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Vom Himmel hoch

Vom Himmel hoch

Titel: Vom Himmel hoch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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Schweinebrunnen und seine Umgebung scheinen seine
besondere Aufmerksamkeit gefunden zu haben«, bemerkte er, während sie den Mann
beobachteten, der gelassen auf dem Marktplatz stand, eine Weile auf der Stelle
verharrte und dann langsam und scheinbar ziellos weiterschlenderte.
    »Soll ich ihm folgen?«, fragte Große Jäger und war im
Begriff, den Volvo zu verlassen.
    Christoph hielt davon ab. »Kurt Schönborn ist kein Angestellter
der Firma. Er bekommt nur die Zeit bezahlt, die er auch tatsächlich arbeitet.
Und wenn er wirklich einen solch hervorragenden Stundensatz hat, wie uns der
dicke Fröhlich weismachen wollte, hat er vielleicht schon zu viel Geld in
diesem Monat verdient und bummelt seine Zeit jetzt aus steuerlichen Gründen mit
Spaziergängen ab. Es gibt für uns keinen Grund, ihm zu folgen.«
    Große Jäger wirkte etwas enttäuscht, dass sein
Jagdeifer gebremst wurde, fügte sich aber Christophs Erklärung kommentarlos.
    Fast ungestüm kam Kleinwächter jetzt aus dem
Bankgebäude heraus, lief in einen Fußgänger hinein, kümmerte sich aber nicht um
dessen Protest, sondern bestieg seinen Kombi, um sich ohne weitere Beachtung
des fließenden Verkehrs zu entfernen.
    Christoph hatte Mühe, dem Mann zu folgen. Besondere
Probleme bereitete ihm der vorwegfahrende Opel, dessen Lenker ihm
offensichtlich eine Lektion in korrekter und defensiver Fahrweise erteilen
wollte und der betont langsam durch die schmalen Straßen schlich.
    Im letzten Moment registrierten sie, wie Kleinwächter
in eine Nebenstraße einbog und vor einer Kneipe hielt, die keinen allzu
vertrauenswürdigen Eindruck machte.
    Durch das Fenster sahen sie, wie der Mann in kurzer
Folge mehrere Schnäpse hinunterstürzte, mit einem Wink zum Wirt das Lokal
wieder verließ und sich erneut hinters Lenkrad setzte.
    Jetzt fuhr er ruhiger und passte sich seiner Umgebung
an.
    Er kehrte zu seinem Gelände zurück, parkte seinen
Kombi vor der kleinen Werkhalle und tauchte ins Halbdunkel der Werkstatt ab.
    »Jetzt interessiert mich aber, was er uns zu erzählen
hat«, meinte Christoph, als sie den kleinen Betrieb betraten.
    Kleinwächter hockte in dem Glaskasten, den er Büro
nannte. Außer ihm war niemand zu sehen. Die beiden Aushilfen von ihrem ersten
Besuch waren heute nicht anwesend.
    »Hallo«, grüßte Große Jäger, »netten Ausflug haben Sie
da unternommen.«
    Der Mann im Overall funkelte ihn böse an. »Was geht
Sie das an? Überwachen Sie mich?«
    »Wir interessieren uns für vieles«, erwiderte der
Oberkommissar. »Wir sind nämlich die Polizei«, fügte er hinzu. »Da fällt uns
auf, dass Sie sich nicht an die Verkehrsregeln halten, alte Leute vom
Zebrastreifen scheuchen, andere zum Diebstahl verleiten, indem Sie Ihr Auto
nicht abschließen, und möglicherweise auch unter Alkoholeinfluss gefahren
sind.«
    Kleinwächter sah ihn mit großen Augen an, machte eine
wegwerfende Handbewegung. »Ach, ihr könnt mich mal …«
    »Waschen musst du dich schon alleine! Worum ging es in
Ihrem hektischen Gespräch mit Doris Landwehr?«, wollte der Oberkommissar
wissen.
    »Das ist meine Sache. Das ist etwas Persönliches.«
    »In einem Mordfall ist nichts privat«, klärte ihn
Große Jäger auf.
    »Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich
Banzer die Pest an den Hals gewünscht habe. Der soll von mir aus in der Hölle schmoren.
Aber mit dem Mord habe ich nichts zu tun.« Kleinwächter zögerte einen Moment.
»Wieso sprechen Sie jetzt von Mord? Ist das gewiss?«
    Große Jäger nickte. »Wir wissen jetzt definitiv, dass
Banzer ermordet wurde. Also suchen wir einen Mörder.«
    »Und auf welche Weise ist er ermordet worden?«, fragte
Kleinwächter. Sein Interesse schien plötzlich wieder geweckt.
    »Langsam«, bremste ihn der Oberkommissar, der nicht
beabsichtigte, die neuesten Ermittlungsergebnisse preiszugeben, »die Fragen
stellen immer noch wir.«
    »Diese Floskel kenne ich aus dem Kino.«
    Unbeeindruckt von dieser Anmerkung fuhr Große Jäger
fort. »Um welches Thema ging es bei Ihrem Streit mit Doris Landwehr?«
    »Fragen Sie doch Doris«, gab Kleinwächter zornig
zurück. »Ich sage nichts mehr.«
    »Und die Bank hat Ihnen den Kredit gekündigt?«, schoss
der Oberkommissar eine Vermutung ab.
    »Das pfeifen doch die Spatzen vom Dach. Das weiß
mittlerweile jeder in dieser verfluchten Stadt. Der Kleinwächter ist am Ende.
Alle. Platt. Aus.« Kleinwächter schluckte heftig. Mit einer einzigen
Handbewegung wischte er die Utensilien von seinem Schreibtisch

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