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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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viele schmutzige Geheimnisse.“
    Das Lächeln blieb jetzt einen Moment länger. „Ich weiß eine Menge Dinge über eine Menge Leute.“
    Ich fragte mich, was er wohl über mich wusste.
    Die Außentür schlug zu, und wir beide sahen auf, als Dr. Jonathan Lanza hereinkam. Er warf seine Schlüssel und sein Handy auf den Schreibtisch im vorderen Büro und kam dann in den Sektionsraum, wo er sich noch im Gehen Handschuhe und einen Kittel griff.
    „Morgen, Kara, Carl“, sagte der Doc und streifte sich die Schutzkleidung über, während er an den Tisch trat. Er betrachtete eins von Carols Handgelenken, dann schüttelte er den Kopf, während sein Blick über den Rest ihres Körpers wanderte. „Gott weiß, ich habe schon dämlichere Arten zu sterben gesehen, aber so möchte ich auch nicht abtreten.“ Noch einmal schüttelte er den Kopf. „Ich tendiere dazu zu behaupten, dass eine kleine erotische Spielerei schiefgelaufen ist. Die Schnürmarken sind nur sehr oberflächlich, und ich sehe keine Anzeichen eines Kampfes, obwohl ich erst mal einige toxikologische Tests machen werde, um sicherzugehen, dass sie nicht zuerst unter Drogen gesetzt worden ist. Fahrlässige Tötung vielleicht. Ich habe nicht darüber zu entscheiden, wie die Anklage lauten wird. Ich sage euch einfach nur, wie sie gestorben ist.“ Er stieß einen leisen Seufzer aus. „Wobei es egal ist, ob Brian das gewesen ist.“
    „Was das angeht, bin ich für alles offen“, erklärte ich.
    Der Doc nickte, dann glitt sein Blick zu mir, und er bemerkte, wie ich ausstaffiert war. „Ich sehe, Carl hat dafür gesorgt, dass Sie aushelfen. Wenn Sie so weitermachen, werbe ich Sie vielleicht beim PD ab.“
    Ich rümpfte die Nase. „Nein danke, Doc. Diese Leiche ist okay, aber wenn es eine ist, die schon seit einer Woche vor sich hingammelt, müsste ich Sie und Carl allein lassen.“
    Er lachte. „Ach, so ist das.“
    „Genau. So ist das.“
    Er grinste und griff nach seinem Klemmbrett, während er begann, die Leiche zu untersuchen.
    Carl griff nach einer Spritze und hielt sie mir hin. „Sie haben doch gesagt, Sie wollen helfen“, meinte er ruhig. „Könnten Sie schon mal die Flüssigkeit aus dem Glaskörper im Auge absaugen?“
    „Igitt! Auf keinen Fall.“ Ich schüttelte mich, während der Doc lachte, und selbst Carl musste grinsen. Um die Glaskörperflüssigkeit abzusaugen, musste man eine Nadel in den Augapfel stechen und die darin befindliche Flüssigkeit herausziehen. Bei meiner ersten Autopsie hatte Carl mir ausführlich gezeigt, wie man die Nadel dabei durch die Pupille sehen konnte. Ich konnte mit einer Menge Dinge umgehen, aber eine Nadel im Auge gab mir grundsätzlich den Rest.
    Carl seufzte leise und schüttelte den Kopf, dann stieß er die Nadel schnell und versiert durch die Seite in jeden einzelnen Augapfel, um die klare Flüssigkeit herauszuziehen. „Alles muss man selber machen“, neckte er mich.
    Wie hatte ich diesen Mann nur jemals für mürrisch und humorlos halten können?
    Er leerte die Flüssigkeit in ein Reagenzglas, dann ließ er die Spritze in einen speziellen Mülleimer fallen. Unterdessen legte der Doc sein Klemmbrett zur Seite und zog ein schwarzes Etui unter einem Schrank hervor. Er klappte es auf und nahm drei farbige Schutzbrillen heraus und ein Gerät, das wie eine komplizierte Taschenlampe aussah. Es war ein Laserlicht. „Machen Sie bitte das Licht aus, Kara.“
    Bereitwillig löschte ich das Licht und setzte eine der gelb gefärbten Brillen auf, während der Doc mit dem blauen Laser sorgfältig Carols Leiche absuchte.
    „Sehen Sie sich das an“, sagte der Doc, als sich das Hämatom an ihrem Hals in deutlichem Kontrast vom Rest ihrer Haut abhob. „Es ist vielleicht nicht viel zu erkennen, aber hier kann man sehen, wo das Halstuch eingeschnitten hat.“ Dann ließ er das Licht über ihren Oberkörper und ihre Schenkel gleiten. „Und da haben wir ja noch was.“ Mehrere Zahnabdrücke waren deutlich zu erkennen. „Nur ein paar Liebesbisse. Nicht zu fest und nicht zu tief.“
    Ich beugte mich weiter vor und runzelte beim Anblick der Abdrücke die Stirn. „Warten Sie“, sagte ich und deutete auf den Abdruck an ihrer rechten Brust. „Leuchten Sie doch da noch einmal hin.“
    Der Doc folgte meiner Bitte. „Sehen Sie etwas?“
    Mein Bauch zog sich vor Aufregung zusammen. „Würden Sie sagen, dass sich die Zähne, die diesen Abdruck hinterlassen haben, in einem guten Zustand befinden? Alle?“
    Er zuckte die Schultern.

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