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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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runter zum Fluss. Spätestens nächste Woche ist es so weit.
    Die Erinnerung an meine Veränderung machte mich schaudern. Auf der Liste meiner glücklichsten Augenblicke war sie nicht verzeichnet. Verstanden. Abgesehen von dem Hunger spüre ich aber kaum eine Veränderung.
    Das wird sich ändern.
    Ich verlasse mich auf dein Wort!
    Wenn du mich brauchst, weißt du, wo du mich findest.
    Ich öffnete meine Wohnungstür und stand vor einer Überraschung. Die Überreste meiner Möbel, die im Grunde mein ganzer Besitz gewesen waren, waren fortgeräumt worden. Auch die geschredderte Couch. Außerdem schien der Boden gefegt und gewischt worden zu sein. Von den üblen tiefen Kratzern und ein paar dicken Löchern in der Wand abgesehen, sah die Wohnung aus wie neu.
    Dunn hatte Wort gehalten.
    Ich schleppte die zwei Tüten mit Lebensmitteln, die ich gerade gekauft hatte, in die Küche. Hastig räumte ich alles weg, ehe ich mir zwei Pfund Spaghetti kochte und einen ganzen Leib Knoblauchbrot in den Ofen stopfte. Gott sei gedankt für Aufbackbrote!
    Ich brauchte keine zehn Minuten, um die ganze Mahlzeit zu verspeisen, und fünf, um wieder sauber zu machen.
    Danach ging ich ins Schlafzimmer. Zeit, mich auf die Drake-Observation vorzubereiten. Ich öffnete den Kleiderschrank und stieß einen Seufzer puren Glücks aus. Endlich konnte der Spaß beginnen. Vorfreude lief in Schauern über mein Rückgrat, und ein sachtes Prickeln kam selbst noch in den Fingerspitzen an. Im Schrank griff ich nach ein paar Kleiderbügeln und lächelte dämonisch.
    Zeit für ein bisschen Vergnügen.
    In meinem Kleiderschrank gab es einen Haufen Dinge, die mir wichtig waren. Aber die Kleidungsstücke, die ich zu Observationen trug, waren meine absoluten Favoriten. Wie wichtig es in meinem Job war, mich frei bewegen zu können, hatte ich auf die harte Tour lernen müssen.
    Und es war ein wahrhaft glücklicher Zufall, dass mein Hintern in Elastan einfach fantastisch aussah.
    Ich streifte die Jeans ab und schlüpfte in eine seidige schwarze Leggings. Sie saß wie eine zweite Haut und war angeblich reißfest, wasserfest und sogar ein bisschen feuerfest – jedenfalls wenn jemand ein brennendes Streichholz nach mir werfen sollte, aber nicht falls ich von Flammen umgeben wäre. Die Leggings fühltesich herrlich weich an und war wahnsinnig bequem. Am Bund war eine kleine Tasche eingearbeitet, gerade groß genug für meinen Ausweis, was recht praktisch war, da normale Taschen in knallenger Kleidung einfach unbrauchbar sind.
    Zu der Leggings gesellte sich ein langärmeliges Stretchoberteil aus dem gleichen Material. Unter den Armen war es mit dicht gewebtem Netzstoff ausgestattet, um die Atmungsfähigkeit zu gewährleisten, und die Ärmel waren zur Hälfte gepolstert. Außerdem gab es gleich unter der Schulter an jedem Ärmel eine Schlinge, in der ich jeweils eine Waffe nach Wahl unterbringen konnte.
    An diesem Tag allerdings trug ich keine Waffen.
    Inkuben waren nicht gerade für ihre Kampfkunst berühmt. Mehr als meine Fäuste würde ich nicht brauchen, besonders da diese ja neuerdings mit ganz besonderer Schlagkraft ausgestattet waren.
    Zuletzt zog ich mir eine enge schwarze Strickmütze über den Kopf und steckte mir das Haar im Nacken zu einem Knoten zusammen. Mein Haar war ein Problem. Vernünftigerweise hätte ich es schon vor langer Zeit abschneiden müssen. Es hatte mich schon in der Vergangenheit in Schwierigkeiten gebracht. Richtig fest am Haarschopf gepackt und dadurch lahmgelegt zu werden, konnte sich als tödlicher Fehler erweisen. Aber Eitelkeit ist weiblich, und ich mochte mein langes Haar.
    Ich schnürte ein Paar Trainingsschuhe zu, die mit einem enorm dicken Sohlenprofil auftrumpften und an den Zehen mit einer Metallkappe verstärkt waren. Außerdem hatten sie winzige Taschen mit Klettverschluss, die in die Seiten eingearbeitet waren. Sehr praktisch, wenn man irgendwo unauffällig einen Draht einschmuggeln wollte.
    Man konnte wirklich alles nach Maß kaufen, wenn man nur genug Geld hatte. Ein Tausender mehr, und ich hätte mir meine Ausrüstung magisch verstärken lassen können. Allerdings warauch Magie keine Garantie, je nachdem, mit wem man es zu tun hatte. Ein höherstehender Dämon oder Zauberer konnte, ausreichend magische Macht vorausgesetzt, die meisten Hindernisse überwinden. Außerdem hatte ich beim letzten Mal tausend Dollar gerade nicht übrig gehabt. Dad hatte mir über die Jahre bei vielen Gelegenheiten angeboten, mir auszuhelfen.

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