Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
Vom Netzwerk:
später gesagt, sie glaube, dass es verschiedene Formen und schützende Voraussetzungen gebe, die man nutzen müsse, wenn man einen Fürsten beschwört.« Er zuckte die Achseln. »Ich bin kein Beschwörer, deswegen wusste ich auch nicht, wovon sie eigentlich redete.«
    Ich schluckte und sagte nichts.
    »Jedenfalls rief der Kreis dieser Leute nach Szerain«, fuhr er nach einem Augenblick fort. »Und irgendetwas kam zu uns herüber. Nur war es nicht Szerain.«
    »Rhyzkahl«, murmelte ich und vergaß, dass ich eigentlich die Klappe halten wollte.
    Greg nickte. »Sie hatten die Schilde aufgestellt, aber …« Er schüttelte sich. »Sie begriffen nicht, was sie da taten. Zuerst begriffen sie nicht, dass es nicht Szerain war … dass sie einen Fürsten beschworen hatten, der für solche Dinge eben nicht zugänglich war.« Er rieb sich über die Arme. »Sie begriffen nicht, wie gefährlich und mächtig er ist. Er ist so …«
    »Schön.«
    Er sah mich an. »Sie haben ihn gesehen.«
    Ich nickte nur.
    »Verdammt«, fluchte er. »Irgendwann möchte ich mal in allen Einzelheiten hören, wie es dazu gekommen ist.«
    »Bitte erzählen Sie zu Ende«, drängte ich ihn.
    Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Er war … wütend, Gott Allmächtiger, so wütend. Ich konnte es spüren. Wie eine Decke, die sich über mich breitete und mich erstickte. Die Schilde, die sie errichtet hatten, waren völlig nutzlos. Rhyzkahl fegte sie einfach zur Seite und …« Greg erblasste, und seine Hände begannen zu zittern.
    Ich beugte mich vor. »Was ist passiert?«
    Er verschränkte die Finger ineinander, bis die Knöchel weiß hervortraten. »Ich erinnere mich nicht mehr an alles. Aber ich erinnere mich daran, dass Tess und ich dort waren. Ich habe keine Ahnung, warum er uns nicht wie die anderen vernichtet hat, aber er wusste, dass wir dort waren.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    Er sah mich an. »Weil er es gesagt hat. Er deutete direkt auf uns, während seine Hände immer noch …«, seine Stimme stockte, »… seine Hände immer noch mit dem Blut meiner Mutter besudelt waren.« Er stöhnte leise und ließ den Kopf in seine Hände sinken. »Mein Vater hatte ihn gebeten, ihren Krebs zu beseitigen, und das tat er. Gott Allmächtiger, das tat er. Jede einzelne Zelle. Er hat ihr alles herausgerissen. Es ist fast dreißig Jahre her, und ich erinnere mich immer noch daran. An meinen Vater, der tot zu seinen Füßen lag, und an meine Mutter …« Er schüttelte den Kopf und war nicht mehr in der Lage weiterzusprechen.
    Ich schwieg einen Moment, dann riskierte ich es, sein Knie zu berühren. »Sind alle anderen auch getötet worden?«
    Greg rang nach Atem. »Ja. Es war ein Massaker. Ein verdammtes Massaker. Sobald Rhyzkahl sein Werk vollendet hatte und verschwunden war, packte Tess meine Hand und zog mich dort raus.« Er rieb sich das Gesicht. »Sie hat einen kühlen Kopf behalten, das muss ich ihr lassen. Ich war vollkommen hysterisch. Sie brachte mich dort weg und an einen sicheren Ort. Dann lief sie zurück und hat jeden Tropfen Benzin, den sie finden konnte, die Treppe hinuntergekippt und alles angezündet. Dadurch ist nie etwas herausgekommen.« Er seufzte, und ich konnte ihm ansehen, wie er versuchte, die Erinnerungen zu verdrängen. »Ihre Mutter war auch getötet worden, aber sie hat durchgehalten, bis alles vorbei war.«
    Vieles an meiner Tante ergab plötzlich einen Sinn. Was für eine schreckliche Bürde, die sie all diese Jahre mit sich herumgeschleppt hat . Plötzlich hatte ich ein schlechtes Gewissen wegen einiger unfreundlicher Dinge, die ich über Tessa gedacht hatte. Und irgendwie wollte ich auch nicht glauben, dass es derselbe Rhyzkahl gewesen sein konnte, derselbe Dämonenfürst, der all diese Leute getötet hatte. Doch tief in meinem Innern wusste ich, dass es stimmte, wusste, dass er in der Lage war, eine derartige Rache zu üben, um seine Ehre wiederherzustellen. Ich hatte dieselbe Wut gespürt, dieselbe tödliche Macht, bevor er aus unerklärlichen Gründen seine Meinung geändert und mich stattdessen verführt hatte.
    »Ich habe immer gehört, während einer Party sei ein Heizlüfter explodiert«, sagte ich.
    Greg zuckte die Achseln, langsam kehrte die Farbe wieder in sein Gesicht zurück. »Es hat keine große Untersuchung gegeben. Ich meine, damals gab es noch nicht so etwas wie Kriminaltechnik. Und das Feuer war so heiß, dass ohnehin nicht viel übrig geblieben ist. Sie sind da runtergegangen und haben Knochenreste und

Weitere Kostenlose Bücher