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Vollmeisen

Vollmeisen

Titel: Vollmeisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klein Kerstin
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ließ sich in den Wagen schieben. Nun kam Nick zu uns.
    Â»Meine Damen, danke, dass Sie sich um Alice gekümmert haben. Nun muss ich sie leider mitnehmen, wir haben einige Fragen an sie.«
    Â»Ich könnte ihn beißen, einfach so«, flüsterte Susi mir zu und sah Nick lüstern an. Der achtete aber leider nicht auf Susi, sondern nur auf mich. »Alice, gleich kommt noch ein Streifenwagen, der ist für dich.«
    Â»Ich bin verhaftet?«, quiekte ich entsetzt. Susi und Anneliese rückten näher an mich ran.
    Â»Natürlich nicht«, sagte Nick, »obwohl ich nichts dagegen hätte. Nein, der bringt dich ins Präsidium. Du kannst dir denken, dass wir eine Menge Fragen an dich haben.«
    Ich schniefte. »Warum muss ich denn mit fremden Polizisten fahren? Kannst du mich nicht mitnehmen?«
    Ein kalter Blick traf mich. »Nein, Alice, das kann ich nicht. So, ich sehe, dein Wagen kommt, bist du bereit?«
    Â»O Mann«, raunte Susi mir zu, »der ist aber sauer, was? Lass dich bloß nicht unterkriegen, wir denken an dich.«
    Â»Ja«, bestätigte Anneliese und drückte meine Hand. »Und morgen erzählst du uns dann, wie es war, ja?«
    Ich versprach es ihnen und ging auf den Streifenwagen zu. »Einen Moment noch bitte«, bat ich die Polizisten, »ich bin sofort wieder da, ich muss nur schnell etwas holen.«
    Ich lief ins Haus und holte Simons USB -Stick unter meiner Wäsche hervor. Bevor ich zu dem Polizisten ins Auto stieg, drückte ich ihn Nick noch in die Hand. »Hier, den wollte ich dir heute Abend geben. Der gehört Simon, und darauf findest du eine Menge Beweise.«
    Nick steckte ihn wortlos ein. Dann sagte er dem Fahrer, dass er nun losfahren könnte, und wandte sich ab. Kein Wort zu mir.
    Warum war er denn nur so dermaßen sauer auf mich? Gut, mir war spätestens im Kuhstall klar geworden, dass mein Plan ziemlich hirnrissig gewesen war. Und dass ich verdammt viel Glück gehabt hatte, so unbeschadet aus der Geschichte herausgekommen zu sein. Aber durch mich war Simon jetzt verhaftet, und ich hatte auch noch die Beweise gefunden. Das musste doch auch zählen, oder nicht? Aber Nick sah so unversöhnlich aus, so ganz anders als sonst. Ich hing meinen Gedanken nach, und der Polizist am Steuer sagte auch kein Wort. So fuhren, wir schweigend durch die Nacht und kamen nach einer guten Stunde im Präsidium an.
    Mein Fahrer hielt vor der Pforte und sagte zu dem Mann, der da stand: »Ich sollte Alice Wörthing herbringen, übernehmen Sie jetzt?«
    Toll, ich war ein Paket geworden.
    Im Gegensatz zu Nick verabschiedete er sich wenigstens von mir, bevor er wendete und wieder zurückfuhr. Sehnsüchtig sah ich ihm nach, ich wollte auch zurück, ich wollte nicht ins Präsidium. Aber der Wachmann sprach schon in sein Funkgerät, und kurz darauf wurde ich von einem anderen Beamten abgeholt und in das mir bereits bekannte Büro gebracht.
    Hier warteten Herr Schlüter, Jürgen und Marga auf mich. Die beiden Erstgenannten bedachten mich mit ähnlichen Blicken wie zuvor Nick. Nur Marga kam zu mir, tätschelte mir den Arm und sagte leise: »Wird schon werden.« Diese freundliche Geste brachte mich sofort zum Heulen.
    Â»Das kannst du dir jetzt auch sparen«, fuhr Jürgen mich an. Marga warf ihm einen bösen Blick zu und sagte: »Das bringt uns jetzt auch nicht weiter«, und gab mir ein Taschentuch. Kaum hatte ich mich wieder beruhigt, kam Nick ins Büro. Diesmal war es noch schlimmer, er schaute mich nicht wütend oder enttäuscht an, er schaute mich gar nicht an.
    Â»So«, sagte Kommissar Schlüter, »dann sind wir komplett. Bevor wir anfangen, Nick, erzählst du mir bitte erstmal, wie es sein kann, dass Frau Wörthing nachts das Haus verlässt.«
    Bevor Nick auch nur den Mund öffnen konnte, hatte ich schon eine Antwort parat: »Das ist allein meine Schuld, Herr Schlüter. Ich habe ihm einen Tee gemacht und zwei Schlaftabletten hineingetan. Und ganz viel Zucker, damit er es nicht schmeckt.«
    Schlüter bekam einen roten Kopf. »Sie haben einen Polizeibeamten im Dienst außer Gefecht gesetzt? Dafür werden Sie sich verantworten müssen!«, brüllte er mich an.
    Nick schüttelte nur den Kopf und sagte gar nichts. Wieder schaltete sich Marga ein: »So, wir wollen uns jetzt alle mal beruhigen. Diese Schreierei bringt ja nichts. Alice, erzähl uns bitte mal ganz in

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