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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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bisschen zu lange aufrechterhalten worden.“ Er zuckte die Schultern. „Wissen Sie, Carol hatte den Ruf, ziemlich wahllos darin zu sein, mit wem sie herumgemacht hat. Ich denke, die meisten vom PD und das halbe Büro des Bezirksstaatsanwalts haben mit ihr geschlafen.“
    „Ich kann nicht glauben, dass ich von dem Tratsch überhaupt nichts mitbekommen habe“, sagte ich und musste lachen.
    „Es ist besser so, glauben Sie mir. Außerdem waren Sie in letzter Zeit ein bisschen mit anderen Dingen beschäftigt.“ Er warf mir einen Blick zu. „Wie geht es Ihrer Tante?“
    Meine Kehle fühlte sich an wie zugeschnürt. „Unverändert.“
    Er schenkte mir ein mitfühlendes Lächeln. Es ist erst … na, vielleicht sechs, sieben Wochen her? Sie hat kein Schädeltrauma, daher stehen die Chancen wirklich gut, dass sie wieder aufwacht.“
    Ich seufzte und musste erneut dem Impuls widerstehen, mir durchs Haar zu fahren. „Ja. Sicher.“ Ich wünschte, es wäre so einfach.
    „Der Doc hat recht“, sagte Carl plötzlich hinter mir und erschreckte mich zu Tode. „Sie wird das schon überstehen. Aber Sie sind viel zu erschöpft. Sie müssen mehr essen. Es steht Ihnen besser, wenn Sie ein paar Pfund mehr auf den Rippen haben.“ Er hielt mir eine Säge hin. „Wollen Sie mal einen Kopf aufsägen?“
    Ich stöhnte. „Nein. Und vielen Dank für die nahtlose Überleitung vom Essen zu aufgeschnittenen Köpfen.“
    Er zuckte die Achseln und setzte die Säge an, während ich in den Beobachtungsraum floh.
    Beinah hätte ich es nicht über mich gebracht, für Brians Obduktion wieder hineinzugehen. Selbst auf der anderen Seite der Wand konnte ich spüren, dass mit der Leiche etwas nicht stimmte. Ich hielt mich immer noch an der Hoffnung fest, dass ich mich irrte, sowohl bei Brian Roth als auch bei Davis Sharp, aber die gähnende Leere und die zerfledderten Reste der Essenz waren immer noch da.
    Ich zwang mich, in den Sektionsraum zurückzukehren, sobald Brians Leiche auf dem Tisch lag. Er sah sehr viel unschöner aus, hauptsächlich wegen des ganzen Bluts, das aus dem großen Loch in seinem Kopf in den Leichensack gelaufen war. Man hatte seinen Kopf in ein Laken gehüllt, um das Blut zu einem Teil aufzufangen, aber es sah immer noch sehr unerfreulich aus, als Carl den Sack öffnete.
    Der Doc zog Brians Lippen zurück und betrachtete aus schmalen Augen seine Zähne. „Der rechte vordere Schneidezahn fehlt. Sie haben recht, Kara.“
    Ich konnte mir ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen. „Okay, Doc“, sagte ich. „Hat er selbst abgedrückt, oder ist er ermordet worden?“
    „Ich habe nicht die geringste Ahnung“, erwiderte der Pathologe, griff nach einem Skalpell und begann, das Haar um die beiden Löcher im Schädel herum abzurasieren. „Aber ich hoffe, dass ich Ihnen darauf bald eine Antwort geben kann.“ Er musterte die Wunden, nahm Teile der Schädeldecke, die noch im Leichensack lagen, und versuchte, sie in den noch intakten Teil des Kopfes einzufügen. Er streckte die Hand aus, und Carl legte, ohne zu fragen, eine lange Plastiksonde hinein – ein untrügliches Zeichen dafür, wie lange die beiden schon zusammenarbeiteten.
    Der Doc schob die Sonde in das Loch an Brians rechter Schläfe und drückte sie vorsichtig weiter, bis sie auf der anderen Seite wieder zum Vorschein kam. Abgesehen von dem ekelhaften Anblick dieses Dings gab es keinen besseren Weg, um sich einen guten Eindruck davon zu verschaffen, welchen Verlauf die Kugel genommen hatte.
    Der Doc warf einen Blick auf die Sonde, dann zuckte er die Achseln und wandte sich mir zu. „Also der Schusswinkel stimmt …“ Er runzelte die Stirn, dann schüttelte er den Kopf. „Und er ist definitiv aus kurzer Distanz erschossen worden, obwohl ich keine Anzeichen dafür entdecken kann, dass die Waffe gegen seinen Kopf gedrückt worden ist.“
    „Was meinen Sie damit?“
    Er zeigte auf die rasierte Stelle am Kopf. „Da ist eine deutliche Schmauchspur, aber es gibt keine Verbrennungen oder Schwärzungen an den Wundrändern und …“, er zog die Kopfhaut zurück, um mir den darunter liegenden Schädel zu zeigen, „… bei einem aufgesetzten Schuss findet man eine sternförmige Eintrittswunde und Schwärzungen am Schädel selbst.“
    „Also … hat er sich nicht selbst umgebracht?“
    Der Doc zuckte nur verärgert die Schultern. „Das will ich nicht behaupten. Er könnte die Waffe ein paar Zentimeter weit weg gehalten haben.“
    „Sie sind keine besonders große

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