Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
Vom Netzwerk:
Sensibilität in der Lage, das zu fühlen. Zwar würde nicht jeder erkennen, was genau nicht in Ordnung war, aber ein heftiges Gefühl von Unsicherheit im Hinblick auf die beiden Leichen wäre zu spüren. Ich zwang mich, näher an die beiden heranzutreten, und achtete darauf, wo ich hintrat. Nicht nur, um keine Spuren zu verwischen – denn ich war mir ziemlich sicher, dass der Tatort bereits vermessen und abgesucht war –, sondern auch, weil ich unsicher war, ob der Boden mein Gewicht tragen würde.
    Ich hockte mich neben Sam Galloway. Ihm war seitlich in den Kopf geschossen worden, und ich konnte Schmauchspuren an seiner Schläfe erkennen. Ich warf einen Blick hinüber zu Sarah. „Wie ist der vermutete Tathergang? Dass er zuerst sie erschossen hat und dann sich selbst?“
    Ryan nickte. „Die Waffe ist bereits sichergestellt worden – in seiner Hand.“
    „Ich kann nicht behaupten, dass es so nicht passiert ist“, erklärte ich, während ich in die Andersicht wechselte, um meine Einschätzung zu überprüfen, „aber ich glaube nicht, dass es der Wahrheit entspricht.“ Ich richtete mich auf und wechselte wieder in die Normalsicht, wobei es mir nicht gelang, den Schauder zu unterdrücken, der mir über den Rücken lief. „Ich … denke, dass jemand anders sie getötet hat, indem er ihnen ihre Lebensenergie geraubt und es dann wie einen erweiterten Selbstmord hat aussehen lassen. Sie haben vielleicht immer noch geatmet, als sie erschossen worden sind, aber sie waren nicht mehr am Leben.“ Ich legte eine Hand auf meinen schmerzenden Magen. „Ryan, das bedeutet, dass irgendjemand, mit der Fähigkeit, Lebensenergie zu vertilgen oder eine Kreatur zu kontrollieren, die dazu in der Lage ist, dies als Waffe benutzt.“
    „Verdammte Scheiße“, knurrte Ryan. „Du hast gesagt, das hier sei schlimmer als bei den anderen. Wie meinst du das?“
    Ich schluckte hart. „Die Seele ist … ihnen herausgerissen worden, bevor sie gestorben sind.“ Ein eisiger Schauer lief mir über den Rücken. „Ich weiß nicht viel darüber, wer oder was so etwas tun könnte, aber ich bin überzeugt, dass es wahnsinnig mächtig sein muss, um die Essenz herauszureißen, noch bevor der Tod eingetreten ist und der Körper sie entlassen hat.“ Ich fröstelte, dann sah ich ihn an. „Was haben sie hier gemacht?“
    Er runzelte die Stirn und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich hatte dir doch erzählt, dass sie mal ein Restaurant besessen haben, oder? Das war, bevor man während einer Razzia vor ein paar Jahren einen umfangreichen Lagerbestand an Meth in ihrem Tiefkühler gefunden hat.“
    Ich runzelte die Stirn. Die Galloways hatten auf mich nicht den Eindruck gemacht, als würden sie mit Meth dealen.
    „Das Restaurant ist geschlossen worden“, fuhr Ryan fort, „und sie haben die Vorwürfe auch nie bestritten. Wahrscheinlich um ihren Sohn – der als gelegentlicher Meth-Konsument bekannt war – davor zu bewahren, die nächsten Jahrzehnte wegen Herstellung und Vertrieb dieses Teufelszeugs im Gefängnis zu verbringen.“ Die Falten auf seiner Stirn vertieften sich. „Obwohl wir keine Spuren von einem Labor fanden oder irgendeiner anderen Ausrüstung, mit der man solche Mengen Meth hätte herstellen können.“
    Ich schwieg ein paar Sekunden, dann hob ich die Hände. „Ryan, ich kann dir nicht mehr folgen. Was hat das damit zu tun, warum sie getötet wurden? Ich dachte, du wolltest sie zu einer Aussage in deinem Korruptionsfall überreden.“
    Er atmete tief durch. „Ich kann hier nicht darüber sprechen. Lass uns zum Haus deiner Tante fahren, dann erkläre ich es dir.“

 
    22
    Mir war flau im Magen, als ich in die Einfahrt meiner Tante fuhr. Es war eine Mischung aus Entsetzen und Hunger, da ich außer meinem morgendlichen Kaffee noch nichts zu mir genommen hatte. Und da ich meinen Kaffee immer stark und süß trank, würde ich jeden Moment von meinem Koffein- und Zuckerrausch runterkommen.
    Kopfschmerzen kündigten sich an und wollten es sich offensichtlich hinter meinen Augen bequem machen. Ich kniff die Lider gegen die Mittagssonne zusammen, während ich die Stufen zur Veranda hinaufstieg. Von Westen hörte ich ein Donnern, und als ich aufsah, bemerkte ich dunkle Wolken am Horizont, die am Nachmittag ein Gewitter bringen würden. Das wurde auch Zeit. Das heftige Wetter konnte für die Menschen, die nicht aus dieser Gegend stammten, ein ziemlicher Schock sein, aber die fast täglichen Gewitter machten den Sommer

Weitere Kostenlose Bücher