Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet
Leute doch gar nicht«, stellte er ruhig fest. »Sie sind dir nicht wichtig, und du respektierst sie auch nicht. Du würdest sie niemals in dein Haus einladen oder ihnen Geld leihen. Trotzdem begibst du dich für sie in Gefahr.«
Ich setzte mich auf. »Niemand verdient es, auf diese Weise zu sterben.«
Er setzte sich mit unglaublicher Grazie auf mein Bett und hob eine silberne Augenbraue. »Niemand? Bist du sicher?«
Ich stöhnte und massierte mit den Fingern meinen Nasenrücken. »Können wir uns heute Nacht bitte eine philosophische Diskussion über meine Berufswahl ersparen?«
Er hob die Hand und strich mir mit der Rückseite seiner Finger über die Wange. »Natürlich, Liebes. Nur zu gern würde ich dich von derart banalen Gedanken ablenken.«
Ohne es zunächst zu merken, schmiegte ich meine Wange gegen seine Hand. Dann dachte ich kurz daran, ihm auszuweichen, aber ich musste zugeben, dass es sich gut anfühlte. »Tut mir leid. Die letzten Wochen waren ziemlich übel.«
Er beugte sich vor und küsste mich leicht. »Und ich habe es dir auch nicht leichter gemacht, indem ich dich meine Wut habe spüren lassen. Ich bereue, dass ich das getan habe.«
Ich sah zu ihm auf. Er war wunderschön und verführerisch. Ich begann langsam, seine Besuche in meinen Träumen zu genießen. Er war interessant und intelligent, und er verstand mich auf einer Ebene, von der ich bezweifelte, dass jemand anders sie jemals erreichen würde. Trotzdem ich wusste, wie mächtig und wozu er in der Lage war, musste ich eingestehen, dass ich begann, ihn ein bisschen zu mögen. Und obwohl das völlig naiv war, konnte ich nicht anders, als mich an die winzige Möglichkeit zu klammern, dass ich auch irgendeine Art von Anziehung auf ihn ausübte – eine Anziehung, die darüber hinausging, ein bloßes Mittel zu sein, um Zugang zu dieser Sphäre zu bekommen.
»Kannst du mir sagen, was dich so wütend gemacht hat?«, erkundigte ich mich.
»Es ist eine Sache, um die ich mich kümmern werde«, entgegnete er in einem Tonfall, der deutlich machte, dass er nicht die Absicht hatte, das weiter auszuführen. Er küsste mich noch einmal, diesmal nicht mehr so leicht. »Mach dir darüber keine Gedanken«, murmelte er an meinen Lippen, während er mir das Shirt über den Kopf schob. Ich musste stöhnen und kam ihm entgegen, als er den Kuss vertiefte. Seine Finger strichen in wunderbarer Weise über meine Haut, während mir heiß wurde.
Aber mir gingen zu viele Fragen durch den Kopf, als dass ich den Moment wirklich hätte genießen können. Nur mit Mühe riss ich mich von seinem Kuss los. Er richtete sich auf und betrachtete mich lächelnd. »Stimmt irgendetwas nicht, Liebste?«
»Nein, es ist nur … Du hast gesagt, du würdest dich selbst um alles kümmern, aber wenn es etwas mit meinem Fall zu tun hat, muss ich es wissen.«
Er legte den Kopf in den Nacken und lachte. »Oh, meine liebste Kara, es gelingt dir immer wieder, mich zu beeindrucken! So eine Hingabe an deinen Beruf.« Dann wurde sein Gesicht ernst. »Wie ist es dazu gekommen, dass du verletzt wurdest?«
Ich zog die Decke enger um mich, denn mir war sehr wohl bewusst, dass er meiner Frage geschickt ausgewichen war. »Ein Dämon – ein Kehza – hat uns angegriffen«, erwiderte ich. »Aber er hat nicht versucht, uns zu töten. Ich meine, er hätte mehrfach Gelegenheit gehabt, uns auszulöschen, aber ich habe nur einen Schnitt an der Schulter abbekommen. Und um ehrlich zu sein glaube ich, dass auch das nur ein Unfall war. Ich bin irgendwie mit ihm zusammengestoßen.«
Ein Knurren entrang sich Rhyzkahls Kehle. »Du trägst den Makel einer arkanischen Attacke. Das verärgert mich.«
»Ja, ich bin auch nicht besonders begeistert, dass es passiert ist.«
Er schüttelte den Kopf, und sein Haar folgte in seidiger Perfektion seiner Bewegung. »Ein höherer Dämon hätte gewusst, dass er dich nicht berühren darf.«
Ich blinzelte. »Wie? Wieso?«
»Ein Syraza oder Reyza hätte gespürt, dass ich dich bereits berührt habe und dass kein anderer sich dir nähern darf.«
Ich starrte ihn an. »Warte mal. Was soll das heißen? Hast du mich markiert oder so was Ähnliches?«
Er strich mit den Fingern durch mein Haar. »Du gehörst mir, Kara. Ich werde es nicht zulassen, dass irgendjemand anders dich belästigt.«
»Was?«, kreischte ich. »Ich gehöre dir? Nur du kannst mich belästigen?«
Aber das Zimmer war leer.
Die Tür flog auf, und Ryan stand im Türrahmen. »Kara! Was ist los?«
Ich
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