Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet
fluchte Ryan und wich einen Schritt zurück.
Rhyzkahl legte den Kopf in den Nacken, atmete tief ein und hob eine Hand. Ich erstarrte, als ich sah, wie schnell sich arkanische Macht in seiner Hand sammelte, ein blau-schwarzer Mahlstrom. Ryan sah es auch, und seine Augen weiteten sich. Aber er hatte keine Zeit, irgendetwas dagegen zu unternehmen. Rhyzkahl setzte die Energie frei und warf sie in das Fleisch desjenigen, der ihn angegriffen hatte. Ryan wurde von den Füßen gehoben und gegen die nächste Wand geschleudert.
Ich stieß einen erstickten Schrei aus, als Ryan unter dem großen Loch in der Wand zusammensackte, Blut lief ihm aus dem Mund. Entsetzt starrte ich ihn an und betete im Stillen, dass er sich bewegen möge. Nein … nicht du. Du darfst nicht tot sein! Oh bitte …!
Rhyzkahl lockerte seinen Griff und richtete sich auf, seine Augen funkelten vor Befriedigung.
Schluchzend krabbelte ich vom Bett und versuchte, zu Ryan zu kommen, aber Rhyzkahl packte mich an den Haaren, bevor ich aus seiner Reichweite war. Er riss mich zurück und wickelte mein Haar um seine Hand, bis ich aufschrie.
»Er ist deine Aufmerksamkeit nicht wert, Liebste. Eine armselige Kreatur, die nicht einmal weiß, wer sie ist.«
»Er ist nicht armselig!«, rief ich und schlug nach Rhyzkahls Hand. Es verschaffte mir ein wenig Befriedigung, ihn zu treffen, obwohl ich wusste, dass ich ihm nicht wehtun konnte.
Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich. »Du solltest vorsichtig sein. Nicht alle sind so sanft wie ich.«
»Er ist mein Partner! Er passt auf mich auf. Du durftest ihm nichts tun!«
Seine Miene veränderte sich nicht. »Ich habe Verwendung für dich, Kara. Aber vergiss nicht, dass es auch andere geben mag, für die du interessant werden könntest.«
Das ergab für mich keinerlei Sinn. Redete er von Ryan?
Abrupt zog er mich vom Bett und drückte mich neben sich auf die Knie. Doch bevor ich protestieren konnte, veränderte sich unsere Umgebung plötzlich, und wir waren nicht mehr in meinem Schlafzimmer, sondern an einem Ort, der eisig kalt und vollkommen dunkel war.
Mir stockte der Atem. Hatte er mich irgendwie mit in sein eigenes Reich genommen? Oder befanden wir uns in irgendwelchen Unterwelten? Die Kälte drang mir in die Knochen, und die Dunkelheit war undurchdringlich. Schauer überliefen mich, nicht nur wegen der Kälte. Aber in der Luft hingen ein Gestank und eine Muffigkeit, die mich an irgendetwas erinnerten.
Bevor ich selbst darauf kam, flackerte ein blassblaues Licht über uns auf und beleuchtete das metallene Innere der Kühlkammer in der Leichenhalle. Rhyzkahl ließ mein Haar nicht los und hielt mich eisern auf den Knien, während ich überrascht nach Luft schnappte. Vor uns stand eine Bahre mit einem Leichensack darauf. Bevor ich etwas sagen konnte, machte er eine Handbewegung, und der Leichensack verschwand. Nur noch die Leiche des verstümmelten jungen Mädchens lag dort, und auf seinem Körper war noch das schwache Flimmern arkanischer Energie zu sehen.
Ein tiefes Grollen entrang sich Rhyzkahls Kehle. »Ich kenne den, der diese Spuren hinterlassen hat«, stellte er fest. Dann, noch bevor ich in irgendeiner Weise reagieren konnte, veränderte sich die Umgebung wieder, und wir waren zurück in meinem Schlafzimmer, in dem Ryan immer noch zusammengesunken an der Wand lag.
Rhyzkahl zog meinen Kopf in den Nacken, damit ich ihn ansah, dann strich er mir übers Haar und lächelte auf mich hinab, während ich erzitterte. Wie ein Hund , dachte ich voller Wut und mit einer gewissen Scham. Für ihn bin ich wie ein kleines Haustier.
Er ließ mich los und wandte sich ab. »Mach dir keine Gedanken über den, der diese Spuren hinterlassen hat, Kara. Ich werde ihn bestrafen.«
Und dann verschwand er in einem grellen weißen Blitz.
Einen Herzschlag lang starrte ich auf die Stelle, wo er gerade noch gestanden hatte, dann stolperte ich hastig hinüber zu dem reglosen Ryan.
»Ryan!« Atmete er? Hatte der Energiestoß ihn getötet? »Ryan!«
»Kara?«
»Ryan? Ryan, wach auf! Bitte!«
»Herrgott, Kara, würdest du bitte verdammt noch mal aufwachen? Ich möchte dir nicht eine runterhauen müssen!«
Ich blinzelte ihn verwirrt an und rang nach Atem. Er stand über mich gebeugt, die Stirn gerunzelt, absolut unverletzt und ohne irgendeine Spur von Blut an sich.
»Oh, verdammte Scheiße, du bist okay!« Ich setzte mich auf und umarmte ihn, ohne darüber nachzudenken. »Ich dachte, du wärst tot«, keuchte ich. »Verdammte
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