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Vom Geist der Dorsai

Vom Geist der Dorsai

Titel: Vom Geist der Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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verstanden.
    „Ein Begrüßungskomitee?“ fragte er. „Üben Sie eine solche Funktion aus?“
    „Nicht ganz“, gab ich zurück. „Wir sind hierhergekommen, um Ihnen das Angebot zu machen, Ihre Männer in die Stadt Blauvain gehen zu lassen, damit sie dort ein wenig Zerstreuung finden und sich entspannen können. Jetzt, da Sie die Invasionssoldaten von den Quäkerwelten festgesetzt, entwaffnet und alle Vorbereitungen für ihren Heimtransport getroffen haben … was ist daran so lustig?“
    „Nur einfach die Tatsache“, antwortete Charley ap Morgan, „daß wir uns selbst gerade auf den Weg nach Blauvain machen wollten, um Sie zu sprechen. Wir haben vor wenigen Augenblicken einen Rundspruch empfangen, nach dem Sie und andere hohe Planetenrepräsentanten von Santa Maria heute abend in Blauvain ein Überraschungsdiner zur Feier des Sieges geben, speziell zu Ehren von Ian und Kensie und ihren Stabsoffizieren.“
    „Teufel auch!“ sagte ich.
    „Hat man Ihnen das nicht erzählt?“ fragte Kensie.
    „Nicht ein verdammtes Wort davon“, gab ich zurück.
    Das war typisch für die unbeholfene Diplomatie der sogenannten Bürgerschaftsregierung, die wir hier auf unserer kleinen Welt Santa Maria hatten. Hier war ich, Polizeidirektor von Blauvain – unserer Hauptstadt –, und dort Pel, befehlshabender General unserer Planetenmiliz, die zusammen mit dem Expeditionskorps, das uns die Exoten geschickt hatten, in den Kampf gezogen waren, um uns dabei zu helfen, die Invasion der puritanischen Fanatiker von den Quäkerwelten zurückzuschlagen. Und niemand hatte daran gedacht, uns beide über das geplante Festessen für die beiden Kommandeure dieses Expeditionskorps zu unterrichten.
    „Dann fahren Sie nun in die Stadt?“ erkundigte sich Pel bei Kensie. Der nickte. „Dann muß ich meinem Hauptquartier Bescheid geben“, erklärte Sinjin.
    Und ging hinaus. Kensie lachte.
    „Nun“, sagte er, „das gibt uns die Möglichkeit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Wir fahren mit Ihnen zusammen zurück und unterhalten uns unterwegs. Würden für Blauvain irgendwelche Probleme entstehen, wenn unsere Männer dort ein paar Tage Urlaub machten?“
    „Das nicht“, sagte ich. „Aber auch wenn die von den Quäkern ausgehende Gefahr nun beseitigt ist … die Blaue Front ist noch immer unter uns – in Form einer ganzen Anzahl politischer Verbrecher und Terroristen, die nichts anderes im Sinn haben, als unsere gegenwärtige Regierung zu stürzen. Sie haben das Spiel verloren, das sie begannen, als sie die Truppen der Quäker hierher einluden. Aber sie könnten nun jene Schwierigkeiten zu ihrem Vorteil nutzen, die sich vielleicht aufgrund der Anwesenheit Ihrer Soldaten ergeben, wenn sie auf sich allein gestellt in der Stadt sind.“
    „Zu solchen Schwierigkeiten sollte es eigentlich nicht kommen.“ Kensie griff nach einem dekorierten, aus schwarzem Leder bestehenden Waffengürtel und schnürte ihn um die Taille der weißen Paradeuniform, die er bereits trug. „Aber wir können das noch eingehender besprechen, wenn Sie möchten. – Sie täten besser daran, sich jetzt ebenfalls fertigzumachen, Charley.“
    „Bin schon dabei“, sagte Charley ap Morgan und ging hinaus.
    Und so fuhren Pel und ich eine Viertelstunde später jenen Weg zurück, auf dem wir kurz zuvor gekommen waren, begleitet diesmal von drei Passagieren. Ich saß wieder an den Kontrollen des Polizeiwagens und lenkte ihn auf seinen Luftkissen über das üppige Gras unseres Santa-Maria-Sommers auf Blauvain zu. Kensie hatte neben mir Platz genommen, und an seiner Seite kam ich mir klein vor – obwohl ich als ein hochgewachsener Mann unter den Bürgern hier auf Santa Maria gelte. Neben Kensie muß ich vergleichsweise wie ein fünfzehnjähriger Junge gewirkt haben. Und auch Pel im Fond wirkte klein zwischen Charley und einem Senior-Kommandeur von Dorsai namens Chu Van Moy – einem massigen, dunkelhäutigen Mongolen – wenn Ihnen diese Bezeichnung etwas sagt –, der vom Südkontinent Dorsais stammte.
    „… kein großes Problem“, sagte Kensie gerade, als wir die weiten Grasflächen hinter uns ließen und nun über den glasigen Belag der Straße schwebten, die zur Stadt führte – jener Straße insbesondere, die in einem weiten Bogen an den hohen Verwaltungsgebäuden des Industriezentrums Blauvain-West vorbeiführte, das nun noch einen knappen halben Kilometer entfernt war. „Wir teilen die Männer in kleine Gruppen auf, wenn Sie möchten. Aber es sollte

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