Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet
zulaufen. »Was zum Teufel ist denn in Sie gefahren?«, brüllte er, packte mich bei den Schultern und schüttelte mich durch. Dann ließ er mich so plötzlich wieder los, dass ich fast zu Boden fiel. »Himmel, Sie sind verletzt!«, rief er und sah auf das Blut an seiner Hand.
Ich blinzelte, so überraschend kam für mich der Wechsel von Wut zu Fürsorge. Und als hätte er mit seinen Worten einen Schalter umgelegt, begann meine Schulter zu schmerzen.
»Scheiße! Ja.« Ich seufzte und verdrehte den Kopf, um meine Schulter zu betrachten. »Aber ich glaube nicht, dass es schlimm ist.«
»Es muss genäht werden.« Ryan musterte mich ärgerlich. »Was zum Teufel sollte das? So arbeiten Partner nicht zusammen!«
Unwillkürlich ließ ich die Schultern hängen, als er mich so runterputzte. »Tut mir leid. Ich dachte nur, dass der Dämon uns vielleicht so lange dort festhält, bis …«
Ryan fluchte leise und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Ja. Okay. Aber sagen Sie mir nächstes Mal Bescheid. Ich meine, warnen Sie mich irgendwie vor und brüllen Sie nicht nur: ›Geben Sie mir Deckung!‹ Ich war nämlich gerade dabei nachzuladen!«
Ich verzog das Gesicht. »Tut mir wirklich leid. Ich bin nicht daran gewöhnt, mit einem Partner zu arbeiten. Sie haben recht.«
Er holte tief Luft. »Nein. Nein, alles okay. Es tut mir leid, dass ich Sie angebrüllt habe. Sie haben seine volle Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, und dadurch konnte ich schießen. Aber jetzt brauchen Sie einen Arzt, und wir müssen nachsehen, ob das Mädchen noch hier ist.«
»Wir werden wahrscheinlich in ein paar Minuten Unterstützung haben«, erklärte ich, während ich meine Waffe aufhob und sie ins Holster schob. »Ich bin sicher, irgendjemand hier in der Gegend wird bei der Polizei melden, dass er Schüsse gehört hat.«
Ryan sah sich um, dann blickte er mich an. »Und wie wollen wir das hier erklären?«, überlegte er laut. Dann stieß er einen heftigen Fluch aus. »Sie bluten ganz schön. Wo ist Ihr Funk?« Er nahm mich und drückte mich auf den Bordstein.
»Ich bin okay. Er hat mich nur mit einer Klaue erwischt.« Jetzt, da das Adrenalin nachließ, spürte ich die Verletzung stärker. Außerdem fühlte ich, wo er mein Handgelenk ergriffen hatte. Er hat mich gepackt und wieder losgelassen. Er hatte, was er brauchte. »Das Funkgerät ist im Auto«, sagte ich. Dann stieß ich ein raues Lachen aus. »Da war es eine echte Hilfe, wie? Obwohl ich wirklich nicht weiß, wie ich diesen Vorfall hätte melden sollen. ›Officer braucht Unterstützung, wird von einem Dämon angegriffen.‹«
»Das hört sich doch gut an«, erwiderte Ryan trocken. Er griff in den Wagen, nahm mein Funkgerät aus der Halterung und ein T-Shirt aus meiner Sporttasche.
»Ich muss schnell irgendetwas melden«, grübelte ich. »Etwas, das erklärt, warum ich verletzt bin und wir geschossen haben.«
»Ich erledige das«, sagte er mit einem Lächeln und hob das Funkgerät an die Lippen. »Agent Kristoff, Zentrale. Einheit 723 und ich verfolgen zu Fuß zwei Einbrecher, befinden uns …«, er hielt kurz inne und warf einen Blick auf das Straßenschild, »… auf der Vaughn Street Ecke Alfred Drive in südlicher Richtung. Es ist geschossen worden.« Er sagte das alles mit geradezu unerträglich ruhiger Stimme, ohne mich aus den Augen zu lassen. Dann senkte er das Funkgerät, nahm einen Ziegelstein und warf ihn durch das Fenster des Diners.
Ich stöhnte und ließ den Kopf sinken. »Ich kann nicht glauben, dass Sie das gerade getan haben.«
»Wollen Sie denen erzählen, dass wir eben gegen einen Dämon gekämpft haben?«
Ich schüttelte lachend den Kopf. »Wir können nur hoffen, dass keins der Geschäfte hier an der Straße eine Videoüberwachung hat.«
»Oh, Scheiße!« , sagte er, plötzlich verdrossen. Er sah die Straße hinauf und hinunter, dann entspannte er sich. »Ich kann keine entdecken. Wahrscheinlich hat er sich genau deswegen diese Gegend ausgesucht. Er wollte wohl kaum, dass sein Dämon irgendwo auf einem Video erscheint.« Er warf mir ein kurzes Grinsen zu, dann wurde er wieder ernst. »Agent Kristoff, Zentrale. Wir haben die Verfolgung abgebrochen. Officer braucht Hilfe. Die Verdächtigen wurden zuletzt in Richtung Süden gesehen.«
»Bevor die Truppen hier anrücken …«, sagte er dann zu mir, als wir in der Ferne die ersten Sirenen hörten. »Müssen wir damit rechnen, dass noch mehr von diesen Ekelpaketen hier auftauchen?« Er gab mir das Funkgerät und
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