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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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Gefühl, dass sie diese Begegnung mit der arkanischen Welt sehr genoss.
    „Lieg einfach still“, sagte Ryan für meinen Geschmack viel zu ruhig, während er mein T-Shirt hochschob. Aber er hätte mir das nicht zu sagen brauchen. Jede Bewegung tat viel zu weh, und der Schmerz breitete sich immer weiter aus.
    „Wie schlimm ist es?“, stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Schlimm genug“, entgegnete er ehrlich. Ich war ihm dankbar dafür, denn wenn er mir gesagt hätte, dass es nicht schlimm sei, hätte ich ihm nicht geglaubt.
    „Es wird nicht leicht werden, aber ich denke, das Schlimmste kriegen wir gleich hin“, fuhr er fort. Jill kam zurück in den Raum geschlittert und brachte alles mit, was Ryan verlangt hatte.
    Er nahm ihr das Messer aus der Hand. „Okay, Kara, das wird jetzt richtig wehtun.“
    Vielleicht war Ehrlichkeit in so einer Situation doch gar nicht so angebracht, denn er hatte recht. Ich hörte jemanden schreien, dann begriff ich, dass ich es selbst war. Mir wurde schwarz vor Augen, und kurz kämpfte ich dagegen an, bis ich beschloss, dass es im Moment vielleicht eine gute Idee war, einfach ohnmächtig zu werden. Also tat ich es.

 
    19
    Als ich aufwachte, war der Schmerz in meinem Rücken immer noch genauso stark wie vorher, zumindest glaubte ich das zunächst. Aber nach ein paar vorsichtigen Atemzügen musste ich zugeben, dass er lange nicht mehr so unerträglich war wie zu dem Zeitpunkt, als ich das Bewusstsein verloren hatte. Jetzt tat es einfach nur noch verdammt weh.
    Ich lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Bett meiner Tante, und ein Faden ihrer Tagesdecke kitzelte meine Nase. Ich rutschte ein Stück zur Seite und verzog das Gesicht bei dem dumpfen Schmerz, der sofort durch meinen Körper schoss. Ein Stuhl schabte über den Boden, dann hockte sich Ryan neben mich. Hinter ihm sah ich Zack an der Wand lehnen, die Arme vor der Brust verschränkt, die Stirn gerunzelt.
    „Wie fühlst du dich?“, erkundigte sich Ryan sanft.
    „Als hätte mir jemand einen Eispickel in den Rücken gerammt. Ansonsten wunderbar.“ Vorsichtig bewegte ich mich und war erleichtert, als ich mich auf die Seite rollen konnte, ohne dass mich der Schmerz überwältigte. Behutsam tastete ich meinen Rücken ab und entdeckte ein Stück Mull und ein paar Pflasterstreifen. Außerdem hing der Geruch von Knoblauch in der Luft, weswegen ich vermutete, dass er irgendwie bei der Behandlung der Wunde zum Einsatz gekommen war. Obwohl ich keine Ahnung hatte, woher sie ihn hatten – sicherlich nicht aus Tessas Küche. Alles, was verderblich war, hatte ich schon vor einer ganzen Weile entsorgt.
    „Okay, also was war das für ein Ding?“ Ich sah ihn aus schmalen Augen an. „Du hast jedenfalls gewusst, wie du damit umgehen musst.“
    Ryan warf Zack einen Blick zu, und ein Schatten glitt über sein Gesicht. Mit einer Hand rieb er sich über die Augen, als wollte er die besorgte Miene wegwischen. „Es … es ist wie in einem Traum“, sagte Ryan und wandte sich mir wieder zu. „Ich meine, ich sitze hier und zermartere mir das Hirn und weiß – ich weiß es einfach –, dass mir noch nie in meinem Leben etwas Ähnliches begegnet ist.“ Seine Augen waren dunkel, grün und golden wie ein Wald an einem Sommertag. Im Licht, das durchs Fenster fiel, wirkte sein Gesicht wie das einer grob gemeißelten Statue mit Murmeln als Augen. Dann seufzte er und schüttelte den Kopf, und das Bild war auch schon verschwunden. „Ich habe einfach getan, was ich für richtig gehalten habe, und dann Zack angerufen. Er wusste, wie wir den Stich behandeln mussten, und hat ein paar Sachen mitgebracht.“ Zack nickte kurz.
    „Und woher wusstest du das?“, wollte ich wissen und sah Zack herausfordernd an.
    „Ich hatte mal vor mehreren Jahren bei einem Fall mit einer ähnlichen Sache zu tun“, erwiderte er. Sein Gesichtsausdruck war freundlich, aber ich hatte das unbestimmte Gefühl, dass er sich von allein nicht weiter darüber auslassen würde.
    Ich schwieg fast eine volle Minute, dann richtete ich mich vorsichtig auf. Mein Rücken pochte, aber der Schmerz erreichte langsam ein erträgliches Level. „Wie lange bin ich ohnmächtig gewesen?“
    „Zwei Tage.“
    „Was?“ Entsetzt richtete ich mich auf, wodurch mir gleich wieder der Schmerz durch den Rücken schoss. Ich stöhnte, als Ryan lächelte.
    „War nur ein Scherz“, meinte er, und seine Augen glitzerten amüsiert. „Zwei Stunden.“
    Ich stöhnte erneut. Zwei Stunden

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