Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)
bewegen. Panik breitete sich in ihr aus und sie versuchte zu schreien, doch auch ihre Stimme wollte ihr nicht gehorchen. War sie tot? War sie ein Geist? Sie hatte immer gedacht, dass sie in einem solchen Zustand auch sehen könnte, was um sie herum war. Doch es gab nichts, als diese furchtbare Dunkelheit um sie herum. Was war mit ihr passiert? Wie war sie hierher gekommen? Wer … wer war sie? Sie konnte sich an nichts erinnern.
Sie spürte, wie die Dunkelheit an ihr zog und zerrte. Dann fühlte sie plötzlich, wie Wärme in sie hineinströmte. Ein tiefes Gefühl griff tastend nach ihr. Es war eine so starke Emotion, dass sie erst davor zurückschreckte. Eine süße und dennoch verzweifelte Emotion. Liebe. So viel Liebe. Sie spürte, wie jemand in ihren Geist drang. Ihm gehörten diese starken Gefühle, die sie spürte. Sie wusste nicht, wer er war. Sie wusste nur, dass er sie liebte. Aber warum war er so verzweifelt? Seine Trauer griff nach ihr und sie spürte, wie Tränen über ihre Wangen liefen. Ihr Körpergefühl kehrte langsam zurück. Sie konnte ihre Gliedmaßen wieder spüren, wenngleich sie auch nichts zu bewegen vermochte. Ein Fetzen Erinnerung schaffte den Weg durch den Nebel in ihrem Hirn. Ein Mann mit seltsamen Ohren und langen, schwarzen Haaren. Er lächelte sie an und dann kam eine weitere Erinnerung. Sie hatten gestritten. Über was, das wusste sie nicht. Doch er sah verletzt aus. Wer war er? Wer war sie?
Cherry
Sie hörte seine Stimme in ihrem Kopf. War das ihr Name? Cherry?
Cherry. Werd gesund, Cherry.
Wer bist du?
, fragte sie ihn.
Merlon
Merlon?
Eine weitere Erinnerung kam zurück. Er war ein Elf. Sie erinnerte sich, dass sie ihn gesund gepflegt hatte, als er verletzt gewesen war. Sie erinnerte sich auch daran, dass sie sich geliebt hatten und das sie ihn verlassen hatte.
Was ist passiert?
Cherry … vergiss mich nicht … ich liebe dich
Sie spürte, wie er schwächer wurde und es fühlte sich an, als würde er sich von ihr entfernen. Panik ergriff sie. Sie wollte nicht, dass er ging. Sie wollte nicht hier allein in der Dunkelheit bleiben.
Merlon? Merlon? Wo bist du? Ich kann dich nicht mehr fühlen. Merlon?
Jemand hielt sie an den Armen fest. Sie hörte eine weibliche Stimme.
„Helft mir. Sie kommt zu sich. Sie darf sich nicht bewegen. Ich muss sie betäuben. Sie spürt es. Sie darf nicht wissen, dass er ...“
Cherry fühlte, wie andere Hände sie an den Beinen hielten, wieder andere ihren Oberkörper. Dann spürte sie eine Nadel in ihren Oberarm stechen und ihr wurde ganz seltsam.
„Haltet sie noch einen Augenblick, bis sie ruhig ist. Erst wenn sie schläft, dürft ihr den Prinzen mitnehmen.“
Merlon? Merlon! Neeeiiin!
Sie kämpfte gegen die bleierne Schwere, die sie erfasste. Sie musste wach bleiben. Sie durften ihn ihr nicht nehmen. Was war mit ihm? Warum konnte sie ihn nicht mehr spüren?
Nein! Nein. … Bitte … nein … Mer...
***
Als Cherry erwachte, tat ihr alles weh. Sie konnte nicht einmal die Augen offen halten, weil das Licht sie furchtbar schmerzte. Stöhnend drehte sie sich auf die Seite. Eine warme Hand legte sich auf ihre Schulter.
„Bist du wach, Mädchen?“, fragte eine Frauenstimme.
Cherry stöhnte erneut. Die Frau drehte sie auf den Rücken und sie war wieder dem hellen Licht ausgeliefert. Es tat sogar durch ihre geschlossenen Lieder hindurch weh.
„Zu hell“, stöhnte sie leise.
„Ich ziehe den Vorhang vor. Warte einen Moment.“
Die Frau entfernte sich und wenig später legte sich eine angenehme Dunkelheit auf den Raum. Vorsichtig öffnete Cherry die Augen und erblickte die Frau, die vor ihrem Bett stand. Sie sah nicht menschlich aus. Sie hatte helle, leicht bläuliche Haut und spitze Ohren. Ihre roten Haare waren zu einem langen Zopf geflochten und sie trug einen silbernen Stirnreif und breite, silberne Armreifen. Ihre Kleidung bestand aus einem langen, cremefarbenen Unterkleid mit einem grünen Überwurf aus einem samtähnlichen Stoff.
„Wer bist du? Wo bin ich?“
„Ich bin Awate, die Heilerin. Du bist im Palast seiner Majestät.“
„In welchem Palast? Was …?“ Cherry fasste sich an den schmerzenden Kopf und versuchte, den Nebel zu vertreiben, der sich auf ihre Gedanken gelegt hatte. „Was ist mit mir?“
„Du wurdest vergiftet. Mit einem Pfeil. Prinz Merlon brachte dich zu mir.“
Merlon!
Jetzt fiel es ihr wieder ein. Die Erinnerungen strömten so gewaltig auf sie ein, dass sie aufstöhnend die Augen schloss. Bis hin zu
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