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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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hindurchgesaugt werden und dorthin zurückkehren würde, wo immer sie hergekommen war, ohne dass irgendetwas anderes mitgerissen wurde.
    Es gab nur zwei Dinge, die dem im Weg stehen konnten. Erstens: Wenn das Ding tatsächlich ein Bewohner dieser Sphäre war, würde mir die ganze arkanische Energie für das Portal überhaupt nichts nützen. Zweitens: Wenn das Ding von jemand anders beschworen worden und irgendwie an diese Sphäre gebunden war, würde ich ein sehr viel komplexeres Entlassungsritual durchführen müssen.
    Während ich mein Miniportal öffnete und mich bemühte, die arkanische Energie unter Kontrolle zu halten, versuchte ich zugleich das Regal zu fixieren, wo ich die Kreatur zuletzt gesehen hatte. Bisher hatte ich noch nie versucht, ein Portal in einer bestimmten Größe zu öffnen, daher beruhte alles, was ich tat, auf angelesener Theorie. Es war auch nicht besonders hilfreich, dass es verdammt schwierig war, am helllichten Tag und bei abnehmendem Mond mit arkanischer Energie zu hantieren. Aber ich brauchte nicht viel für das, was ich vorhatte.
    Plötzlich schoss ein stechender Schmerz durch meinen Rücken, und meine Kontrolle über das sich bildende Portal kam gewaltig ins Schwanken, als mich eine unglaubliche Erschöpfung überfiel. Ich sank in die Knie und griff an meinen Rücken, während ich mental das Portal festhielt. Meine Finger auf meinem Rücken schlossen sich um etwas, das in alarmierender Weise zappelte und pures Entsetzen in mir auslöste. Es gibt noch eine dritte Möglichkeit, warum das hier schiefgehen kann: Es gibt mehr als nur eine Kreatur!
    Ich hielt weiter das Portal fest, das sich zu einem wenige Zentimeter breiten, gleißend hellen Schlitz im Universum geöffnet hatte. Ich schleuderte das zappelnde Ding in meiner Hand auf das Portal zu und sah mit grimmiger Freude, wie es mit einem scharfen Plopp hineingesogen wurde, wie eine Küchenschabe in den Staubsauger. Ich hörte, wie Ryan Jill irgendetwas zurief, konnte mich aber nicht darauf konzentrieren. Der Schmerz war noch stärker geworden, und die seltsame Erschöpfung, die sich in mir ausbreitete, hatte einen Punkt erreicht, an dem ich all meine Kraft brauchte, um das Portal aufrechtzuerhalten. Ich hörte ein hohes Jaulen aus dem Regal, das ich beobachtet hatte, und dann schoss die andere Kreatur hinter einem Buch hervor. Sie sprang an den schweren Kronleuchter, umklammerte mit ihren Klauen einen der daran hängenden Kristalle und widersetzte sich so dem Sog des Portals, während sie in meine Richtung die Zähne fletschte. Ich wusste, ich brauchte dem Vieh nur einen Schlag zu versetzen, und der Strudel würde es einsaugen. Doch der Schmerz in meinem Rücken hatte Ausmaße angenommen, die mir den Atem raubten, und allein der Gedanke daran, aufzustehen trieb mir die Tränen in die Augen.
    „Komm her, du kleiner Scheißer!“, hörte ich Jill rufen. Aus zusammengekniffenen Augen beobachtete ich, wie sie in den Raum stürmte, mit einem Müllbeutel in der einen und einer Kuchenzange in der anderen Hand. Sie hatte die Zähne gebleckt, als sie das Wesen mit der Zange ergriff und mitsamt dem Kristall vom Kronleuchter herunterriss. Dann stopfte sie alles in den Beutel.
    „Und was jetzt?“, rief sie, um das seltsame Jaulen des Strudels zu übertönen.
    „Ins Portal“, riefen Ryan und ich wie aus einem Mund. Oder besser gesagt, Ryan rief, und ich keuchte. Jill holte aus und warf den Beutel mit einer geübten Bewegung, die jeden Softballspieler stolz gemacht hätte, direkt in den Schlitz. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich panische Angst, dass es vielleicht zu groß sein würde – mit dem Beutel und der Kuchenzange –, doch dann drehte es sich und verschwand.
    „Kara, schließ das Portal!“
    Ich erzitterte, dann riss ich die arkanische Energie aus dem Kreis heraus und schickte sie in den Fußboden und weiter in die Erde. Die plötzliche Stille wirkte geradezu ohrenbetäubend und wurde nur von unseren keuchenden Atemzügen unterbrochen.
    Ich versuchte aufzustehen und gab ein Wimmern von mir. Ryan riss den Kopf herum und sah mich an. „Ach du Scheiße.“
    Der Schmerz in meinem Rücken war inzwischen unerträglich. Er packte mich und drückte mich mit dem Gesicht nach unten auf den Boden, ohne meinen atemlosen Aufschrei zu beachten.
    „Jill, hol heißes Wasser, ein Messer und Streichhölzer oder ein Feuerzeug“, befahl Ryan. „Und Salz, wenn du welches finden kannst.“
    Jill stürmte wieder in die Küche. Ich hatte das

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