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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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und zog Energie aus dem Speicher. Erleichtert spürte ich, wie sie in meine Kontrolle strömte – tausendmal leichter als unter normalen Umständen, selbst bei Vollmond. Schnell errichtete ich die Schilde und bereitete die Fesseln vor, ganz benommen von der Tatsache, dass sich meine Macht als Beschwörerin dramatisch vergrößert hatte.
    Im Moment jedoch musste ich diese Beschwörung vollenden. Ich zog die arkanische Energie an ihren Platz und schuf das Portal zwischen den beiden Welten. Ich formte es passend für den Dämon, den ich rufen wollte, und zuletzt sprach ich seinen Namen aus.
    „Zhergalet.“
    Sekunden später hockte eine kleine gedrungene Kreatur vor mir, die einer sechsbeinigen pelzigen Eidechse ähnelte. Ihr Körper war nur einen Meter lang, aber sie hatte einen geschmeidigen Schwanz, der mindestens zweimal so lang war – obwohl das schwer zu erkennen war, da er nie stillstand, sondern sich ständig wand und kringelte. Der Dämon trug einen hellgrünen Gürtel um seine Mitte mit kleinen Taschen daran. Sein Fell glänzte dunkelblau und glatt mit einem roten Schimmer, und seine Augen waren von leuchtendem Gold und schlitzförmig wie die eines Reptils. Ich persönlich fand, dass so ein Faas absolut umwerfend aussah.
    Er hob ruckartig den Kopf und sah mich mit diesen goldenen Augen an. „Du beschwören schlechter Mond, jetzt nicht voll, wenn du beschwören Nacht, braucht immer voller Mond, oder?“
    Ich zögerte kurz, während ich versuchte, seine schnell hervorgestoßenen Worte zu erfassen und gleichzeitig die Fesseln stramm zu halten. Wir hatten uns noch nicht über die Bedingungen geeinigt, und ich durfte ihm noch nicht allzu viele Freiheiten lassen. Ich nickte langsam. „Normalerweise beschwöre ich nur bei Vollmond, ja.“
    Schnell sah er sich in der Kammer um. „Tessa Pazhel rufen mich früher machen Wächter.“
    Ich nickte erneut. Das war der Grund, warum ich genau diesen Dämon beschworen hatte. Laut Kehlirik hatte er all die verheerenden Wächter im Haus meiner Tante platziert.
    „Ich bin Kara Gillian, die Nichte von Tessa Pazhel. Ich habe dich gerufen, um mir zu Bedingungen zu dienen, die uns beiden zur Ehre gereichen werden.“
    Er bleckte seine Zähne und legte den Kopf schräg. Das kleine Biest sah wirklich bedrohlich aus – und war es ohne Frage auch –, aber ich wusste, dass die gefletschten Zähne bei ihm ein Lächeln bedeuteten. „Ja, ja, ja, du hast Angebote?“
    Ich nahm die Dose mit Café Du Monde hoch, die neben mir auf dem Boden stand, ohne die Fesseln auch nur einen Zentimeter zu lockern. Noch waren wir uns nicht einig, und selbst eine so kleine Kreatur wie diese konnte mir eine Menge Schaden zufügen. Und in diesem Jahr hatte ich weiß Gott schon genug von meinem Blut vergossen.
    Er gab ein leises Trällern von sich und hüpfte auf mich zu. „Welche Aufgabe du willst als Leistung?“
    Ich verkniff es mir einfach, verlegen zu werden. „Ich möchte, dass im ganzen Haus und unten in der Bibliothek wieder Wächter errichtet werden.“
    Er blinzelte, dann sah er sich um, als wäre er zum ersten Mal dort. Er stieß ein leises Schnalzen aus, das traurig klang. „Oh … ganze Arbeit weg. Schöne Arbeit weg. Wer hat weggemacht?“
    Ich verzog das Gesicht. „Ich … äh … habe einen Reyza beschworen, um die Wächter zu entfernen. Ich musste ins Haus und in die Bibliothek kommen, und Tessa Pazhel ist im Moment … äh … indisponiert.“
    Zu meiner Überraschung erhob sich der kleine Dämon auf seine hinteren vier Beine und warf sich in die Brust. „Ja, ja! Braucht Reyza, um meine Wächter entfernen!“ Er hüpfte auf und ab und trällerte. „Ja, ja, einverstanden. Mache Arbeit noch mal. Schöne Arbeit!“
    Herrgott, ich hatte völlig vergessen, wie nervtötend es war, sich von einem Faas vollquatschen zu lassen. Satzstrukturen waren ihnen nicht wirklich wichtig.
    „Einverstanden“, sagte ich und gab ihm mein Geschenk. Der Dämon stopfte die Dose in eine Tasche an seinem Gürtel, dann wartete er darauf, dass ich die Fesseln löste und die Schilde senkte.
    Das tat ich und zeigte auf die Tür, aber er hüpfte bereits in die richtige Richtung. „Ich denke, das Wichtigste ist, das Portal in der Bibliothek zu sichern“, sagte ich, während ich ihm die Stufen hinunter folgte.
    Er stieß einen entsetzten Schrei aus und fuhr zu mir herum. Beinahe hätte ich das Gleichgewicht verloren und wäre die Treppe hinuntergestürzt. Schnell packte ich das Geländer, während mich das

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