Vom Ego zum Selbst: Grundlinien eines spirituellen Menschenbildes
Stellen Sie sich einige Augenblicke in den Bereich Ego-Aspekte und registrieren Sie einfach, was dort geschieht.
3. Allmählich lösen Sie sich von Ihrem Platz und stellen sich vor, wie Sie die einzelnen Ego-Aspekte abschütteln und langsam in die egofreie Zone gehen.
4. Wenn Sie in dem anderen Bereich angelangt sind, registrieren Sie einfach wieder, was sich jetzt in Ihrem Inneren ändert.
5. Lassen Sie eine Fantasie entstehen, wie Sie sich im Alltag, unbelastet vom Ego, anders verhalten würden.
6. Dann schreiben Sie auch wieder Ihre Erfahrungen auf.
Bei dieser zweiten Übung lesen Sie bitte zunächst die einzelnen Schritte vollständig durch:
1. Legen Sie sich bitte auf eine bequeme Unterlage und entspannen Sie sich. Wenn Sie dann bewusst etwas tiefer atmen, können Sie eine Hand auf das Herz und eine Hand auf den Bauch legen. Dann lassen Sie alles los, was innerlich abläuft: Spannungen, Gedanken, Empfindungen oder Bilder – bis der Bewusstseinsraum leer und weit ist.
2. Lassen Sie ganz allmählich ein Bild von sich vor Ihrem geistigen Auge entstehen. Sie sehen sich in Umrissen, so, wie Sie heute sind: mit dem Aussehen, all den Eigenschaften, Fähigkeiten, Lebensstimmungen, Stärken, Schwächen oder Eigenheiten. Auch die Spuren, die das Leben hinterlassen hat, können Sie in dem Bild erkennen. Lebensgeschichtliche Erfahrungen, Krisen, Krankheiten, aber auch positive Erlebnisse. Wenn Sie dabei Spannungen oder intensive Gefühlsbewegungen wahrnehmen, registrieren Sie sie einfach und lassen Sie sie zu.
3. Nun stellen Sie sich vor, wie die Ihnen bewussten Ego-Aspekte in den Vordergrund treten. Dazu können Sie sich Verhaltensmuster, Szenen oder Situationen vergegenwärtigen, in denen das Ego die Hauptrolle spielte.
Genau dieser Person, die so agiert, werfen Sie einen liebevollen Blick zu, nähern sich ihr zuvorkommend an und nehmen sie im Geiste herzlich in den Arm. Von Mitgefühl und Liebe umströmt, kann ich sagen: »Manchmal erliege ich dem Ego, so bin ich auch.« Ich kann mich annehmen, so, wie ich geworden bin.
4. Im nächsten Schritt atmen Sie wieder bewusst etwas tiefer und lassen alles wieder los, was gerade an Bildern, Eindrücken, Gefühlen und Gedanken sichtbar geworden ist, bis nur noch der Atem wahrnehmbar ist. Dann summen Sie leise ein Amen, Om oder einen anderen angenehmen Ton vor sich hin.
5. Bei aufkommender Unruhe konzentrieren Sie sich einfach weiter auf den Atem, um mit jedem Ausatmen ganz bewusst loszulassen und immer zum Mantra zurückzukehren. In diesem Prozess legen Sie Ihre Prägungen, Ego-Anteile und Eigenschaften einfach zur Seite, bis nur noch der Atem fließt, Frieden und Ruhe sich ausbreiten. Es strömt, fließt und atmet. Möglicherweise klingen auch noch die Vibrationen des Lautes nach. Es ist nichts zu tun, nichts zu denken oder zu handeln. Sie nehmen Ihr Wesen, frei von allem, einfach nur wahr. Erlauben Sie sich, in diesem Zustand zu verweilen.
6. Sie kommen wieder mit Ihrer Aufmerksamkeit in den Raum zurück und lassen diesen Zustand der Offenheit und Unbeschwertheit in sich nachschwingen. Wenn Sie möchten, können Sie wieder Ihre Erfahrungen notieren.
Vorurteilsfrei wahrnehmen
Wie schon erwähnt, sehen oder bewerten wir andere Personen und Situationen immer durch die subjektive Brille, durch die automatisch wirksamen Wahrnehmungsschemata, die mehr oder weniger unseren Blick verzerren. Emotional spüren wir mitunter Anziehung oder Abstoßung, auch ein Wirkfaktor unserer Wahrnehmung. Dazu kommen Vorurteile, Erwartungen und Einstellungen, Kernelemente des Ego. Aus diesem Kreislauf fortwährender Konstruktionen müssen wir zwischenzeitlich heraustreten, um nicht Personen und Situationen entsprechend unseren Vorstellungen zu manipulieren.
1. Dazu kann eine kurze Übung dienen, die jederzeit im Alltag praktiziert werden kann. Wenn wir zunächst das Bild so, wie es sich im Augenblick einstellt, registrieren, können wir uns danach bewusst von allem enthalten, was wir über die Situation oder die Person kennen. Einfach wieder mit dem Ausatmen alle Urteile, Erfahrungen und Bewertungen loslassen.
2. In den dann weitgehend entleerten Bewusstseinsraum lassen wir erneut die Person oder Situation, transparent und frei von allen Urteilen, eintreten, um sie von ihrem Wesen her zu erfassen. Das löst unangenehme Gefühle, erweitert den Blickwinkel und regt die Intuition an.
Transzendiertes Ich
Um aus dem Zentrum des Bewusstseins agieren zu können, bemächtigt
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