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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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den verdammten Wagen wieder geradezuziehen und unter Kontrolle zu bekommen, kurz bevor ich gegen die niedrige Betoneinfassung krachte.
    Zitternd holte ich Luft, dann sah ich eine Bewegung im Rückspiegel und entdeckte gerade noch den Pick-up, der zu schnell auf mich zukam – viel zu schnell …
    Der Truck knallte links hinten in mein Auto und schleuderte es herum, sodass ich heftig in meinen Gurt geworfen wurde, der mir die Luft aus den Lungen presste. Wieder sah ich die Balustrade auf mich zuschießen, sehr viel näher und schneller diesmal. Ich kämpfte mit dem Steuer, und für einen zeitlosen Augenblick glaubte ich, die Kontrolle zurückzugewinnen. Dann krachte der Pick-up erneut in mein Auto, und mein dämlicher Taurus rutschte knirschend über die Seiteneinfassung der Brücke, schwebte kurz über dem Abgrund und kippte dann nach vorne. Der Aufprall, als das Auto auf die Wasseroberfläche krachte, warf mich erneut in meinen Sicherheitsgurt. Ich spürte entfernt, dass irgendetwas in meiner Brust oder meiner Schulter brach, aber die Unmengen von Adrenalin, die durch meine Adern schossen, gaben mir keine Chance, so etwas wie Schmerz zu spüren. Wasser umspülte bedrohlich meine Fenster, als der Wagen zu sinken begann, und innerhalb von drei Sekunden war er unter der Wasseroberfläche verschwunden.
    Ich schrie wie am Spieß, aber im Auto war es geradezu surreal still, wenn man mal von dem dumpfen Knirschen des Metalls und Plastiks absah und dem zunehmenden Rauschen des Wassers, das durch die Lüftung hereinströmte. Bleib ruhig! Bleib ruhig! , hämmerte ich mir schweigend mit zusammengebissenen Zähnen ein, während ich mit pfeifendem Atem versuchte, den Gurt aufzubekommen. Mein Herz hämmerte in meiner Brust, während das Wasser schon über meine Knie stieg. Bleib ruhig, verdammt noch mal! Das war das Wichtigste, um zu überleben. Bleib ruhig, warte, bis der Wagen sich mit Wasser füllt und der Druck innen und außen gleich ist, dann kannst du die Tür öffnen.
    Ich wusste nicht, ob der Wagen immer noch sank oder ob wir schon den Grund erreicht hatten. Ich hatte keine Ahnung, wie tief der Fluss war oder in welchem Teil ich gelandet war. Ich vermutete, dass ich knapp dreißig Zentimeter Wasser über dem Wagen hatte. Vielleicht waren es aber auch drei Meter. Endlich bekam ich den Gurt auf und atmete vor Erleichterung laut aus, dann musste ich mich verzweifelt am Sitz festklammern, als der Wagen taumelnd herumrollte und mit dem Dach voran auf dem Grund landete. Ich hieb auf den Schalter für den Fensterheber ein, aber entweder war die Elektronik bereits kaputt, oder der Wasserdruck von außen war noch zu stark. Immer noch rauschte das Wasser herein und stieg gurgelnd höher. Ich verkniff es mir, an der Tür zu kratzen. Als mir das Wasser allmählich über den Kopf stieg, holte ich einmal tief Luft. Ich packte den Griff und drückte mit meiner Schulter gegen die Tür. Mich durchlief ein Schauder der Erleichterung, als sie aufging – leider nur ein paar Zentimeter.
    Meine Erleichterung verwandelte sich in blankes Entsetzen, als ich noch einmal versuchte die Tür aufzudrücken. Irgendetwas ist im Weg. Ich tastete durch den schmalen Spalt und spürte eine raue hölzerne Oberfläche. Es ist ein Baum. Scheiße, Scheiße, Scheiße, der Wagen liegt an einem verfluchten Baum! Hurrikan Katrina hatte Tausende von Bäumen in die Flüsse geschleudert, und die meisten lagen dort immer noch. Ich schluckte, um meine Furcht zu verdrängen, die mich dazu bringen wollte, wie besessen und in völlig sinnloser Weise an der Tür zu rütteln. Schnell kletterte ich auf den Rücksitz. Im jetzt oben liegenden Teil des Wagens befand sich immer noch eine kleine Luftblase, wo ich Atem holen konnte, aber sie wurde zusehends kleiner. Mein beschissenes Auto war nicht im Geringsten luftdicht. Ich war verblüfft, dass es nicht bereits vollkommen mit Wasser gefüllt war, wenn man bedachte, wo es überall hereinregnete.
    Ich holte noch einmal Luft und tauchte wieder nach unten, um es an der Beifahrertür zu versuchen. Aber selbst durch das trübe Wasser konnte ich die dunklen Umrisse der Äste sehen, die verhinderten, dass sich auch nur eine der beiden Türen mehr als ein paar Zentimeter weit öffnen ließ.
    Noch einmal kehrte ich zu der Luftblase zurück. In meiner aufsteigenden Panik kam ich auf den Gedanken, die Rückscheibe zu zerschießen, aber ein letzter Funken Verstand hielt mich davon ab. Der Wagen lag auf dem Dach, mein Kopf war knapp über

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