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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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Schwimmflügel klebten an meiner Tür, zusammen mit einem Flyer für Schwimmunterricht in der Badeanstalt. „Nett“, murmelte ich mit einem Lächeln. Ich zog die Schwimmflügel von der Tür, und meine Laune sank schlagartig, als ich den Zettel darunter entdeckte, auf dem stand, dass ich mich umgehend im Büro meines Captains melden solle. Wenn ich die verdammte Geschichte nur noch ein einziges Mal erzählen muss …
    In meinem Eingangskorb lagen ein Haufen Papier und ein gepolsterter Briefumschlag. Ich schnappte mir alles, schloss mein Büro auf und warf die Donuts und die Schwimmflügel auf den Schreibtisch, dann blätterte ich schnell die Post durch. Es waren die Informationen, die ich offiziell angefordert hatte, und ich las sie quer, ohne irgendetwas zu finden, das Elenas Aussagen, was ihre Finanzen betraf, widersprach.
    Obwohl das inzwischen ja auch völlig egal war.
    Ich riss den Umschlag auf und fand darin eine DVD . Sie stammte von einer Sicherheitsfirma aus der Gegend, trug ein Datum und einen Zeitstempel, und erst als ich noch einmal in den Umschlag sah und die dazugehörige Notiz entdeckte, begriff ich, dass es sich um das Überwachungsvideo des Eingangstors von Brian Roths Wohnsiedlung handelte.
    Ich schürzte die Lippen, während ich die DVD betrachtete. Da ich für die Roth-Fälle nicht mehr zuständig war, hätte ich sie Pellini geben müssen. Aber wird er sich überhaupt die Mühe machen, einen Blick darauf zu werfen? Überwachungsvideos durchzusehen war mühsam und langweilig, und ich glaubte einfach nicht, dass Pellini auch nur das geringste Interesse hatte, herauszufinden, was wirklich geschehen war.
    Also entschied ich mich für einen Kompromiss. Ich fuhr meinen Computer hoch und brannte mir eine Kopie der DVD , packte sie in meine Tasche und steckte das Original wieder in den Umschlag. Dann brachte ich ihn zu Pellinis Eingangskorb. Ich kritzelte sogar noch eine schnelle Nachricht auf einen Klebezettel, in der ich erklärte, worum es sich bei der DVD handelte und warum ich sie angefordert hatte. Wer weiß. Vielleicht machte er sich ja doch die Mühe. Ich würde allerdings nicht darauf warten.
    Leider musste ich mich nun um meinen Vorgesetzten kümmern. Nachdem mein früherer Captain, Robert Turnham, zum Polizeichef befördert worden war, hatte man einen Leutnant der Streifenpolizei zum Captain der Kriminalpolizei gemacht – all das in der Zeit, in der ich „tot“ gewesen war und in den zwei Wochen danach, bevor ich den Dienst wieder angetreten hatte.
    Captain Barry Weiss ähnelte auf jede nur denkbare Weise einer Bulldogge, ihm fehlte nur das Fell. Er war klein und untersetzt und etwas krummbeinig, mit breiten Schultern und einem Unterkiefer, der gerade so weit vorstand, dass die Ähnlichkeit unverwechselbar war. Ich hatte ihn ein paarmal an Tatorten gesehen, aber bisher wenig mit ihm gesprochen.
    Ich klopfte gegen den Rahmen seiner offenen Tür. Er sah vom Computer auf und blinzelte mich über seine Lesebrille hinweg an, dann lächelte er mir verkniffen zu und winkte mich herein.
    „Hi, Kara, freut mich, Sie zu sehen. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie so schnell zurückkommen. Geht es Ihnen gut?“
    Ich nickte und setzte mich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. „Hauptsächlich Prellungen. Ich hatte Glück. Hat die State Police irgendetwas herausgefunden?“
    Er schüttelte den Kopf. „Sie haben am Unfallort ein paar Glassplitter eingesammelt. Die Brücke besteht aus Metallrosten, deswegen ist wahrscheinlich das meiste in den Fluss gefallen. Aber ich lasse Sie wissen, wenn ich noch etwas höre. Im Moment versuchen sie noch, das Auto zu bergen.“ Er runzelte die Stirn. „Die Taucher sagen, es ist in einem ziemlich schlimmen Zustand.“
    Ich erwiderte nichts. Man würde mir sowieso nicht glauben, was ich an Erklärungen für den Zustand des Wagens abgeben konnte, deswegen nahm ich an, dass es besser war, auch keine anzubieten. Und ich machte mir auch keine besonders großen Hoffnungen, was die Glassplitter anging. Ich wusste bereits, dass es ein blauer Chevy Pick-up gewesen war, der mich gerammt hatte, aber in dieser Gegend konnte man dadurch den Kreis der Verdächtigen auf ungefähr … sagen wir mal, fünfzigtausend Leute begrenzen, mit einem Spielraum von vielleicht zehntausend nach oben und nach unten.
    „Hören Sie, Kara“, sagte der Captain, lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück und verzog das Gesicht, „nach allem, was Sie gerade durchgemacht haben, falle ich

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