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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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darüber, wie und wo man bestellen konnte. Zu meiner Überraschung war die Adresse für den Postversand ein Postfach hier in der Stadt.
    »Wie hat der Künstler ihn nur getroffen?«, murmelte ich, während ich noch einmal eine Suche nach dem Künstler startete.
    Ich runzelte die Stirn, als ich die Informationen auf dem Bildschirm betrachtete. Das war ja wohl ein verdammter Volltreffer! Es gab nicht nur tatsächlich einen Menschen namens Greg Cerise, sondern – was für eine Überraschung – er lebte auch noch in Beaulac.
    Adrenalin schoss durch meinen Körper. Ich konnte mit ihm sprechen und herausfinden, was er über Rhyzkahl wusste – und das Ganze aus noch einem weiteren Blickwinkel betrachten. Und ich konnte es sogar rechtfertigen, während meiner Dienstzeit hinzufahren, da ich wusste, dass die Morde irgendetwas mit der arkanischen Welt zu tun hatten, oder?
    Okay, das war etwas an den Haaren herbeigezogen. Der Typ zeichnete Bilder von meinem dämonischen Liebhaber. Deswegen bestand da noch lange keine Verbindung. Ich unterdrückte mein hartnäckig schlechtes Gewissen und versuchte, die Stimme in meinem Hinterkopf zu ignorieren, die mich daran erinnern wollte, dass der Chief mich gerade erst zusammengestaucht hatte, weil ich mich völlig durchgeknallt benommen hatte. Tja, aber der Chief hat keine Ahnung, dass der Symbolmörder mit der arkanischen Welt zusammenarbeitet.
    Ich gestattete mir ein selbstzufriedenes Lächeln, während ich schnell die Adresse ausdruckte. Ein bisschen durchgeknallt zu sein, könnte sich als wichtige Voraussetzung für diesen Job herausstellen.

 
    10
    Das Haus sah nach nichts Besonderem aus. Es war aus Ziegelsteinen gebaut, hatte schmucklose Fenster und einen lustlos angelegten Garten. Der Rasen war in den letzten paar Tagen gemäht worden, und auf dem Hof lag kein Müll. Es wirkte auf mich, als wenn gerade das Nötigste gemacht wurde, und deswegen ging ich davon aus, dass Mr Cerise es gemietet hatte. Ein dunkelblauer Toyota Corolla mit zwei platten Reifen stand in der Auffahrt. Ich warf einen kurzen Blick hinein und entdeckte eine Sporttasche auf dem Rücksitz, ansonsten einen Haufen Papier, der aussah, als seien Zeichnungen darauf, und ein paar zerknüllte Tüten von verschiedenen Fast-Food-Restaurants. Ich schrieb die Zulassungsnummer in mein Notizbuch für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich sie später noch brauchen konnte, dann ging ich den Weg aus zersprungenen Steinplatten weiter zum Haus.
    »Er ist über Tag nie da«, hörte ich jemand hinter mir rufen, bevor ich auf die Klingel drücken konnte.
    Ich drehte mich um und sah auf der anderen Seite der Straße eine Frau am Rand ihrer Auffahrt stehen. Sie war bestimmt über achtzig, trug eine knallgelbe Jogginghose und hatte ihr silbernes Haar zu einem derart straffen Knoten aufgesteckt, dass man auf die Idee kommen konnte, sie habe eigentlich zweimal so viele Falten im Gesicht wie im Moment.
    »Normalerweise ist er den ganzen Tag fort«, erklärte sie, sah einmal die Straße hinauf und hinunter, bevor sie herüberkam, das Kinn erhoben und ein starres Lächeln im Gesicht. Sie musterte mich interessiert, und ihr Blick glitt über meine Kleidung, mein Abzeichen und meine Waffe bis hinunter zu meinen Schuhen.
    Ich kannte diesen Typ. Die ultimativ neugierige Nachbarin. Als Detective liebte ich diese Leute. Als Mensch war das der Grund, warum ich zwanzig Minuten weit weg von den nächsten Spuren der Zivilisation lebte. Ich schenkte der Frau ein strahlendes Lächeln. »Vielen Dank für die Information. Ich bin Detective Kara Gillian vom Police Department. Wissen Sie, wo er arbeitet?«
    Die Frau zog die Nase kraus. »Freut mich sehr, Sie kennenzulernen, Miss Gillian. Ich bin Nora Dailey. Und Mr Cerise arbeitet nicht.«
    Mir entging nicht, dass Ms Dailey den »Detective« weggelassen hatte, aber was sollte ich mich jetzt darüber aufregen. »Er arbeitet nicht? Wo ist er dann über Tag?«
    »Oh, er treibt sich mit allen möglichen widerwärtigen Typen unten bei dieser Kirche herum. In diesem Sozialzentrum«, erklärte sie.
    Das war mir neu. Ich hatte noch nie gehört, dass jemand widerwärtige Typen und Kirchen in ein und demselben Atemzug erwähnt hatte. Nun ja, abgesehen von meiner Tante. »Tut mir leid, aber ich bin nicht ganz sicher, ob ich Sie richtig verstehe. Was tut er in dem Zentrum?«
    Ms Dailey verdrehte die Augen. »Ach, Himmel, er sitzt einfach nur da und kritzelt in einem Notizbuch herum, dann redet und scherzt er manchmal

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