Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)
war sich nicht sicher, was er erwartet hatte, doch sicher nicht diese Zurückweisung. Ein Knurren stieg in seiner Kehle auf. Was sollte er jetzt tun? Wenn irgendjemand herausfand, dass er eine Menschenfrau hier gefangen hielt, dann war er in solchen Schwierigkeiten, dass sein kleiner Ausrutscher im Palast dagegen wie ein harmloser Kinderstreich aussah. Diesmal würde sein Vater ihn nicht begnadigen und selbst seine Mutter würde nichts für ihn tun können. Auf Entführung eines Menschen, stand die sichere Todesstrafe.
„Verdammt!“
Er hatte nicht mit so einem Verlauf gerechnet. Er hatte geplant, sie zu lieben, bis sie endlich zustimmte, ihn nie wieder zu verlassen. Was sollte er aber tun, wenn sie ihn so von sich stieß. Er konnte sie wohl kaum mit Gewalt nehmen. Hätte er doch bloß nicht auf Coreena gehört. Er hätte versuchen sollen, Cherry einfach zu vergessen. Doch er konnte es nicht! Genau darin lag ja das Problem. Cherry war ständig in seinen Gedanken. Sie war unter seiner Haut. In seinem Herzen. Sie war wie ein Parasit, der seinen ganzen Körper befallen hatte. Nichts konnte ihn mehr von ihr befreien. Und er wollte es auch nicht. Er wollte, dass sie seine Gefühle teilte. Er wollte nicht glauben, dass es nur Sex für sie war. Was für einen Streich hatte die Vorsehung ihm gespielt, dass sie ihm eine Gefährtin gab, welche seine Gefühle nicht erwiderte? War er verdammt?
„Verflucht sei dein störrisches Herz, Cherry. Ich lasse nicht locker. Du gehörst zu mir“, knurrte er leise.
Er warf einen Blick auf die verriegelte Tür, hinter der Cherry eingesperrt war. Zumindest hatte er sie, wo sie hingehörte. In seinem Bett! Ein sinnliches Grinsen erschien auf seinem Gesicht. Er würde mit allem kämpfen, was er zur Verfügung hatte und wenn es Wochen, Monate oder Jahre dauern würde. Sie war stur? Gut! Er war es auch. Mal sehen, wer von ihnen den dickeren Schädel besaß. Mit deutlich besserer Laune verließ er die Hütte, um etwas zu Essen zu besorgen.
***
Eine Gestalt sah den Elfenprinzen aus seiner Jagdhütte kommen und im Wald verschwinden. Es war nicht ungewöhnlich für Prinz Merlon, seine Zeit in der Jagdhütte zu verbringen, doch die Gestalt hatte so ein Gefühl, dass hier irgendetwas nicht stimmte. Als ein schepperndes Geräusch aus der Hütte ertönte, gefolgt von einer ganzen Reihe solcher Geräusche, da wusste die Gestalt, was sie gespürt hatte. Prinz Merlon verbrachte seine Zeit in der Hütte nicht allein. Jemand war bei ihm und den Geräuschen nach zu urteilen, zerlegte dieser Jemand gerade die Hütte.
„Lass mich raus! Verdammt noch mal!“, ertönte plötzlich der Schrei einer Frau.
„
So
ist das also“, sagte die Gestalt leise zu sich selbst. „Hast du dir was zum Spielen aus der Menschenwelt mit nach Hause gebracht. Wirklich unartig, Euer Hoheit. Böser,
böser
Junge.“ Die Gestalt ließ ein freudloses, leises Lachen ertönen. „Da werde ich wohl etwas unternehmen müssen.“
Mit diesen Worten wandte die Gestalt sich ab und schlich leise davon.
***
Cherry blickte entsetzt auf das Chaos um sich herum, dass sie angerichtet hatte. Das war eigentlich nicht ihre Art, so aus sich heraus zu gehen. Aber dass Merlon sie tatsächlich entführt und hierher gebracht hatte, warf sie ziemlich aus der Bahn. Er antwortete nicht einmal auf ihr Rufen, sondern hatte sie einfach hier eingesperrt. Das einzige Fenster im Raum war von Außen mit Fensterläden verschlossen. Sie kam hier nicht ohne Hilfe raus. Ein unschöner Gedanke schlich sich in ihren Kopf. Hatte er sie vielleicht gänzlich allein gelassen? War er einfach gegangen, nur weil sie ihm nicht vor Freude in die Arme gefallen war? Nun! Eigentlich war sie ihm in die Arme gefallen, musste sie sich zu ihrer Schande eingestehen. Wenn er in ihrer Nähe war, konnte sie sich selbst nicht trauen. Das war ja der Grund, warum sie das Weite gesucht und New York verlassen hatte.
Zumindest hatte sie ihm diesmal Einhalt geboten. Es sollte sie eigentlich Stolz machen, doch alles, was sie spürte, war ein hohles Gefühl von Verlust. Sie sank auf das Bett und schloss die Augen. Heiße Tränen quollen unter ihren geschlossenen Lidern hervor und rannen über ihre Wangen. Sie hatte sich vor diesen Schmerz schützen wollen, als sie New York verließ, doch sie war zu spät geflohen. Und sie war nicht weit genug geflohen. Sie fragte sich, wie es Merlon möglich gewesen war, sie zu finden. Hätte er sie überall gefunden? Und immer wieder die Frage, was er
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