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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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Vielleicht würde uns der Schirm mehr nützen, wenn ich ihn aufspannte. Dann könnte ich ihn als Schild benutzen, als sehr dünnen, wackeligen Schild. „Ich weiß auch nicht, ob es gefährlich ist. Aber es ist in jedem Fall etwas Arkanisches.“
    In dem Moment kam das Ding hinter dem Buch hervorgeschossen und direkt auf mich zu. Ich schrie auf und schlug mit dem Schirm danach, verfehlte es und hatte plötzlich das Gefühl, ich wäre wieder in der fünften Klasse und müsste Softball spielen. Ich war im Sport damals immer eine Niete gewesen und hatte mich in der Zwischenzeit nicht sonderlich verbessert. Aber dieses Mal konnte ich einen guten Blick auf die Kreatur erhaschen und erkannte blitzende Zähne und Flügel und einen winzigen menschenähnlichen Körper. Wie Tinker Bell auf Crack. Aber Tinker Bell hat niemals so scharfe Zähne gehabt und auch keinen Stachel, der ihr aus dem Arsch wächst.
    Ich hörte wieder das Zischen der Flügel und drückte auf den Knopf des Schirms, um die Automatik auszulösen. Er klappte gerade noch rechtzeitig auf, um das Wesen abprallen zu lassen. Es wurde weggeschleudert und stieß einen schrillen Schrei aus, der so hoch war, dass man ihn kaum hören konnte.
    „Heilige Scheiße!“, keuchte Jill.
    „Jill, bleib zurück“, warnte ich. „Ich habe keine Ahnung, was das ist oder wozu es fähig ist.“ Oder wie es überhaupt hier reingekommen ist.
    Sie knurrte irgendetwas, wich aber gehorsam zurück. Ich wechselte vollständig in die Andersicht, weil ich hoffte, erkennen zu können, wo der kleine Scheißer abgeblieben war. Es war jedoch sinnlos, und ich wechselte gleich wieder zurück. Wegen all der Bücher und Schriftrollen waberte so viel arkanische Energie durch den Raum, dass ich genauso gut ein Nachtsichtgerät bei helllichtem Tag hätte aufsetzen können.
    Ein kaum hörbares Surren warnte mich rechtzeitig, hinter dem Schirm in Deckung zu gehen, als sich das Ding wieder auf mich stürzte. Diesmal konnte ich den Stachel viel besser erkennen, der auf mich gerichtet war, aber ich hatte keine Chance, nach der Kreatur zu schlagen, sondern weitaus mehr damit zu tun, nicht gestochen zu werden. Ryan stieß einen Schrei aus, als er sich rückwärts hinaus auf den Flur rettete.
    Was immer das Ding war, ich konnte nicht zulassen, dass es das Haus verließ. Es war eindeutig arkanisch, aber ich wusste nicht, ob es aus dieser Sphäre stammte oder aus einer anderen. Aber es war ohne Zweifel gefährlich.
    „Ihr zwei bewacht die Tür!“, rief ich. „Lasst es nicht aus dem Raum.“
    „Womit denn bewachen?“, brüllte Ryan zurück. „Mit meinem Charme?“
    „Nein, ich will es jetzt noch nicht töten!“
    Jill tauchte im Türrahmen auf, in jeder Hand einen Regenschirm, die sie wie Samuraischwerter hielt. Einen reichte sie Ryan. „Hier, die hab ich im Flurschrank gefunden. Bei Kara hat es auch funktioniert.“
    Ryan steckte seine Waffe ins Holster und murmelte irgendetwas Vulgäres, während er nach dem Schirm griff. „Ja, klar. Gib mir den mit den roten Enten drauf.“
    Jill lächelte nur und ging in die Hocke, während sie den Schirm aufspannte. Er war orange und gelb mit einem Giraffenkopf darauf. „Kümmer du dich um den oberen Bereich, ich nehme den unteren.“
    Ryan öffnete seinen Schirm. „Was hast du vor, Kara?“
    „Ich muss das Ding einfangen!“
    „Verdammt!“, knurrte er. „Und ich nehme an, deswegen musst du mit ihm da drin bleiben?“
    Genau. Draußen im Flur hätte ich mich auch wohler gefühlt, aber das stand nicht zur Debatte. Schnell stieß ich einen Stapel Bücher vom Tisch und zuckte zusammen, als sie zu Boden polterten, und ich hörte, wie Papier riss. Ich schnappte mir einen Stift vom Boden und malte einen groben Kreis auf die hölzerne Tischplatte, während ich mich weiter mit dem Schirm schützte. Tessa würde ziemlich wütend über den Schaden an ihrem Tisch sein, aber das war mir völlig egal. Das würde ich später wieder in Ordnung bringen. Ich trat zurück und begann erneut, Energie zu sammeln, aber dieses Mal leitete ich sie in den Kreis. Ich wollte versuchen, die Kreatur in ihre eigene Sphäre zu entlassen, aber da ich nicht die geringste Ahnung hatte, um was es sich bei dem Ding handelte, und daher auch seinen Namen nicht kannte, würde das normale Entlassungsritual, das ich gewöhnlich bei Dämonen benutzte, nicht funktionieren. Stattdessen musste ich ein universelles Portal öffnen und versuchen, es klein genug zu halten, sodass die arkanische Kreatur

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