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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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eine scharfe Stimme hatte oder nicht. Das war keine angemessene Reaktion. Sie war auf allzu vielen Ebenen falsch. Und Marcys dürrer Arsch gehörte mir!
    Ich blieb vor der Tür stehen, und ein leises Knurren entschlüpfte meinem Zwerchfell, ohne dass ich irgendetwas getan hätte.
    Hatte ich gerade geknurrt?
    Ich knurrte erneut.
    Plötzlich ergab alles einen Sinn.
    Warum um alles in der Welt tust du denn so was? , fragte ich meine Wölfin, obwohl ich die Antwort bereits kannte. Das war die Rache dafür, dass ich die Vorherrschaft behalten hatte.
    Sie schnappte nach mir.
    Wenn du anfängst, Spielchen mit mir zu spielen, wie zum Teufel soll ich dir dann vertrauen? Bei unserer letzten Begegnung war mir, als würden wir noch in einem Boot sitzen. Wir teilen uns einen Geist und einen Körper, im Guten wie im Bösen. Wenn ich geil und unbefriedigt bin, dann bist du auch geil und unbefriedigt, kapiert? Ich grummelte. Wir müssen endlich klarstellen, dass wir auf derselben Seite stehen. Wenn wir das nicht hinkriegen, wird es uns zerreißen. Und weißt du was? Wenn wir es nicht schaffen, dann gebe ich allein dir die Schuld dafür. Hast du gehört?
    Sie schnaubte mich an, als wäre ich eine Idiotin. Dann fütterte sie mich mit einem Bild, das sie zeigte, wie sie auf dem Rücken lag und über den Boden rutschte, als versuchte sie, einen Juckreiz zu lindern. Sie stand auf, tapste ein paarmal im Kreis herum und legte sich wieder hin, den Kopf auf den Vorderpfoten.
    Dann schloss sie die Augen und mich aus.
    Einfach so.
    Sehr erwachsen , beschied ich ihr.
    Keine Reaktion.
    Ich schüttelte den Kopf und entriegelte meine Wohnungstür, stieß sie auf und inhalierte einen Geruch, der dort nicht hingehörte.
    Werwolf.
    Und schon war er über mir.
    Er fiel mich von der linken Seite her an, wo er sich im Schatten der Tür versteckt gehalten hatte, und prallte mit der Gewalt einer Ramme gegen mich. Die Tür schlug mit Macht ins Schloss. Die Wucht der Bewegung brachte mich zu Fall. Der Angreifer und ich krachten auf den Boden und rutschten, so viel Wucht war im Spiel, noch ein ganzes Stück weiter. Ich lag unten, einen Hundert-Kilo-Werwolf auf der Brust, als sei er dort verankert.
    Von keinerlei Mobiliar gehindert, krachten wir gemeinsam in die gegenüberliegende Wand hinein. Die untere Gipskartonplatte ging dabei zu Bruch. Ich steckte fest. Der Wolf hatte seine volle animalische Gestalt angenommen, und ich kämpfte darum, seine zuschnappenden Zähne von meinem Gesicht fernzuhalten. Meine Hände klammerten sich in das Fell an seinem Hals. Mit aller Kraft krallte ich mich dort fest, um meines lieben Lebens willen, während wir kreuz und quer über den Boden rollten.
    »Runter von mir«, keuchte ich, als wir eine weitere Rolle machten. Meine Wölfin hatte die Ohren angelegt, Adrenalin und Kraft schossen durch meinen Körper, und ein bitterböses Knurren vibrierte in meiner Psyche. In der gleichen Psyche, mit der meine Wölfin gerade vor ein paar Sekunden noch Schabernack getrieben hatte.
    Fauliger, ekliger Atem zog über mich hinweg, und die Augen des fremden Wolfs glommen in einem grimmigen, pulsierenden Gelb.
    Ich nahm alles, was meine Wölfin mir gab, so schnell in mich auf, wie ich nur konnte. Ohne sie wäre ich längst tot. Die stete Infusion neuer Kraft verschaffte mir einen winzigen Vorteil. Meine Arme wurden mit jeder Sekunde härter und kräftiger. Es gelang mir, den Kiefer meines Angreifers um ein paar kostbare Zentimeter zurückzudrücken. Noch fester krallte ich die Fäuste in sein Fell, beinahe als würde ich mir die Hände in ein Geschirrtuch wickeln. Als ich meine Finger so tief in seinem Fell vergraben hatte, wie ich nur konnte, ließ ich ihn kommen.
    Gerade weit genug.
    Er stieß auf mich zu, schnappte bösartig nach meinem Gesicht. Seine Kiefer waren nur eine Haaresbreite davon entfernt, mir die Haut aufzureißen. Erst streckte ich die Arme durch, knickte dann blitzschnell in den Ellbogen ein und riss mit der so gewonnenen Hebelkraft gleichzeitig seinen Kopf zur Seite. Ein leises, aber höchst zufriedenstellendes Krachen folgte. Ein kurzes, wütendes Aufheulen, und der Werwolf rührte sich nicht mehr.Sein Kopf hing mit seinem ganzen Gewicht schwer in meinen Armen.
    »Das hast du davon, dass du dich mit mir anlegst!«, keuchte ich, die Hände nach wie vor fest in seinem Fell vergraben. Adrenalin strömte unaufhörlich durch meinen Körper, ein Adrenalinstoß nach dem anderen. Es war köstlich, die Kraft schwindelerregend.
    Ein

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