnen aus. Man hatte auf Vorsorge gebaut.
    Die Piloten der Raumjäger fragten scharf an, was die Scherze zu bedeuten hätten. Sofort landen, oder sie würden uns in harmlose Gase verwandeln.
    „Rauhe Scherze!“ grinste Hannibal. „Die Brüder haben keine Manieren, das ist alles. Du solltest ihnen dein …“
    Er unterbrach sich, da ich es bereits tat. Unser GWA-Pilot hatte den Schirm umgeschaltet, und ich hatte nun den Piloten des einen Jägers auf der Fläche. Er mußte mich bis zur ordensgeschmückten Brust auf dem seinen sehen.
    Als er an mir die Uniform der strategischen Raumgarde und die Kometen auf der Schulter erkannte, begann sein Mund unter der breiten Scheibe des vorschriftsmäßigen Druckhelmes zu klaffen.
    „Oh!“ machte er.
    „Ich dürfte schätzungsweise Ihr neuer Kommandant sein, Leutnant“, sagte ich kalt in das Mikrofon. „Haben Sie mich bereits einmal gesehen?“
    Er schluckte, was ich durch sein Helmmikrofon recht gut hören konnte.
    „Eh – jawohl, Sir, natürlich, Sir. Wer kennt Sie nicht in der Raumgarde! Sie hatten das verdammte Pech mit der Titan. Ich bitte um Entschuldigung, Sir, ich meine …“
    „Okay“, unterbrach ich ihn. Ich wußte genug. Der Test genügte vollkommen. Raumkapitän Günther Faetcher, der glühend bewunderte Kommandant der Marsexpedition, war in aller Soldaten Mund gewesen. Jetzt war es so, daß sie den besagten Faetcher durchaus nicht verachteten, sondern ihn nur in einer rauhen und herzlichen Form bemitleideten. Gegen den Raumkoller war eben nichts zu machen, und wer davon erwischt wurde, hatte Pech gehabt. Das minderte nicht die Qualitäten eines Mannes.
    Ich war darüber ziemlich froh, da ich damit die Gewißheit erhielt, zuverlässige. Leute aus der Garde zur Verfügung zu haben.
    „Bleiben Sie über uns, Leutnant. Ich sehe mir das Werk nochmals an und lande dann.“
    „Jawohl, Sir.“
    Wir überflogen nochmals das gesamte Werk mit seinen unübersehbaren Hallen und Gebäudekomplexen, bis wir auf dem großen Flughafen nahe der Flugleitung landeten.
    Die GWA-Maschine startete sofort, nachdem unser Gepäck ausgeladen war. Dann kam schon der Wagen mit der Wache. Der diensthabende Offizier von der Flugleitung war uninteressant. Ich forderte einen Schrauber an, der uns quer über den Prüfstand hinweg zum Bunker des militärischen Sicherheitsdienstes brachte. Er lag inmitten der Kasernen, jedoch dicht am Rande des eigentlichen Werksgeländes.
    Als die Posten unsere zartblauen Kombis erkannten, zeigten sie einen leicht erstaunten Ausdruck. An Leute von der Raumgarde waren sie an diesem Ort nicht gewöhnt. Außerdem schienen sie zu wissen, daß wir nicht zu den Offizieren des weiter östlich stationierten Raumjäger-Geschwaders gehörten. Der diensthabende Chef der Bunkerwache erschien. Mir war bekannt, daß hier alle Fäden der Abwehr zusammenliefen. Es war das Nervenzentrum von Sweet-Water, also ungemein interessant für ungerufene Gäste.
    Ich tippte an die Mütze und stellte mich kurz vor.
    „Raumkapitän Faetcher, Oberst Gurding zu sprechen? Meine Ankunft ist gemeldet worden.“
    Der Offizier zeigte ein betont gleichgültiges Gesicht. Es war zu ruhig, um echt zu sein.
    „Jawohl, Sir. Meldung ist bereits durchgegeben. Der Colonel bittet Sie, sich für einige Minuten zu gedulden. Wenn Sie im Vorzimmer der Wache solange Platz nehmen

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