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Vom Himmel hoch

Vom Himmel hoch

Titel: Vom Himmel hoch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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Banzer davon in Kenntnis gesetzt. Es war zu einer kleinen
Auseinandersetzung gekommen. Dabei hatte Schönborn einen triftigen Grund
gehabt. Er litt gestern unter fürchterlichen Kopfschmerzen und sei auf direktem
Weg in das karge Appartement gefahren, welches er hier bewohnte.
    Er hatte dort eine Kopfschmerztablette genommen,
später eine zum Schlafen und habe Abend und Nacht allein verbracht.
    Carsten Fröhlich war kurz im Supermarkt in der
Osterstraße gewesen, dann im Anschluss in die Stadt gegangen, um den Abend
»unter anderen Menschen« zu verbringen, wie er laut in die Runde gab.
    Auf Mommsens Befragen hatte er den Namen einer Kneipe
genannt. Dort hatte er eine Kleinigkeit gegessen und anschließend mit anderen
Gästen am Tresen große und kleine Probleme gewälzt und gelöst. »Sicher«, hatte
er ergänzt, »man kennt mich dort. Es ist überhaupt kein Problem, wenn Sie sich
vergewissern möchten, dass meine Angaben richtig sind.«
    »Wann sind Sie heimgegangen?«, hatte Mommsen wissen
wollen.
    Theatralisch hatte Fröhlich beide Hände gehoben und
bekundet: »Keine Ahnung!«
    Der alte Seifert war nach Dienstschluss in seine
Wohnung zurückgekehrt.
    Dort hatte er den Rest des Abends damit zugebracht, an
seinem Computer herumzuschrauben. Während der ganzen Zeit habe er weder Besuch
empfangen noch telefoniert.
    Volker Schwarz hatte Mommsen im Büro nicht
angetroffen. Seinen Kollegen, so berichteten diese, hatte er aber erzählt, er
wäre den ganzen Abend allein in seiner Wohnung gewesen und hätte gelesen.
    Doris Landwehr hatte sich auf den Abend gefreut. Eine
seit langem bestellte CD war
eingetroffen. Als Musikliebhaberin hatte sie diese natürlich gehört. Und dabei
war es nicht geblieben. Sie hatte weitere Titel aufgelegt und dabei Entspannung
gefunden.
    Zeugen konnte sie nicht benennen. Aber vielleicht könne
ihr Nachbar in der darüberliegenden Wohnung indirekt ihre Anwesenheit
bestätigen. »Der ist von Beruf Taxifahrer und kommt häufig mitten in der Nacht
heim. Dann lässt er die Badewanne ein, und bei der Hellhörigkeit in unserem
Haus werde ich meistens davon wach. Gestern hat er während des Gewitters
gebadet.«
    Die junge Ellen Heckert gab an, den ganzen Abend und
die Nacht daheim verbracht zu haben. Gemeinsam mit ihrem Freund. Diese
Erklärung brachte ihr ein hämisches, gackerndes Lachen Carsten Fröhlichs ein,
der sich erst nach Mommsens unfreundlichem Blick wieder scheinheilig den
Unterlagen auf seinem Schreibtisch widmete.
    Die Augen der jungen Frau wanderten bei ihrem Gespräch
mit Mommsen unruhig hin und her. Ständig blickte sie sich im Raum um, wirkte
gehetzt.
    Der Kriminalbeamte hatte das Gefühl, dass ihm Ellen
Heckert nicht die Wahrheit sagte.
    »Sind Sie sich ganz sicher, dass Sie Ihren Abend so
zugebracht haben?«, hakte er nach.
    Sie beugte sich zu ihm vor, dass sich die beiden Köpfe
fast berührten, und wisperte, sodass nur er es verstehen konnte: »Nein! So war
es nicht. Ich hatte am frühen Abend eine heftige Auseinandersetzung mit meinem
Freund. Wir wohnen zusammen. Daniel hatte mir wieder einmal Vorwürfe gemacht,
mir unterstellt, ich hätte das Verhältnis zu Harald Banzer wieder aufgenommen
und würde fremdgehen.«
    »Hatte er einen Grund für diese Vermutung?«, fragte
Mommsen ebenso leise zurück und registrierte, dass alle anderen im Raum
vorgaben, sich intensiv mit irgendetwas zu beschäftigen.
    Es herrschte absolute Stille im Raum, und man sah
förmlich die roten Ohren, die wie in den Weltraum gerichtete Radioteleskope
versuchten, das kleinste Detail der Unterhaltung zwischen den beiden
aufzunehmen.
    »Nein!«, gab sie entschieden zurück. »Natürlich hatte
er keinen Grund. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich mich mit diesem
Widerling, dem Harald, noch einmal eingelassen hätte? Nach dem, was er mir
angetan hat?«
    Sie schluchzte auf, bevor sie fortfuhr: »Daniel ist ja
meistens ein ganz netter Kerl. Ich liebe ihn wirklich. Nur seine zeitweiligen
Wutausbrüche, seine überzogene Eifersucht machen mich krank. Er kann doch nicht
von mir verlangen, dass ich mich ihm zuliebe in einen Käfig setze und keinen
anderen Menschen mehr ansehe, geschweige denn mit jemandem spreche. Oder?« Sie
sah Mommsen fragend an.
    Der behielt seinen Gedanken für sich: Wenn es beim
Ansehen oder Gespräch geblieben wäre.
    Die junge Frau musterte den blonden, gut aussehenden
Polizisten, sah ihm in die blauen Augen, maß seine große sportliche Gestalt.
    »Gehen Sie mit Ihrer Freundin auch so

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