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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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heraus.
    Definitiv waren Klauen an den Füßen als neues Körpermerkmal erstklassig.
    Einen Sekundenbruchteil bevor mein Angreifer in meinen Küchentresen krachte und ihn zerlegte, krachte die Sperrholzplatte dort auf.
    Im nächsten Moment schon war der Werwolf wieder auf den Beinen. Genau wie ich.
    Seine schmutzig gelben Augen zogen sich zusammen, und er schüttelte seinen Kopf. Die Verletzungen durch den Aufprall würden ihn ebenso wenig aufhalten wie die Bauchwunde. Aber nun war er mir gegenüber argwöhnischer geworden.
    »Nicht ganz das, was du erwartet hast, was, du schmieriges Stück Scheiße?« Meine Stimme klang überraschend tief undrau. Sie hörte sich ganz anders an als sonst. Vor Überraschung schnellten meine Brauen nach oben. Ich blickte an mir herab.
    Ich hatte mich teilweise verwandelt.
    Dass das passieren würde, hatte ich gar nicht bedacht. Doch würde ich den Wandlungsvorgang nun abbrechen, wäre ich tot, ehe ich wieder zu mir käme, und Gelbauge da drüben würde kichernd zur Vordertür hinausspazieren.
    Ich streckte die Arme aus und musterte sie, ohne meinen Gegner aus den Augen zu lassen. Der knurrte, rührte sich aber nicht vom Fleck.
    Meine Klauen waren voll ausgebildet und höllisch scharf, und sie sahen bösartig aus. Von meinen Handrücken zog sich rauchgraues Fell über die ganzen Arme. Muskeln wölbten sich an Stellen, an denen ich niemals Muskeln erwartet hätte. Ich legte einen Finger an mein Kinn und tastete vorsichtig nach meiner Nase. Meine Schnauze hatte sich vorgewölbt, um Platz für die neuen, mächtigen Eckzähne zu schaffen. Aber der Wandlungsprozess war noch nicht abgeschlossen. Mein Haar hing offen und lang herab, unerfreulich lang. Irgendwann war es wohl aus seinem Knoten entkommen. Glücklicherweise hatte mein Angreifer keine Hände.
    Ich streckte ein Bein vor. Ein Blick genügte: Dicke Muskeln dehnten meine Stretchhose bis an die Grenze ihrer Möglichkeiten. Überall da, wo die Nähte aufplatzten, lugte graues Fell hervor.
    Obwohl ich noch voll und ganz mit der Bestandsaufnahme beschäftigt war, konzentrierte sich meine Wölfin ausschließlich auf unseren Angreifer. Der Werwolf umkreiste uns langsam, schnüffelte und knurrte furchterregend. Er heilte in alarmierender Geschwindigkeit. Er war schwer verletzt. Aber dass ich meine Neugier gestillt hatte, hatte ihm zusätzlich Zeit geliefert, sich zu erholen. Ich konnte mir jetzt keinen Rückzieher mehr erlauben, und ich hatte keine Ahnung, ob mein Körper die Wandlung erzwingen würde. Mir blieb einfach keine andere Wahl, als weiterzukämpfen und zu hoffen, dass ich den Angreifer erledigen könnte, ehe er mich umbrachte.
    »Hast wohl nicht gedacht, dass ich dir in den Arsch treten kann, was?«, grollte ich. »Das hättest du dir besser vorher überlegt. Na, komm schon, hol dir deine Packung ab!« Ich wartete nicht erst auf eine Reaktion seinerseits. Blitzschnell sprang ich ihn rücklings an, noch ehe er seine Überraschung überwinden konnte, und schlang den Arm um seinen Hals. Meine Absicht war klar, ihn zu töten. Er wehrte sich heftig. Ich aber hatte ihm schon den Ellbogen unter die Schnauze gestemmt und presste so seinen mächtigen Schädel gegen meine Schulter. Meinem Gegner blieb kein Bewegungsspielraum mehr.
    In einer einzigen fließenden Bewegung warf ich mich zurück und in einer wohl kalkulierten Drehung herum. Dabei zerrte ich ihn mit, was ihn den Bodenkontakt verlieren ließ. Ich selbst behielt das Gleichgewicht, weil meine neuen Klauen sich in die Dielen bohrten und so Halt fanden. Meine eigene Kraft verblüffte mich. Ich konnte doch unmöglich so stark sein! Aber das Gewicht des Werwolfs zu stemmen, machte mir nicht das Geringste aus.
    Mit dem Schwung und der darin verborgenen Kraft meiner Drehung brach ich meinem Gegner das Genick und schleuderte ihn geradewegs an die gemauerte Außenwand meiner Wohnung. Wie eine Abrissbirne krachte er in das Mauerwerk. Die Steinmauer hielt trotz des heftigen Aufpralls stand. Der Werwolf ging zu Boden.
    »Und tschüss!«, knurrte ich. Gurgelte ich, um präzise zu sein. Meine Hand griff nach seinem Nacken, während ich mich immer noch über den Klang meiner Stimme wunderte.
    Mein Kopf ruckte, eine Sekunde ehe meine Tür in einem Splitterregen eingetreten wurde, zu dem Geräusch herum.
    James, der Stellvertreter meines Vaters, platzte zur Tür herein, und seine Augen glühten bernsteinfarben. »Was zum Teufel gehthier vor?« Er sprach mit schwerem Akzent, und seine Stimme hallte

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