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Vom Mondlicht berührt

Titel: Vom Mondlicht berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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ist.«
    »Gut, dann nehme ich die Herausforderung an und beweise, dass er es nicht ist. Besonders im Hinblick darauf, dass ich, falls du doch recht hast und er ein Bösewicht ist, das Date am Samstag abblasen muss.«
    »Georgia!«
    »War nur ein Witz«, sagte sie. Dann fügte sie flüsternd hinzu: »Oder auch nicht.«
    Am nächsten Morgen stand eine Vase voller violetter Blumen mit dunkelvioletten Mustern auf den Blättern auf dem Flurtischchen. Papy senkte seine Zeitung gerade lange und tief genug, um in die Richtung des Straußes zu nicken. Ob er genauso gleichgültig gewesen wäre, hätte auf dem Umschlag »Vincent« statt »Violette« gestanden?
    Habe von deinem gestrigen Furcht einflößenden Erlebnis gehört. Wollen wir einen Kaffee zusammen trinken? Nach der Schule im Café Sainte-Lucie? Küsse, Violette
    Ich zog mein Blumenlexikon aus der Tasche und suchte das passende Bild – es waren eichenblättrige Pelargonien. »Wahre Freundschaft«, las ich lächelnd, als Georgia hinter mir auftauchte. »Die sind aber schön«, sagte sie und beugte sich vor, um daran zu riechen.
    »Die sind von Violette«, bemerkte ich und wartete auf ihre Reaktion.
    »Sieht ja aus wie Unkraut«, entgegnete sie, richtete sich wieder auf und ging zu Papy an den Frühstückstisch.
    »Alles in Ordnung?« war alles, was Papy an diesem Morgen von sich gab. Aber er fragte es mit einem besorgten Seitenblick Richtung Georgia – so als würde er mehr sagen, wenn sie nicht auch am Tisch säße. Wenn er wirklich der Meinung war, ich würde meiner Schwester nicht alles erzählen, dann kannte er uns wirklich schlecht. Vielleicht ließ er sich ja aufgrund unserer gelegentlichen Meinungsverschiedenheiten darüber hinwegtäuschen, wie nah wir uns tatsächlich waren.
    Schon eine halbe Stunde später traten wir aus dem Haus. Ambrose stand an der Straßenecke neben einem schwarzen Jeep und wartete auf uns. »Meine Damen«, sagte er mit Barry-White-Stimme, streckte seine Arme vor sich aus und ließ seinen breiten Nacken knacken, indem er den Kopf nach rechts und links bewegte. »Hier entlang, bitte.« Er öffnete die Tür und ich hüpfte auf die Rückbank. »Und die bezaubernde Georgia?«
    »So ein leckeres Muskelpaket am frühen Morgen ist fast zu viel für mich«, gurrte sie und zwinkerte ihm spielerisch zu, während sie auf den Beifahrersitz rutschte. Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln. Wenn »Flirten« eine wissenschaftliche Disziplin wäre, hätten Georgia und Ambrose längst einen Doktortitel.
    »Wo sind denn deine werten Mitbewohner heute?«, fragte ich Ambrose, als er losfuhr.
    »Vincent und Jean-Baptiste sind zu den Revenants gefahren, die gerade bei Geneviève wohnen. Du weißt schon, um ein bisschen nachzubohren, wer den bösen Zombies deine Beteiligung am Anführergemetzel gesteckt haben könnte. Wie fühlt man sich so als Numa-Feind Nummer eins, Katie-Lou?«
    »Ängstlich«, gab ich zu. »Bis gestern fand ich es ziemlich blödsinnig, die ganze Zeit von dir durch die Gegend kutschiert zu werden.«
    »Heißt das etwa, du freust dich endlich mal, mich zu sehen?«, fragte Ambrose. Seine weißen Zähne strahlten nur so in seinem schokobraunen Gesicht.
    »Ich freue mich immer, dich zu sehen«, sagte ich und war mir dabei vollends bewusst, dass dieser Satz, wenn Georgia ihn gesagt hätte, so verführerisch geklungen hätte wie Mae West.
    »Und was macht der so verlockende Besuch aus dem Mittelalter?«, fragte Georgia.
    »Ich nehme an, du meinst damit nur Arthur und nicht Violette?«, erwiderte Ambrose schmunzelnd. »Die trainieren heute Morgen beide mit Gaspard und ziehen dann zu zweit los, um ihrerseits ein paar Revenants aufzusuchen. Jules ist volant, deshalb fahre ich geradewegs zurück, nachdem ich euch abgesetzt habe, und gehe mit ihm und Gaspard auf Patrouille. Kannst du heute Nachmittag bitte auf dem Schulgelände auf mich warten? Ich möchte keinen Numa-Angriff an der Bordsteinkante herausfordern, während du dir die Zeit vertreibst, bis ich auftauche.«
    Vor der Schule angekommen, blickte Ambrose uns noch hinterher. Als wir durch die Eingangstüren getreten waren, fuhr er los. Georgia drehte sich sofort zu mir: »Also? Wir haben die Insiderinfo und wissen, was Arthur vorhat. Was machen wir damit?«
    »Das ist unsere Chance«, sagte ich. »Wir wissen, wo er sich gerade aufhält. Wir können uns vor La Maison auf die Lauer legen und ihn verfolgen, um herauszufinden, wohin er geht.«
    »Du hast doch gehört, was Ambrose gesagt hat.

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