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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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mir immer, wenn ich jemals Kinder haben sollte, würde ich mir eine gedruckte Ausgabe besorgen, weil man in einer CD einfach nicht so schön blättern konnte.
    Auch in Tessas Bibliothek las ich wahllos in den einzelnen Bänden, wobei ich lauter faszinierende kleine Wissenshäppchen fand. Es war geradezu schmerzhaft, ein Buch zuzuklappen, wenn ich wusste, dass es nicht die Informationen beinhaltete, die ich brauchte, und ich schwor mir, irgendwann wieder zu ihm zurückzukehren, wenn mein Terminkalender es mir erlaubte. Leider halfen mir auch die nächsten Stunden, die ich in der Bibliothek verbrachte, nicht weiter. Auf meinem MP 3-Player hörte ich Reba McEntire, Taylor Swift, Kellie Pickler und Carrie Underwood. Ich fand eine Menge über Lebenskraft und Seelen, aber nichts Spezielles darüber, wie man eine Seele entfernte oder wieder an ihren Platz zurückbeförderte. Und da ich keine begründete Hoffnung hatte, dass ich Tessas Ordnung in der Bibliothek durchschauen würde – falls es überhaupt eine gab –, suchte ich in jedem Buch, das ich öffnete, nach allem, was auf meiner Frageliste stand. Das war nicht unbedingt ein besonders effizientes System. Ich fand nichts darüber, wer eine Seele aussaugen könnte, und nicht mehr als ein oder zwei einzelne Sätze über die Beziehung zwischen einem Beschwörer und einem Dämon. Nicht ein Wort fand ich darüber, was ein Kiraknikahl sein sollte.
    Zwischen zwei Liedern aus meinem MP 3-Player hörte ich plötzlich ein seltsames Geräusch, und ich zog mir die Ohrstöpsel heraus. Zu meinem Verdruss entdeckte ich, dass es mein Handy war, das vibrierend und klingelnd über den Eichentisch rutschte. Ich schaltete den MP 3-Player aus. Eine ungewohnte Nervosität zog mir die Brust zusammen, als ich Ryans Nummer auf dem Display entdeckte. Ich zögerte, und irgendwie hätte ich am liebsten die Mailbox rangehen lassen. Sei keine Idiotin , schimpfte ich mit mir, während ich das Gespräch annahm. Es wird schon nicht wehtun.
    „Hi, Ryan“, sagte ich so neutral wie möglich. Tu einfach so, als wäre nichts passiert. Alles ist normal. Verleugnung ist einfach wunderbar.
    „Kara, würdest du bitte die Haustür aufschließen und mich reinlassen?“ Er klang beleidigt. „Ich habe geklopft.“
    „Tut mir leid. Ich hatte die Musik so laut. Ich bin gleich da.“ Ich klappte mein Handy zu, stand auf und klopfte mir den Staub von der Hose. Dann erstarrte ich und sah hinunter auf das Buch, das offen vor mir auf dem Boden lag. Ich konnte mich nicht erinnern, das Buch aus dem Regal gezogen zu haben, und ich hob den Blick, weil ich mich fragte, ob es heruntergefallen war. Das war durchaus möglich, wenn man bedachte, wie willkürlich Tessa die Bücher in die Regale stopfte. Aber wie groß war die Chance, dass irgendein Buch mir vor die Füße fiel und ausgerechnet an der Stelle aufklappte?
    Eine Gänsehaut kroch mir über den Körper, während ich mich hinunterbeugte und das Buch aufhob. Auf der offenen Seite befand sich eine umfangreiche Abhandlung über Beschwörer, die mit Dämonen eine Allianz eingingen. Geradezu zärtlich hielt ich das Buch, während ich schnell die Seite überflog. Der Inhalt bezog sich nicht im Speziellen auf Allianzen mit Dämonenfürsten, aber doch auf etwas Ähnliches. Ryan würde ausrasten, wenn er das zu Gesicht bekäme.
    Ryan!
    Schnell legte ich einen Zettel in das Buch und schob es in meinen Rucksack, dann lief ich zur Tür und riss sie auf. Als Ryan mich sah, hellte sich seine besorgte Miene sofort auf.
    „Tut mir leid“, sagte ich. „Ich habe plötzlich etwas gefunden, wonach ich die ganze Zeit gesucht hatte, und wollte es nicht wieder aus den Augen verlieren. Komm rein.“
    Die Anspannung in seiner Miene fiel von ihm ab, als er die Stufen heraufkam, und ich begriff, dass er wahrscheinlich befürchtet hatte, ich würde nach den Ereignissen im Restaurant nie wieder ein Wort mit ihm sprechen. „Was hast du gesucht?“
    „Oh, da gibt es eine ganze Liste“, wich ich seiner Frage aus. „Aber Tessas Bibliothek zu durchsuchen ist ein ganz spezielles Abenteuer. Woher hast du gewusst, dass ich hier bin?“
    „Du warst weder bei dir zu Hause noch auf dem Revier, deswegen dachte ich mir, dass du hier bist.“
    Mein Wagen stand in der Garage, aber er hatte trotzdem gewusst, dass ich im Haus war. Als er angerufen hatte, hatte er nicht gefragt, wo ich sei, sondern nur gesagt, dass er geklopft habe. Er würde mir niemals etwas antun. Überraschenderweise war ich mir

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