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Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Titel: Vom Internet ins Ehebett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Berg
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besten Willen, da war keine Vorahnung. Oder auch nur ein Verdacht, dass Peter etwas passiert sein könnte. Er schien immer so stark, so glanzvoll, so unverwundbar. Ein Sonntagskind, dem das Glück in den Schoß fiel …
    »Sankta-Barbara-Krankenhaus, Schwester Doris am Apparat. Spreche ich mit Frau Steinberg? Der Gattin von Dr. Peter Steinberg?«
    Ich bestätigte dies, noch nicht wirklich beunruhigt. War Peters Klient im Krankenhaus?
    »Da bin ich aber froh, dass ich Sie antreffe«, fuhr die Schwester fort »Ihr Gatte ist vor wenigen Minuten bei uns eingeliefert worden. Unser Chefarzt möchte, dass Sie umgehend zu uns kommen. Werden Sie das Auto nehmen? Ich beschreibe Ihnen den Weg …«
    Ich kritzelte eine Nachricht für die Zwillinge auf die Tafel in der Küche. Aber ich vergaß, Hubert zu verständigen. Ein Umstand, den er mir bis heute nicht verziehen hat. Ich schlüpfte in die Leinenjacke meines grünen Kostüms und eilte zur Garage. Natürlich war ich jetzt aufgeregt. Natürlich hatten mich die Worte der Schwester beunruhigt. Und doch hatte ich keinen Augenblick lang angenommen, dass sich Peter in ernster Gefahr befand.
    Aber als ich das Krankenhaus erreichte, war es zu spät. Peter war während einer Notoperation gestorben, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Innere Blutungen durch einen Autounfall. Er hatte mit einem riskanten Überholmanöver an einem Lastzug vorbeifahren wollen. Mit überhöhter Geschwindigkeit, wie ich vom anwesenden Polizeiinspektor erfuhr. Schleudern auf nasser, mit Blättern übersäter Fahrbahn. Kollision mit einem Brückenpfeiler. Fremdverschulden ausgeschlossen.
    Der Oberarzt drückte mit steinerner Miene sein Beileid aus. Ein Polizist drückte mir den verbeulten Aktenkoffer in die Hand.

    Wie hätte ich wohl die darauf folgenden Tage und Wochen ohne meine Freundinnen überstanden? Carla nahm die Organisation der Beerdigung in die Hand, half mir, Peters Papiere zu sichten, und beruhigte gleichzeitig Hubert, der seinen Schmerz durch ungerechtfertigte Attacken gegen mich zu lindern suchte. Bea kümmerte sich um die Jungen, sprach mit den Lehrern und bot mir eine starke Schulter zum Ausweinen. Ein knappes Jahr später war ich es dann, die Carla tröstete. Wer hätte je angenommen, dass Oliver Martens …

    »Roli! Hallo! Rosalind! Sag einmal, träumst du? Es hat an der Tür geläutet!« Carlas laute Worte brachten mich mit einem Schlag in die Gegenwart zurück. Sie hatte inzwischen den Nähkorb geholt und war dabei, einen Knopf an Maries Kleid anzunähen. Mit dem Rücken zu ihr stand ihre Tochter und zappelte ungeduldig. Ich eilte zum Eingang.
    »Sieh an, die Hausherrin persönlich. Guten Tag, Rosalind.« Oliver Martens beugte sich zu mir hinunter und deutete einen Kuss auf die Wange an. »Du siehst blass aus. Nerven dich deine Jungen? Oder gar meine Damen?«
    Er nannte seine Tochter und seine geschiedene Frau gern »seine Damen«. Ich wusste, dass er nicht wirklich Interesse an meinem Befinden hatte. Also lächelte ich nichtssagend und führte ihn ins Wohnzimmer.
    »Papi, Papi!« Begeistert stürzte Marie auf ihren Vater zu. Er fing sie auf und wirbelte sie im Kreis herum.
    »Na, meine Süße? Fertig zum Ausgehen? Du siehst wieder einmal zauberhaft aus. So schön wie deine Mama.« Er trat auf Carla zu. »Als sie jung war«, fügte er hinzu und reichte ihr die Hand.
    »Das war wieder typisch Oliver Martens«, dachte ich angewidert. Er konnte keinen freundlichen Satz sagen, ohne eine versteckte, meist aber auch offene Spitze daran anzuschließen.
    Carla schien dies nicht mehr zu stören. Sie begrüßte ihren Exmann mit freundlicher Distanz. Es war wirklich erstaunlich, wie freundlich die beiden sich wieder begegneten. Niemand hätte nach dem dramatischen Verlauf ihrer überstürzten Scheidung darauf zu hoffen gewagt.
    »Bring sie nicht zu spät nach Hause. Morgen ist Schulausflug, und sie muss bereits um sieben Uhr am Bahnhof sein.«
    Oliver hörte ihr nur mit halbem Ohr zu. Er hatte Tim achtlos zugenickt und war dann zu Hubert hinübergegangen und grüßte ihn mit einer formvollendeten Verbeugung. Ich musste wider Willen lächeln. Oliver verstand es, sich beliebt zu machen, wenn er es wollte. Er war alles andere als ein schöner Mensch, der Herr Doktor. Ein kleiner, untersetzter Mann mit gedrungenem Körperbau. Und kugelrundem, stets leicht gerötetem Gesicht. Seine großen, wässrig blauen Augen fielen ebenso auf wie seine vor Gel glänzenden, aus der Stirn gekämmten

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