Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)
zusammenhängen, dass sie so verletzt und verängstigt war. Wenn er nur wüsste, wie er an sie herankommen konnte.
***
Cherry hatte schon wenige Minuten, nachdem sie die Hütte verlassen hatte, ihre Vorbehalte vergessen. Die Natur um sie herum war einfach zu zauberhaft. Sie kam sich vor, wie ein kleines Mädchen, dass zum ersten Mal die Welt entdeckte. Gewissermaßen war sie das ja auch. Auch wenn vieles in Amarantus genauso aussah wie in ihrer Welt, so war es doch ganz anders. Sie gingen einen gewundenen Pfad hinab. An manchen Stellen wuchsen Bäume am Wegesrand und versperrten die Sicht, doch wenn sich die Baumreihen lichteten, hatte man einen atemberaubenden Ausblick auf weit ausgedehnte Wälder am Fuße des Berges und Wiesen und Felder in der Ferne. Ganz weit hinten konnte man gerade noch so eine Bergkette ausmachen. Vor dieser Bergkette, so erklärte Merlon, lag der königliche Palast.
„Oh, was für wunderschöne Blumen“, rief Cherry begeistert und wollte sich den hohen orchideenartigen Blumen, die am Wegrand wuchsen, schon nähern, als Merlon sie am Arm zurückhielt.
„Nicht anfassen! Sie sind giftig.“
„Wie giftig?“, fragte Cherry nervös.
„Tödlich! Sie töten einen Elfen in wenigen Minuten. Bei Menschen geht es innerhalb von Sekunden. Es gibt keine Rettung.“
„Gibt es noch mehr solcher … Überraschungen?“, fragte Cherry unbehaglich. Gerade hatte sie sich noch so über die märchenhafte Natur gefreut und nun stellte sich heraus, dass die Idylle tödlich sein konnte.
„Es gibt ein paar Dinge, die gefährlich sind. Ich werde dir alles zeigen, und wenn du erst einmal weißt, was du meiden musst, dann passiert dir auch nichts. Hier in dieser Gegend sind die Sonnenzungen die einzige Gefahr. Es gibt keine Pflanze, die ähnlich aussieht, also ist sie leicht zu erkennen.“
„Und was ist mit Tieren?“
„Da hast du hier auch nichts zu befürchten. Hier in den Bergen leben nur friedliche Tiere.“
„Was ist mit den Eltern von Quax?“
„Ungefährlich. Sie sind nur dann aggressiv, wenn sie sich bedroht fühlen. Da müsstest du sie schon zuerst angreifen und selbst dann würden sie eher versuchen, dir davonzulaufen. Nein! Du brauchst dir hier wirklich keine Gedanken zu machen. Es ist hier viel weniger gefährlich, als in deiner Welt.“
„Gibt es in deiner Welt auch Mörder und andere Verbrecher?“
„Gelegentlich. Elfen sind gewiss keine Engel. Jedoch ist unsere Kriminalitätsrate sehr gering. Auch haben wir seit dem Friedensabkommen mit den Kanninerrn keine Kriege mehr. Wir arbeiten daran, dass es auch so bleibt. Meine Schwester wird den ältesten Prinzen von Kanninerra heiraten.“
„Weil sie es muss oder weil sie ihn liebt?“, wollte Cherry wissen.
„Es ist ein Weg, unsere Königreiche zu verbinden und damit Frieden zu sichern. Ich bin sicher, sie wird glücklich werden.“
„Aber sie liebt ihn nicht. Nicht wahr?“
„Liebe kann wachsen.“
„Ich finde es barbarisch, jemanden zur Ehe zu zwingen. Da wundert es mich auch nicht mehr, dass du mich hierher verschleppt hast. Was für Vorteile versprichst du dir denn
davon
?“, fuhr Cherry ihn erregt an.
Sie war stehen geblieben und hatte die Hände in die Hüften gestützt. Wütend funkelte sie ihn an. Merlon schaute sie etwas verwirrt und hilflos an.
„Das verstehst du nicht“, begann er zu erklären. „Das mit ...“
„Oh nein! Da hast du unrecht!“, unterbrach sie ihn aufgebracht. „
Jetzt
verstehe ich alles ganz genau!“
Merlon trat auf sie zu und fasste sie beim Arm.
„Nein! Du verstehst nicht!“, widersprach er. „Du bist so darauf bedacht, nie wieder einem Mann zu vertrauen, dass du alles ignorierst, was zwischen uns ist.“
„Vertrauen? Ha! Wie soll ich dir vertrauen? Du hast mich gegen meinen Willen hierher gebracht. Das nennt man in meiner Welt
Entführung
!“
„Du hast mir keine andere Wahl gelassen!“
Cherry lachte ironisch.
„Und wenn du jetzt über mich herfällst und mich vergewaltigst, dann habe ich dir wohl auch
keine andere Wahl
gelassen!“, sagte sie bitter.
„Cherry. Lass uns bitte vernünftig reden. Ich fasse dich nicht an. Lass uns einfach in Ruhe weiter gehen und ich zeige dir meine Welt, so wie geplant. Wenn du mir etwas Zeit gibst, dann wirst du erkennen, dass ...“
„Ich sag dir, was ich erkenne! Du bist ein verdammtes Machoarschloch! Du denkst, nur weil du mich willst, muss ich dir dankbar um den Hals fallen. Aber ich sag dir jetzt mal was. Ich pfeife darauf, ob du
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