Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vom Daemon verweht

Vom Daemon verweht

Titel: Vom Daemon verweht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
Vom Netzwerk:
wischte (außerdem von seinem Gesicht, seinen Beinen und dem oberen Rand seiner Ohren).
    »Nichts«, erwiderte Stuart. Er begann das Geschirr zusammenzusetzen, und ich merkte deutlich, dass ihn erneut sein schlechtes Gewissen quälte.
    »Aha«, sagte ich.
    »Ich dachte mir nur, dass wir vielleicht mit zwei Wagen in die Kirche fahren könnten.«
    »Mit zwei«, wiederholte ich kühl. »Und wieso sollten wir das tun?«
    »Kate…«
    Ich hob beide Hände, um ihm zu bedeuten, dass ich meinen Widerstand aufgab. »Schon verstanden. Du musst mal wieder ins Büro. Alles klar.«
    Er trat von hinten an mich heran und legte seine Arme um meine Hüften. »Heute Abend ist die Party im Museum. Ich muss nur noch einige Anrufe machen und mich um ein paar Dinge kümmern. Um sieben bin ich zu Hause. Versprochen.«
    »Du meinst, du bist rechtzeitig zu Hause, damit wir zu dieser Benefizveranstaltung können.« Am liebsten hätte ich mich geweigert. Außerdem musste ich mir immer noch ein Kleid für diese verdammte Party besorgen.
    »Liebling – «
    »Ich weiß, ich weiß. Ist schon in Ordnung.«
    Er sah mich fragend an. »Bist du dir sicher?«
    »Ja, bin ich.« Ich war zwar nicht begeistert, aber ich hatte selbst einige Dinge zu erledigen. »Allerdings solltest du nicht überrascht sein, wenn wir dann eine neue Couch haben, die du nicht mit ausgesucht hast.«
    »Würde mir wahrscheinlich ganz recht geschehen.«
    »Wahrscheinlich«, stimmte ich zu.
    Zwanzig Minuten später waren wir alle so weit. Wir stiegen in unsere Autos. Allie und ich fuhren mit dem Minivan und Stuart und Timmy mit dem Infinity. Ich sollte zwar nach der Kirche wieder beide Kinder haben, doch zumindest für einen kleinen Teil des Vormittags konnte ich Nachrichten hören, anstatt mich von Radio Disney berieseln zu lassen.
    Nach der Messe hoffte ich, kurz mit Father Ben zu sprechen, doch er war gar nicht da. Der Bischof hielt diesmal die Messe, was er am Sonntag oft tat, aber normalerweise nahm auch Father Ben daran teil. Heute jedoch war er nirgends zu entdecken.
    Die Messe endete um zwölf Uhr. Danach verließen wir die Kirche, um einige Worte mit dem Bischof zu wechseln. Schließlich gab Stuart mir und den Kindern einen Kuss, verabschiedete sich und verschwand mit dem Versprechen, Punkt sieben zu Hause zu sein. Diesmal war es mir zur Abwechslung einmal egal, ob er sich verspäten würde. Ich wäre sowieso viel lieber in meiner Jeans zu Hause geblieben, hätte Toast mit Erdnussbutter gegessen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen, anstatt zu dieser Benefizveranstaltung zu gehen, wo ich von den Gästen ebenso eingehend gemustert werden würde wie Stuart.
    Leider war ich mir jedoch sicher, dass er rechtzeitig zu Hause sein würde.
    Sobald Stuart gefahren war, brachte ich Timmy zum Spielplatz vor der Kirche und bat Allie, auf ihn aufzupassen, während ich Delores suchte. »Father Ben?«, erwiderte sie, als ich sie nach ihm fragte. »Er ist gestern Abend nach Los Angeles gefahren. Er meinte, dass er dort irgendwelche Nachforschungen in den Archiven anstellen will.«
    »Hat er gesagt, wonach er genau sucht?«
    »Nein, kein einziges Wort.«
    »Verstehe. Danke.«
    Ich unterdrückte das Bedürfnis, den Priester auf dem Handy anzurufen, und kehrte zu meinen Kindern zurück. Er würde mich bestimmt wissen lassen, wenn er etwas herausgefunden hatte. In der Zwischenzeit hatte ich sowieso alle Hände voll zu tun, um wieder Ordnung in unser Haus zu bringen.
    Es überraschte mich keineswegs, dass Allie nichts gegen meinen Plan einzuwenden hatte, einige Stunden im Einkaufszentrum zu verbringen. Als ich ihr dann auch noch anbot, ihr etwas von GAP zu kaufen, wenn sie auf ihren Bruder aufpasste und währenddessen ein paar Weihnachtseinkäufe tätigte, war sie vollends begeistert. Auf diese Weise konnte ich ungestört allein losziehen.
    Zuerst ging ich in ein Möbelgeschäft, wo ich jedoch nur Sofas fand, die so teuer waren, dass ich die Ausgabe vor Stuart niemals hätte rechtfertigen können – ganz egal, wie gemütlich sie auch sein mochten. Außerdem wusste ich, dass unser Sofa die nächsten zwei Jahre unter einer Tagesdecke ausharren musste, wenn ich es irgendwie sauber halten wollte. Ich versuchte ein Geschäft zu finden, das für die Gruppe Mittleres-Einkommen-mit-Kleinkind passende Angebote führte, doch schon bald wurde mir klar, dass die großen Möbelhäuser außerhalb des Einkaufszentrums im Gewerbegebiet lagen.
    Das war ungünstig, denn jetzt war ich im

Weitere Kostenlose Bücher