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Vom Mondlicht berührt

Titel: Vom Mondlicht berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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Erklärung.
    »Ambrose, Gaspard und ich haben schon hin und her überlegt und sind zu diesem Schluss gekommen. Das ist die einzige Erklärung. Irgendwo in Paris gibt es einen Revenant, der sich mit den Numa austauscht. Vielleicht machen sie sogar gemeinsame Sache. Da bin ich mir sicher. Da sind wir uns eigentlich alle einig. Nicht nur wegen dieser Bemerkung. In Berlin habe ich erfahren, dass es definitiv ein Informationsleck gibt.«
    »Aber zu welchem Zweck?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Und woher wussten die Numa, dass ich beim guérisseur war?«
    »Vielleicht sind sie dir gefolgt. Haben dich beobachtet.«
    »Aber Jules hat mich doch begleitet. Dem wären Numa doch sicherlich aufgefallen.«
    Vincent machte zustimmend hmhm.
    »Wer weiß denn noch, dass ich bei Gwenhaël war?«
    »Mittlerweile wissen es alle Hausbewohner. Ich habe es nach unserer Rückkehr aus Nizza angesprochen. Und nachdem du mir erzählt hast, dass sie geflohen ist, weil die Numa bei ihr gewesen waren, habe ich auch das an meine Anverwandten hier im Haus weitergegeben. Aber ich bezweifle stark, dass einer von ihnen bisher Gelegenheit hatte, es weiterzutragen. Wir sind uns aber einig, dass dieser Weg eine Sackgasse ist, bis ihr Sohn sich bei dir meldet, um dir mitzuteilen, dass sie zurückgekehrt ist.«
    Während er das sagte, kam mir eine Idee. Ich zögerte, bevor ich meinen Verdacht laut äußerte, weil ich wusste, wie verrückt das in Vincents Ohren klingen musste. »Aber gehen wir doch mal rein theoretisch davon aus, dass wirklich einer deiner Mitbewohner tratscht. Arthur hat schließlich keinen Hehl daraus gemacht, was er davon hält, dass eine Sterbliche Einblick in die privaten Angelegenheiten der Revenants hat, als er mich während eurer Besprechung rausgeschmissen hat. Und als ich das Buch zurück in JBs Bibliothek gebracht habe, war er gerade auch da und hat gesagt, dass in den Büchern viele Informationen stehen, die Sterbliche nichts angehen.«
    »Jetzt mach aber mal halblang, Kate«, sagte Vincent energisch. »Wenn ich dich richtig verstehe ... Arthur gefällt zwar der Gedanke nicht, dass du so sehr in unser Leben eingebunden bist, aber er würde dich niemals in Gefahr bringen. Es ist völlig ausgeschlossen, dass er dich an die Numa verraten würde.«
    »Ja, du hast recht«, lenkte ich ein und es machte mir mehr aus, dass ich mit dieser Theorie in Vincents Ohren total bescheuert klang, als Arthur fälschlicherweise verdächtigt zu haben. Doch dann fiel mir noch etwas anderes ein. »Warte mal. Violette hat mir erzählt, dass Arthur noch alte Kontakte unter den Numa hat. Sie hat gesagt, sie stammen aus einer Zeit, in der Numa und Revenants noch keine Feinde waren.« »Wie bitte?«, fragte Vincent ungläubig.
    Doch ich drehte gerade erst richtig auf. Jetzt gab es kein Halten mehr, egal, wie bekloppt das jetzt auch klingen mochte. »Außerdem habe ich gesehen, wie Arthur sich im La Palette mit einem äußerst zwielichtigen Typen unterhalten hat. Das könnte sehr gut ein Numa gewesen sein ... Warte mal. Wenn ich genau drüber nachdenke, bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass er ein Numa war. Der war nämlich umgeben von diesen komischen Schlieren.«
    »Was denn für komische Schlieren?«
    »Na, du weißt schon. Die haben doch alle diese komischen Schlieren um sich herum. Es sieht so aus, als wären sie von einer Art Grauzone umgeben. So, als würden sie ihrer direkten Umgebung, im Abstand von ein paar Zentimetern, jegliche Farbe aussaugen.«
    Vincent zögerte. »Du kannst erkennen, ob jemand ein Numa ist?«
    »Ähm, ja. Wieso? Kann das nicht jeder?«
    »Nein, Sterbliche üblicherweise nicht.« Er dachte einen Moment lang nach. »Wusstest du es bei Lucien?«
    »Nein, ich glaube nicht«, gab ich zu und versuchte, mich zu erinnern. Außer an dem Tag, an dem er meiner Schwester ein Messer an den Hals gedrückt hielt, hatte ich ihn nur in einem dunklen Nachtklub gesehen.
    »Dann hängt es vielleicht damit zusammen, dass ich dich besessen habe. Gaspard fragt mich ganz oft, ob sich bei dir irgendwelche Nebenerscheinungen gezeigt haben.«
    Diese Ablenkung vom eigentlichen Thema machte mich ganz hibbelig, weshalb ich mit meiner Theorie fortfuhr. »Wenn du Arthur erzählt hast, dass ich beim guérisseur war, könnte er diese Information an die Numa weitergegeben haben.«
    »Kate ...« Vincents Stimme klang finster.
    »Nein, nein. So meine ich das nicht. Nicht absichtlich. Aber falls er doch noch Kontakt zu den Numa hat, ist es ihm vielleicht

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