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Vom Daemon verweht

Vom Daemon verweht

Titel: Vom Daemon verweht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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Zeichnungen von den Qualen der
Verdammten kamen zum Vorschein.
    »Ich habe heute Morgen lange mit Padre Corletti gesprochen. Er hat das hier
in der Bibliothek des Vatikans gefunden. Sein Assistent hat die Sachen eingescannt
und mir dann gemailt.«
    Ich warf Eddie einen spöttischen Blick zu, den er natürlich ignorierte.
    Neugierig sah ich mir die Unterlagen an. Ich hatte keine Ahnung, was sie
bedeuteten. Den anderen ging es ähnlich. Father Ben erklärte uns kurz das
Wichtigste.
    »Es geht um die zwei gefangenen Tartaros-Dämonen«, fing er an. »Und um zwei
Dämonen auf der Erde, die im Dienst der Gefangenen stehen. Außerdem um zwei
Menschen, die den Mächten des Bösen behilflich sein sollen.«
    »Und wie soll diese Hilfe aussehen?«, wollte Eddie wissen.
    »Das wissen wir noch nicht. Aber es handelt sich wohl um ein Ritual, das
stattfinden wird, wenn die Sonne am höchsten steht. Dabei sollen die beiden Menschen
in den Tartaros gerissen werden, um den Platz der gefangenen Dämonen einzunehmen und
so auf immer den ewigen Qualen der Unterwelt ausgesetzt zu sein.«
    »Irgendjemand hat also wahrscheinlich den Hausmeister umgebracht, damit ein
Dämon aus ihm wird«, sagte ich und stand auf, um einen kurzen Blick ins Wohnzimmer
zu werfen. Es kam mir so vor, als ob ich etwas gehört hätte. »Habt ihr das auch
gehört?«
    »Was gehört?«, fragte Laura.
    »Vielleicht habe ich es mir auch nur eingebildet. Aber irgendetwas schien
zu rascheln oder so.«
    »Zu rascheln«, wiederholte Eddie. »War wohl mal wieder die verdammte
Katze.«
    Tatsächlich lag Kabit in einer Ecke des Wohnzimmers. Sein Schwanz schlug
unruhig hin und her, und der Vorhang neben ihm bewegte sich durch die Berührung.
»Wahrscheinlich hast du recht, Eddie.«
    Ich kehrte an den Tisch zurück. »Könnte es also sein, dass ein Mensch den
Hausmeister absichtlich umgebracht hat, damit zwei Dämonen zur Verfügung
stehen?«
    »Ich denke schon«, erwiderte Father Ben.
    »Ehe er starb, schimpfte der Hausmeister über irgendwelche Kids. Er schien
wirklich sauer zu sein. Vielleicht waren ein paar von ihnen ja in seinen Keller
geschlichen, und er hat sie dort erwischt.«
    »Ja, vielleicht haben sie dort auch mit den Dämonen kommuniziert«, fügte
Father Ben hinzu. »Das halte ich sogar für wahrscheinlich. Sie haben das Buch
gefunden, darin gelesen und so erfahren, was sie tun mussten.«
    Allein der Gedanke verursachte mir Übelkeit.
    »Jedenfalls ist der Hausmeister jetzt ein toter Dämon«, erklärte Eddie
lakonisch. »Der zählt also nicht mehr. Und Cool ist nur ein Dämon.«
    »Aber Creasley der andere«, fügte ich hinzu.
    »Meiner Meinung nach sollten wir uns auf die menschlichen Helfer
konzentrieren«, meinte Father Ben. »Sie sind der Schlüssel für das Ritual. Wenn wir
sie finden und aufhalten können, gelingt es uns vielleicht, Asmodis’ Plan zu
durchkreuzen.«
    »Ich glaube, wir haben sie bereits«, erklärte ich. Dann erzählte ich, was
Allie mir über die Mannschaftskapitäne des Surfclubs und ihre Ringe erzählt
hatte.
    »Ich verstehe nicht, wieso diese Kids so etwas tun«, meinte Laura. »Ich
meine – warum wollen sie in der Hölle landen?«
    »Dämonen sind geschickte Lügner. Schon vergessen?«, gab ich zu
bedenken.
    Father Ben nickte. »Vielleicht haben die Tartaros-Dämonen das Buch benutzt,
um den Jungen Geld, Macht und Unsterblichkeit zu versprechen. Wer weiß? Was auch
immer es gewesen sein mag – jedenfalls haben sie es geschluckt.«
    »Und sie waren sogar vielleicht bereit, dafür zu töten«, sagte ich
schaudernd. Wenn ich nur daran dachte, dass sich meine eigene Tochter in so jemanden
verliebt hatte! Nicht zum ersten Mal wünschte ich mir, dass ich Allie mit einer Art
Kraftfeld umgeben und so für immer vor allem Bösen schützen könnte.
    Laura sah noch immer verwirrt aus. »Aber wie passt das Buch da hinein?
Wurde es nur dazu benutzt, die Jungs anzulocken?«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Father Ben. »Das Buch ist auch für das
Ritual notwendig. Die gefangenen Dämonen werden sich durch die Seiten des Buches
hindurch in unsere Welt flüchten.«
    »Das ist ja zumindest beruhigend«, meinte ich. »Schließlich haben wir das
Buch. Weit würden sie nicht kommen, wenn sie den Tartaros verlassen.«
    »Es gibt noch andere Dinge, die genau passen müssen«, fuhr Father Ben fort.
»Zu dem Ritual gehört zum Beispiel auch die Wiedergabe eines geometrischen Symbols.«
Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare, die dadurch noch weiter

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