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Vom Alptraum verfolgt

Vom Alptraum verfolgt

Titel: Vom Alptraum verfolgt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Besseren.
»Sorgen Sie also ja dafür, daß es mir jemand mitteilt, wenn diese Halunken irgend etwas unternehmen«, erinnerte ich ihn.
    »Machen Sie sich keine Sorgen,
Lieutenant«, sagte er zuversichtlich. »Himmel! Diese altrosa Seide — jedesmal wenn sie geatmet hat, ist...«
    Ich ging zum Wagen hinüber und
ließ Polnik mitten auf dem Gehsteig stehen, wo er
seine Geheimnisse glückselig einem teilnahmslosen Hund und — als ich im
Wegfahren begriffen war — einer kleinen alten Dame anvertraute, die einen
Hörapparat trug und ihr Bestes tat, ihm den schnellsten Weg zum Einkaufsviertel
in der Innenstadt zu beschreiben.

ZEHNTES KAPITEL
     
    D as Mädchen in dem makellos
weißen Kittel hatte ihr weizenblondes Haar straff zurückgestrichen und im
Nacken zu einem Knoten geschlungen. Ihr Gesicht machte einen
saubergeschrubbten, aseptischen Eindruck, und die porzellanblauen Augen hinter
der Hornbrille waren von arktischer Unnahbarkeit.
    »Doktor Landau ist im
Augenblick in seinem Büro und sehr beschäftigt«, sagte sie forsch. »Wenn Sie
mit mir privat sprechen wollen, Lieutenant, können wir in mein Zimmer hinaufgehen .«
    »Sehr schön, Miss Allen«,
murmelte ich.
    Ich folgte dem knisternden
gestärkten Kittel die Treppe hinauf und den Flur entlang, bis wir zu ihrem
Zimmer kamen. Es machte denselben saubergeschrubbten, aseptischen Eindruck, und
das Mobiliar war genau wie das übrige in diesem Haus streng zweckmäßig. Miss
Allen schloß sorgfältig die Tür hinter sich und betrachtete mich mit scharfem
Blick.
    »Oh, Mann«, sagte sie, »du bist
aber erschöpft .«
    »Ein arbeitsreicher Tag«, sagte
ich und ließ mich dankbar auf der Bettkante nieder.
    Sie lehnte gegen die Tür und
zündete sich eine Zigarette an. »Und ich dachte, du seist bloß hierhergekommen,
um zu sehen, ob du mich während der Arbeitszeit aus meiner schwarzen
Unterwäsche herausbeschwatzen kannst !« Sie zog eine Schnute. »Ich bin zutiefst verletzt .«
    »Eine Viertelmillion Dollar aus
der Bank verschwunden«, sagte ich langsam. »Marshs Mörder läuft noch immer frei
umher. Die Zeit vergeht viel zu schnell, Süße. Wir müssen uns über eine Menge
Dinge unterhalten, aber ich muß die Wahrheit wissen — also keine direkten
Lügen, Halbwahrheiten, Ausflüchte, Weglassungen. Verstanden?«
    »Nur zu«, sagte sie forsch.
    »Eine phantastische
Geschichte«, sagte ich mit verwunderter Stimme, »und dazu geradewegs aus einem
Comic-Heft. Wer würde so etwas glauben, wenn du es ihm erzählt hättest? Vermutlich
nur ich, Kaye, mein Schätzchen, weil du gestern abend alles praktisch demonstriert hast!«
    »Ich kann nicht behaupten, daß
ich weiß, wovon du redest — .« Sie lächelte flüchtig.
»Aber ich enthalte mich dafür auch jeden Kommentars .«
    »Altman erzählte mir, ihr
arbeitet hier an der Kombination eines — halluzinatorisch — und eines hypnotisch wirkenden Sedativums. Das war wohl das, was du mir gestern abend eingegeben hast ?«
    »Stimmt, Al«, sagte sie
nüchtern.
    »Die letzte Testperson war
Vicki Landau — sie sollte in einem privaten Beerdigungsinstitut in einem Sarg
schlafen, und es wurde dafür gesorgt, daß sie, als sie um acht Uhr früh
erwachte, sich befehlsgemäß an nichts erinnerte. Wurde ihr ein Losungswort
gegeben, so wie du mir gestern abend eines gegeben
hast, auf das hin sie sich hinterher wieder an alles erinnern würde ?«
    »Sie hat ein Losungswort
bekommen«, sagte Kaye und nickte.
    »Aber sie haben doch nicht etwa
dem Präsidenten der Pine City Bank and Trust eins gegeben? Oder dem Nachtwächter der Bank?«
    Die porzellanblauen Augen waren
von betonter Ausdruckslosigkeit, während sie über meinen Kopf weg auf die Wand
starrten.
    »Ich habe mir das alles,
während ich hierherfuhr, durch den Kopf gehen lassen. Nachdem ihr Castle — dem
Bankpräsidenten — die Droge eingegeben hattet, gabt ihr ihm eure Anweisungen
und befahlt ihm natürlich, sich hinterher an nichts mehr zu erinnern. Es wurde
ihm befohlen, den Zeitmechanismus der Stahlkammer so einzustellen, daß sie zu
dem von euch gewünschten Zeitpunkt geöffnet werden konnte — vielleicht so gegen
Mitternacht? Dann ließt ihr euch von ihm die Einstellung erklären, so daß die
Stahlkammer morgens um die gewohnte Zeit geöffnet werden konnte; nicht zu
vergessen den Namen und die Adresse des Nachtwächters, denn er mußte ebenfalls
die Droge verabreicht bekommen. Ihr konntet ihm also Anweisung geben, die
hintere Tür der Bank für euch vor Mitternacht zu

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