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Vom Alptraum verfolgt

Vom Alptraum verfolgt

Titel: Vom Alptraum verfolgt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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alle
Einzelheiten über den Verräter zu finden gewesen wären«, sagte ich. »Die
säuberliche getippte Spur, die zu Kirby führte, wurde nach Marshs Ermordung in
dessen Anzugtasche gesteckt .«
    »Von wem?«
    »Von derselben Person, die die
ganze Zeit über so sehr bemüht war, mir bei meinen Ermittlungen zu helfen,
vermute ich«, sagte ich. »Diejenige, die mir eine praktische Demonstration über
die Wirkung der Droge zukommen ließ, so daß mir klar wurde, daß ihre Wirkung
auf das Bankpersonal in dem Effekt, den sie auf mich gehabt hatte, nicht
nachstand. Dieselbe Person, die mir gestern abend einen so detaillierten Bericht über das Leben
der Landauschen Familie vermittelt hat: du, Süße.«
    »Meinst du, ich sei der
Verräter gewesen, der Marsh umgebracht hat ?« flüsterte
sie.
    »Ich glaube, es gibt hier mehr
als einen Verräter, der Marsh umgebracht haben könnte«, brummte ich. »Ich
glaube, daß mehr als nur eins der Mitglieder der Forschungsstiftung von Kirby
erpreßt wurde. Ich möchte dringend Marshs Mörder finden, und ich möchte auch
Kirby erwischen. Aber ich habe nicht mehr viel Zeit — «
    »Was meinst du damit ?« fragte sie schnell.
    »Nachdem Landau und seine
Mitverschworenen gestern nacht das Geld aus der Bank
geholt hatten, mußten sie es irgendwo verstecken«, sagte ich. »Ich vermute, der
Handel, auf den der Verräter bereits mit Kirby eingegangen ist, besteht darin,
daß er ihm sagt, wo er das Geld finden kann, so daß sie es später unter sich
aufteilen können .«
    »Oh !« sagte Kaye mit schwacher Stimme.
    »Wie wär’s, wenn du mir einmal
erzählen würdest, was Kirby über dich weiß, Süße ?« sagte ich freundlich.
    Sie schüttelte stumm den Kopf,
und ihre porzellanblauen Augen blickten wieder auf die Wand hinter mir. Ein
Ausdruck plötzlicher Furcht lag in ihnen.
    »Okay.« Ich zuckte die
Schultern und stand auf. »Dann gehe ich hinunter und werde bei den anderen mein
Heil versuchen .«
    »Das wird nicht nötig sein, Al .« Ihre Stimme zitterte leicht, während sie noch immer auf
die Wand starrte. »Ich habe das ausgeprägte Gefühl, daß Landau, kurz nachdem
Bob Marshs Leiche gefunden wurde, in jedem Raum des Hauses ein Abhörgerät
anbringen ließ .«
    »Kannst du das Mikrofon von
deinem Platz aus sehen ?« fragte ich.
    »Vielleicht, ich bin nicht
sicher — . Aber es spielt jetzt ja wohl keine Rolle
mehr ?« sagte sie lustlos. »Wenn er die Abhörgeräte
eingebaut hat, so hat er ohnehin jedes Wort gehört, das wir gesprochen haben !«
    »Dann laß uns gehen und es
herausfinden«, schlug ich vor.
    Landau und die Seinen warteten,
dicht beieinanderstehend, auf uns am Fuß der Treppe. Max Landau, mit einer
Mischung aus Melancholie und Wachsamkeit auf dem grausamen, klugen, wie eine
Karikatur wirkenden Gesicht; Vicki mit verdrießlich verkniffenem Mund. Ihre
natürliche Arroganz wirkte dabei durch Kälte und Berechnung verstärkt, während
ihre dunklen Augen Kaye Allen mit schwelendem Haß betrachteten. Theodore Altmans massiges Gesicht hatte einen betont
neutralen Ausdruck, die hellblauen in Fettgewebe versunkenen Augen waren mild
wie immer. Louis Gerards brütende graue Augen hatten einen tiefbesorgten Blick,
und auf der Stirn über seinem linken Auge zuckte krampfhaft ein kleiner Muskel.
    Landau lächelte jovial, und das
feine Netzwerk gerunzelter Haut, von dem sein Gesicht bedeckt war, spannte sich
plötzlich und ließ ihn um weitere fünfzig Jahre älter erscheinen. »Eine
Empfangsparty, Lieutenant!« Er lachte jungenhaft, während sich seine dunklen
Augen aufs unanständigste und mit offenem Spott über mich und alles, was ich
repräsentierte, lustig machten. »Wollen Sie nicht zum Lunch bleiben? Vicki hat
alles vorbereitet. Haschee — ihre Spezialität!«
    »Vielen Dank«, sagte ich
ernsthaft. »Sind Sie sicher, daß die Viertelmillion bis nach dem Lunch warten
kann, Doktor? Glauben Sie nicht, daß Kirby und King sich in der Zwischenzeit
darüber hermachen könnten? In diesem Fall würde dies das teuerste Haschee Ihres
Lebens werden. Nicht?«
    »Es fällt mir einfach nicht der
richtige Ausdruck ein, um Ihren Sinn für Humor zu charakterisieren, Lieutenant !« Sein voller Bariton erfüllte das ganze Erdgeschoß des
Hauses. »Lassen Sie mich überlegen — >entzückend< trifft es nicht ganz.
>Rosarot< — aber da ist ein Unterton von Schlauheit, der nicht recht zu
dieser Bezeichnung paßt. Nicht wahr?«
    Er ergriff meinen Ellbogen und
schob mich ins Eßzimmer . Kaye hielt

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