Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht
einfach zerdrücken. Dann funkelte er mich erneut an. „Und du konntest kein anderes Telefon finden, um mich anzurufen? Nachdem dein Auto von einer verdammten Brücke gestürzt ist ?“
Ich ließ ihn im Türrahmen stehen und machte mich stöhnend auf den Weg in die Küche. „Wer bist du, mein Vater? Ich hatte einiges um die Ohren und war ziemlich erschöpft. Der einzige ruhige Moment, den ich mir gestern gegönnt habe, war im Krankenwagen auf dem Weg in die Notaufnahme.“
Er schloss die Haustür und folgte mir. „Bist du verletzt? Wie schlimm ist es? Wieso hast du einen Krankenwagen gebraucht?“
Es überraschte mich, dass er so aufgeregt klang, und – das musste ich zugeben – irgendwie freute es mich auch insgeheim. Es war schon cool zu wissen, dass sich jemand solche Sorgen um mich machte – ganz besonders, wenn er das war, und ganz besonders nach dem, was neulich Abend passiert war.
Ich warf ihm einen Blick zu, während ich die Kanne aus der Kaffeemaschine zog. „Nein, ich bin nicht verletzt, nur ein paar blaue Flecken und eine gebrochene Rippe.“ Ich kippte den Kaffee von gestern in den Ausguss und spülte die Kanne aus. „Ich habe mich nur vom Krankenwagen mitnehmen lassen, weil ich wusste, dass ich mich dann endlich mal einen Moment hinlegen konnte – auf dem Rücksitz eines Streifenwagens der State Police wäre das kaum möglich gewesen.“ Da der Unfall auf einer Bundesstraße passiert war, hatte die State Police die Ermittlungen übernommen. Leider hatte auch dieses kleine Detail niemanden vom Revier von Beaulac mit auch nur einem Hauch von Führungsverantwortung davon abgehalten, in der Notaufnahme des Krankenhauses aufzutauchen und mich bis zum Erbrechen darüber auszufragen, was passiert war.
„Es geht dir also gut?“
Ich nickte ihm zu und war überrascht, wie müde er klang. Vielleicht hatte er sich über unseren Streit genauso geärgert wie ich. Zu erfahren, dass ich fast umgekommen war, musste ziemlich schrecklich gewesen sein, besonders da die letzten Worte, die wir gewechselt hatten, alles andere als nett gewesen waren. „Ja. Das Auto ist Schrott. Ich habe meine Waffe verloren. Und mein Notizbuch. Und mein Handy.“ Ergeben zuckte ich die Schultern. „Aber ich bin immer noch hier.“ Ich zögerte kurz. „Tut mir leid. Ich hätte dir Bescheid geben sollen, dass ich okay bin.“
Mit einer kurzen Kopfbewegung akzeptierte er meine Entschuldigung, dann runzelte er die Stirn und ließ mich nicht aus den Augen, während ich durch die Küche schlurfte, um Kaffee zu machen. „Was ist passiert?“
„Ich bin mir nicht ganz sicher. Ich weiß noch nicht, ob es ein Unfall oder ein Angriff war.“ Ich stellte die Kaffeemaschine an und lehnte mich mit einem Seufzer gegen die Arbeitsplatte. „Mir ist ein Reifen geplatzt, und ich hätte beinah die Gewalt über den Wagen verloren. Dann hat mich ein großer blauer Pick-up von hinten gerammt und über das Geländer gestoßen.“
Ryan setzte sich an den Küchentisch und machte ein ziemlich besorgtes Gesicht. „Das gefällt mir nicht.“
„Also mir hat es gestern auch nicht besonders gefallen. Und um ehrlich zu sein, es gefällt mir immer noch nicht, denn mir tut jeder Knochen im Leib weh.“
Ryan funkelte mich an. „Lass mich raten. Die Ärzte wollten dich zur Beobachtung über Nacht im Krankenhaus behalten, und du hast dich geweigert.“
Ich schenkte ihm mein nettestes Lächeln. „Du bist ja so ein kluger Junge, und du hast recht. Ich hätte es dort keine Minute länger ausgehalten, und Jill hat mich nach Hause gefahren. Ich habe eine gebrochene Rippe und ein geprelltes Brustbein, und man hat mir prophylaktisch ein Antibiotikum verpasst, da ich ein bisschen Flusswasser geschluckt habe. Ich bin nach Hause gekommen, war noch gerade so lange bei Bewusstsein, um mich umzuziehen, und dann bin ich ins Bett gefallen.“ Eine Dusche stand ganz oben auf meiner Liste der Dinge, die ich unbedingt als Nächstes tun wollte. Gestern Abend war ich einfach zu erschöpft und deprimiert gewesen.
Ryan lehnte sich auf dem Stuhl zurück. „Ich bin froh, dass es dir gut geht“, sagte er, und die Anspannung begann aus seinem Gesicht zu weichen.
„Danke“, erwiderte ich leise. Er sah mir in die Augen und schenkte mir ein warmes Lächeln, und ich erkannte eine Entschuldigung darin. Ich erwiderte es. Alles war wieder gut. Zumindest so gut, wie es mit derart vielen Unsicherheiten und unbeantworteten Fragen zwischen uns sein konnte. Der Gedanke, dass wir
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